Privatkonkurs: Pucher meldet an, Wozabal fertig

"Der Schuldner ist laut Eröffnungsantrag arbeitslos und hat nach eigenen Angaben 65 Millionen Euro Schulden", schreiben die Gläubigerschützer des AKV in ihrer Aussendung. Der Schuldner heißt Martin Pucher und war über Jahrzehnte Chef der Commerzialbank Mattersburg. Er steht, wie berichtet, unter Verdacht, mehr als 600 Millionen Euro in der Bankbilanz erfunden zu haben und über Jahre die Bilanzen der Bank gefälscht zu haben. Er gibt sich geständig und verspricht Zusammenarbeit mit den Behörden.

"Unvermeidbarer Schritt"

Privat habe er nun Insolvenz angemeldet, bestätigt sein Anwalt Norbert Wess. "Angesichts der Höhe der bereits geltend gemachten Schadenersatzforderungen war dieser Schritt unvermeidbar", sagt Wess. Mit welcher Quote die Gläubiger rechnen können, ist freilich noch nicht absehbar.

Die Marke von knapp zehn Prozent, wie sie der ehemalige Chef des Wäscherei- und Textilunternehmens Wozabal, Christian Wozabal, nach eigenen Angaben erreicht hat, werden wohl schwer zu erreichen sein.

Wozabal, der sich auf Facebook jetzt als "schlanker Unternehmensberater mit Insolvenzhintergrund" bezeichnet, hat vor allem aufgrund seiner persönlichen Haftungen aus der Firmeninsolvenz beim Beginn des Schuldenregulierungsverfahrens 11,8 Millionen Euro an Schulden zu Buche stehen. Wozabal bekam als Letztbegünstigter einer Familienstiftung 1,1 Millionen Euro ausgeschüttet. Dieses Geld musste er an seine Gläubiger weiterleiten. Seine Mutter und gute Freunde hätten ihn zudem unterstützt. Mit einer Einmalzahlung sei er nun entschuldet, schreibt Wozabal. "Das waren jetzt starke drei bis vier Jahre." Jetzt könne er neu durchstarten.