KTM streicht 120 Forschungsjobs
MATTIGHOFEN. Der Motorradhersteller KTM schneidet stärker in seine Organisation als im Dezember angekündigt. Zu den genannten 300 Stellenstreichungen in der Fertigung kommt die Reduktion von 120 Forschungsjobs.
850 Angestellte sind in der KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH zusammengefasst. Bis zu zwei Drittel der Stellenstreichungen sollten natürliche Abgänge sein, sagt KTM-Finanzvorstand Viktor Sigl. Seit Jahresbeginn kommt es dennoch zu Kündigungen: 15 im Jänner, vier im Februar und 15 bis 20 im laufenden März. Dann sollte ein Großteil der unternehmensseitigen Maßnahmen erledigt sein, erwartet Sigl.
In der Belegschaft ist die Aufregung groß, weil die Mitarbeiter binnen weniger Tage für den Rest der Kündigungsfrist freigestellt werden. "Als hätten sich die Kollegen etwas zuschulden kommen lassen", heißt es in einem Schreiben an die OÖN, in der die Art und Weise des Personalabbaus kritisiert wird. "Das stimmt nicht, in der Forschung und in der IT sind wir strikt. Es geht um den Schutz von Geschäftsgeheimnissen", sagt Sigl.
Die Verkleinerung der Forschung steht in Zusammenhang mit der angekündigten Produktionsverlagerung neuer Modelle nach Indien und China. "Vor allem China ist uns in der Elektromobilität und der Connectivity (Vernetzung) voraus. Da brauchen wir in Mattighofen nichts neu erfinden", so Sigl.
60 Testfahrer weniger
Eine Folge der zurückgefahrenen Forschungsaktivitäten ist auch, dass heuer weniger Testfahrer benötigt werden. Die Zahl der freiberuflichen Motorradtester werde um 40 Prozent von 150 auf 90 reduziert, so Sigl.
Der Stellenabbau in der Fertigung soll überwiegend über natürliche Abgänge bewältigt werden – bei dieser Aussage bleibt Sigl. Zu Kündigungen komme es nur in Einzelfällen. Die KTM-Gruppe beschäftigt rund um Mattighofen 5000 Mitarbeiter. (sib)