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Sex und Zensur

Von von Julia Evers, 08. Mai 2010, 00:04 Uhr

Was in „Dorfers Donnerstalk“ noch geschah...

Oralsex am Nikolaus: Diesen Eindruck hatten zumindest einige der Zuseher, die bei der Aufzeichnung von „Dorfers Donnerstalk“ dabei waren. Roland Düringer hatte sich in einer Spielszene die Mitra aufgesetzt, den Sohn des Papstes gegeben und ein zehnjähriges Kind aufgefordert, vor ihm niederzuknien – all das eingebettet in einen Beitrag, der spitz, böse und deutlich gegen Kirche und Klerus feuerte. Falls Sie sich fragen, warum Ihnen eine solche Szene bei der Ausstrahlung am Donnerstag nicht aufgefallen ist – sehen konnte selbst der aufmerksamste Zuschauer nichts davon im Fernsehen. Die Szene ist nämlich vom ORF aus der Sendung geschnitten worden – übrig blieben Scherze über „Kondome mit Weihrauchgeschmack“, Aussagen wie „Die Kirche hat Kinder sehr lieb“ und der deutlich gemachte Unterschied zwischen „dem Reich Gottes“ und der „heiligen katholischen Kirche“.

„Es wurde geschnitten, weil die Redaktion und der Programmdirektor die zulässigen Grenzen der Satire überschritten sahen“, sagt ORF-Kommunikationschef Pius Strobl und fügt an: „Da geht es um die prinzipielle Fragestellung, was unter dem Titel Satire möglich ist – alles oder nichts.“ Alles darf Satire im ORF offensichtlich nicht, eines muss sie – wenn es sich nicht um plumpe Geschmacklosigkeiten handelt – aber auf jeden Fall dürfen: dort hinzeigen, wo es weh tut. Gerade wenn nicht der Glaube der Menschen, sondern ein System der Akzeptanz und des „Unter-den-Teppich-Kehrens“ angegriffen wird. Nicht die Kabarettisten sind in diesem Fall für ihre überhöhte Darstellung zu verurteilen, sondern jene, die die Vorlage dafür geschaffen haben. Satire und Zensur schließen einander aus, Kirche und Missbrauch sollten das auch.

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