Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Mattersburg: Geldübergabe auf Parkplatz

22. August 2020, 00:04 Uhr
Mattersburg: Geldübergabe auf Parkplatz
Ex-Bankchef Martin Pucher Bild: REUTERS

MATTERSBURG. Bei der Commerzialbank dürfte es schon vor 1992 falsche Kredite gegeben haben.

Bereits vor 1992 und damit früher als bisher angenommen sollen die Malversationen mit fingierten Krediten bei der Commerzialbank begonnen haben. Das berichtete gestern der ORF mit Hinweis auf ein Einvernahmeprotokoll mit einem Geständnis des Ex-Bankchefs Martin Pucher vom 30. Juli.

Zu den Geschädigten zählten auch seine Töchter, die ein Firmenkonto gehabt hätten. "Das waren 800.000 Euro, und auch dieses Geld ist weg", sagte Pucher.

Vor 1992 gehörte die Commerzialbank noch zu Raiffeisen. Damals habe es höchstens ganz einzelne Fake-Kredite gegeben, später sei es um zig Millionen für den SV Mattersburg gegangen und um Bargeld für Kreditnehmer, gab Pucher zu Protokoll. Die Kreditnehmer hätten das Geld für deren marode Betriebe verwendet, wo dann wiederum Rechnungen fingiert worden seien. Die Bank habe damit frühere Kredite selbst nicht verloren.

Er habe grob geschätzt 40 Millionen Euro seit 1992 unrechtmäßig entnommen, so Pucher. Dieses Geld sei zur Gänze an den Fußballverein SV Mattersburg geflossen. Pucher habe erklärt, es handle sich um Sponsorgelder. Die Geldübergaben hätten in der Bank, aber auch bei ihm daheim, in der Firma oder auch auf einem Parkplatz stattgefunden. Pucher belastet auch seine ehemalige Stellvertreterin in der Bank, Franziska K. Sie hätte Geldbeträge teilweise selbst in die Hand bekommen und Verschleierungshandlungen getätigt, so Pucher.

"Ich bin am Ende, es tut mir extrem leid. Ich kann nur alle Geschädigten um Verzeihung bitten", soll Pucher bei seiner Vernehmung gesagt haben. Er habe immer gehofft, die Bank durch Patentrechte auf Energiegewinnung aus Abfall zu retten. Konkurs anzumelden, dazu sei er zu egoistisch gewesen.

Ex-Aufsichtsrat im Visier

Vorwürfe wurden gestern auch gegen einen Unternehmer aus dem Bezirk Mattersburg laut. Der Ex-Aufsichtsrat der Bank und Geschäftspartner Puchers soll Rechnungen für Personen ausgestellt haben, ohne Leistungen erbracht zu haben, berichtete der ORF. Beispielsweise sollen Baustellen "erfunden" worden sein.

mehr aus Wirtschaft

Reparieren statt wegwerfen: Was das in der Praxis heißt

Krise im Möbelhandel streift XXXLutz nur bedingt

Analyse: KI, eine Droge für Techkonzerne und ihre Anleger

Markt für Dämmstoffe in Österreich um ein Fünftel geschrumpft

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

24  Kommentare
24  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
barzahler (7.595 Kommentare)
am 24.08.2020 10:21

Wenn die Malversationen so weit zurückreichen, warum fällt mir da der Herr Rabelbauer mit seinem schwarzen Koffer ein?

lädt ...
melden
antworten
toni1960 (197 Kommentare)
am 23.08.2020 20:35

Wenn der Herr Pucher schon beim „Zusammenräumen“ ist, wäre doch jetzt angebracht die tatsächlichen Letztempfänger der Gelder zu nennen. Bei Barzahlungen in dieser Größenordnung liegt schnell der Verdacht nahe, dass es sich Schwarzgeld handelt. Zumindest die Zahlungen der letzten 10 Jahre wären noch zu überprüfen, weil dahingehend noch keine Verjährung eingetreten ist. So könnte der Schaden für die Steuerzahler wenigstens ein wenig minimiert werden.

lädt ...
melden
antworten
Berkeley_1972 (2.281 Kommentare)
am 23.08.2020 12:08

Dr. Ittner von der OeNB ist schon weg und hat bei der Anadi angeheuert

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.943 Kommentare)
am 23.08.2020 11:57

nur Bares ist Wahres 😋

lädt ...
melden
antworten
GOAL (2.962 Kommentare)
am 23.08.2020 09:39

Eine Skandalbank kann nur arbeiten wenn von der Politik bis zu sämtlichen Prüfinstanzen der Deckel draufgehalten wird. Man hat bei den zwei großen Bankenskandalen in Österreich gesehen wie das funktioniert. Es hat sich eben leider nichts geändert. Solange Goldbarren in die Sakkotaschen der Politik oder der Prüfer rutschen ändert sich nichts. Auch nicht das der Steuerzahler die Zeche wieder bezahlen darf. In einem Land wo man Gewerkschaftsbeiträge von den Mitgliedern zum sanieren einer maroden Bank hergenommen hat darf einem als Bürger leider nichts wundern!

lädt ...
melden
antworten
Berkeley_1972 (2.281 Kommentare)
am 23.08.2020 08:53

Skandalös ist zudem, dass jetzt Verantwortliche wie Ettl und Konsorten weiter glauben, Teil der Lösung zu sein.

