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Beeinträchtigter Steyrer ist auf sich allein gestellt: "Ich wusste nicht mehr weiter"

Von Karoline Ploberger, 19. November 2023, 16:39 Uhr
Auf sich allein gestellt: "Ich wusste nicht mehr weiter"
Seine Krücke gibt Gerald Krottenberger den nötigen Halt, um den Alltag zu bewältigen. Nun hilft das Christkindl. Bild: VOLKER WEIHBOLD

STEYR. In großer Not ist das OÖN-Christkindl eine Stütze – so auch für Gerald Krottenberger aus Steyr. Der 54-Jährige musste wegen mehrere Erkrankungen und Handicaps in eine barrierefreie Wohnung umziehen.

Mühevoll setzt Gerald Krottenberger einen Schritt vor den anderen. Mit dem rechten Arm stützt er sich auf eine Krücke, den linken Arm lässt er nur nach unten hängen. "Der ist leider nur Zierde, in meiner linken Hand habe ich eigentlich gar kein Gefühl mehr", sagt der Steyrer und blickt auf den linken Arm, der von grauen Bandagen unterstützt wird. Ein Korsett gibt dem Rumpf die nötige Stabilisation, denn allein wäre das für Krottenberger nicht möglich. Lauscht man seiner Stimme, so erkennt man deutlich: Gerald Krottenberger hat schon vieles in seinem Leben durchgemacht – unterkriegen ließ sich der Frühpensionist jedoch nie.

Bei einem Arbeitsunfall mit einer Motorsäge im Jahr 1994 verletzte sich Krottenberger so schwer, dass er sich beinahe den gesamten linken Arm abtrennte. Der Heilungsprozess dauerte an – doch das Gefühl in der linken Hand kehrte nicht zurück, der Steyrer wurde in Frühpension geschickt. "Seither absolviere ich einen Onlinekurs nach dem anderen, aber ich fühle mich einfach nur ausgelaugt", erzählt Krottenberger.

Viermal ließ der 54-Jährige bereits eine Bandscheibenoperation über sich ergehen. "Dabei ist etwas schiefgegangen, ich war einige Zeit in Innsbruck im Spital. Da hat sich herausgestellt, dass ich inkontinent bin." Auch mit der Diagnose Hepatitis-C muss Krottenberger nun seit einer Notoperation leben, nachdem laut Angaben der Ärzte zwei Blutkanülen, die dem Steyrer verabreicht worden waren, nicht ausreichend gut gereinigt waren. "Lange Zeit sind die Ärzte da gar nicht draufgekommen und ich hatte selbst keine Ahnung."

"Das konnte ich nicht bezahlen"

Immer weiter hat sich der Bewegungsradius von Gerald Krottenberger eingeschränkt – "ich gehe nur noch zum Arzt und zum Einkaufen, mehr Kraft habe ich nicht."

Um das Leben allein zu meistern, war Krottenberger dazu gezwungen, eine barrierefreie Wohnung in Steyr zu beziehen. Der Umzug im Sommer kostete den 54-Jährigen enorme Kräfte, "aber es wäre in der alten Wohnung nicht mehr gegangen. Schon den Weg ins Badezimmer konnte ich nicht mehr zurücklegen, in die Badewanne konnte ich selbst nicht klettern, ich wusste nicht mehr weiter."

Nun lebt Krottenberger zwar in einer barrierefreien Wohnung, an den nötigsten Utensilien fehlt es ihm jedoch nach wie vor. Eine einfache Kleiderstange in seinem Wohnzimmer ersetzt derzeit einen Schrank, die Küche ist kaum ausgestattet, "ich habe zwölf Jahre lang auf einer Couch geschlafen, weil ich mir ein Bett einfach nicht leisten konnte – das hat sich auch bei meinem Rücken bemerkbar gemacht", erzählt Krottenberger. "Ich bin froh, dass ich jetzt barrierefrei lebe und in der Wohnung zurechtkomme. Aber ich benötige immer eine zweite Hand – man merkt erst, wie wichtig der zweite Arm ist, wenn er nicht mehr funktioniert." Wie er jedoch das nötige Mobiliar und die Rechnungen für Schmerztherapien und Medikamente bezahlen soll, stellt ihn immer wieder vor Herausforderungen.

Um ihn bei den Kosten für Schmerzmittel zu unterstützen und den Alltag zu erleichtern, greift das OÖN-Christkindl dem Frühpensionisten unter die Arme.

Noch etwas Gutes hat die neue Wohnung: "Auf meine Nachbarn ist Verlass. Sie haben schon gesagt: Wenn ich was brauche, dann kann ich mich melden. Und das ist viel wert, besonders für mich – ich lebe schon jahrelang allein", sagt Krottenberger mit einem Lächeln.

So können Sie helfen

Viele Landsleute kämpfen tagtäglich mit großen Herausforderungen. Teuerungen, hohe Mietkosten, Krankheiten oder Schicksalsschläge können oftmals nicht mehr alleine bewältigt werden – genau in diesen Situationen ist das OÖN-Christkindl zur Stelle und hilft jenen, die unverschuldet in Not geraten sind. Wenn auch Sie helfen möchten, so freut sich das OÖN-Christkindl über eine Spende auf das Konto: AT94 2032 0000 0011 1790 (IBAN). Jeder gespendete Euro kommt zu 100 Prozent bei den Hilfsbedürftigen an.

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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger
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