Alles was diese Dilettanten künftig von sich geben werden, wird nur noch müde belächelt werden

Eine absolute Bankrotterklärung

lädt ...
melden
antworten
kpader (11.506 Kommentare)
am 23.08.2020 08:49

Hoffentlich bekommen die Aufsichtsräte ihr Schmalz ab!

lädt ...
melden
antworten
Fettfrei (1.803 Kommentare)
am 23.08.2020 08:46

„Haltet den Dieb“ wieso hält ihn keiner? Würde mich nicht wundern wenn dabei noch weitere Prominente Politiker involviert wären? Die FMA war auf beiden Augen blind aber als sie vor einigen Jahren den Schuster Heini Staudinger aus dem Waldviertel malträtieren wollten sie noch ihre Macht voll ausspielen.

lädt ...
melden
antworten
Berkeley_1972 (2.281 Kommentare)
am 23.08.2020 08:19

Man kann nur sagen: Der AR, die TPA, die FMA, die OeNB - alle zum Kren reibn!

Irre, dass Ettl noch keine Konsequenzen gezogen hat

lädt ...
melden
antworten
DonMartin (7.488 Kommentare)
am 23.08.2020 07:54

Die Zahl der bekannten Mittäter und Mitwisser wird immer größer.

lädt ...
melden
antworten
loewenfan (5.471 Kommentare)
am 23.08.2020 09:21

ja und niemand hat sich persönlich dran bereichert,
da glaub Ich noch früher das Räubersgschichtel das seit Jahrtausenden am Heilig Abend in der Mette aufgetischt wird

lädt ...
melden
antworten
leser (2.224 Kommentare)
am 23.08.2020 07:22

Pucher: Dieser Mann hat Firmenkonkurse ausgelöst, hat Existenzen vernichtet.
Das ist wie Mord. Dafür gebührt ihm Lebenslang (mit Wasser und Brot).

lädt ...
melden
antworten
nixnutz (4.153 Kommentare)
am 23.08.2020 07:47

Tschapperl.

lädt ...
melden
antworten
linz2050 (6.593 Kommentare)
am 22.08.2020 13:37

Und wieso laufen alle Beteiligte frei herum?

lädt ...
melden
antworten
LASimon (11.338 Kommentare)
am 22.08.2020 19:02

Weil es für die Untersuchungshaft strenge Kriterien gibt. Es muss mindestens eine der 3 Gefahren bestehen:
- Tatbegehungsgefahr
- Verdunkelungsgefahr
- Fluchtgefahr
Über das Bestehen einer dieser Gefahren entscheidet ein Richter. Besteht keine der 3 Gefahren bzw sind "gelindere Mittel" (zB Abnahme von Reisedokumenten) möglich, darf U-Haft nicht verhängt werden.

lädt ...
melden
antworten
Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 22.08.2020 19:39

Mein Vertrauen in die heimische Justiz ist endend.

lädt ...
melden
antworten
DonMartin (7.488 Kommentare)
am 23.08.2020 07:53

Verdunkelungsgefahr wäre doch gegeben.

lädt ...
melden
antworten
LASimon (11.338 Kommentare)
am 23.08.2020 12:54

Worauf gründet sich ihre Behauptung? Bis jetzt haben das weder ein Staatsanwalt noch ein Richter so gesehen. Das kann sich natürlich jederzeit ändern, aber bis dato scheint es dafür keinen belastbaren Anhaltspunkt zu geben. Und "belastbar" ist das Zauberwort hier. Blosse Verdächtigungen reichen nicht.

lädt ...
melden
antworten
leser (2.224 Kommentare)
am 23.08.2020 07:24

Anscheinend ist sein Netzwerk noch intakt. In den USA könnte er dort für eine Kaution sammeln. Braucht er bei uns nicht...

lädt ...
melden
antworten
LASimon (11.338 Kommentare)
am 23.08.2020 12:55

Die Rechtssysteme sind nicht vergleichbar. Das hat nichts mit Netzwerken zu tun, sondern mit Rechtsnormen.

lädt ...
melden
antworten
thukydides (1.204 Kommentare)
am 22.08.2020 12:02

Aha, schon seit Anfang der neunziger Jahre mutmaßlich falsches Spiel.

Diese Bank ist ein Raiffeisen-Ableger, Raiffeisen ist politisch schwarz (türkis).

Daher wundert mich bei der Mattersburger Commerzbank absolut nichts.

lädt ...
melden
antworten
nixnutz (4.153 Kommentare)
am 23.08.2020 07:49

Nein, die Commerzialbank ist KEIN Raiffeisen-Ableger. Bemerkenswert, dass du das nach mehreren Wochen Berichterstattung noch immer nicht begriffen hast.

lädt ...
melden
antworten
StefanieSuper (5.176 Kommentare)
am 22.08.2020 07:02

Da sollte man meinen, die Banken werden regelmäßig peinlich geprüft und dann so was. Hat man dort Anfänger oder Blinde hingeschickt. Jeder Automechaniker prüft genauer als die Nadelstreifmanager. Die verbringen die Zeit anscheinend mit plaudern und Kaffee trinken. Da gibt es eine sehr lange Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer und dann werden diese von einem Banker so krass übers Ohr gehauen.

Das Bankensystem ist sollte neu gestaltet werden. Wenn ein privater einen Kredit will, muss er die "Hose herunterlassen" und alles Mögliche belegen. Bei der Bank selber will keiner etwas gefunden haben. - Nur keine Wellen!

lädt ...
melden
antworten
glingo (4.977 Kommentare)
am 22.08.2020 07:37

Der Automechaniker würde bei so einem Versagen aber Hochkant rausgeschmissen .
Es macht aber nicht mal den Anschein als gebe es irgend welche Konsequenzen bei der FMA da hat die Bundesregierung die Schützende Hand drüber.

Den die FMA wurde vom Schwarzen Finanzministerium gegründet und unterstet ihr.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen