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Djokovic wird heute aus Australien ausgewiesen

Von nachrichten.at/apa, 06. Jänner 2022, 07:26 Uhr
TENNIS-US-OPEN-2021
Djoko verbrachte die Nacht in einem Quarantänehotel, in dem auch Flüchtlinge interniert sind. Bild: AFP

MELBOURNE. Australien hat dem am Flughafen in Melbourne gestrandeten Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic die Einreise verweigert und sein Visum für ungültig erklärt. Dem 34-jährigen Serben wurde in einem Regierungsbescheid mitgeteilt, dass er das Land am Donnerstag verlassen muss.

Damit kann der Titelverteidiger beim Australian Open nicht auf Rekordjagd gehen. Er wurde stattdessen in ein Quarantänehotel gebracht, in dem auch Dutzende Flüchtlinge interniert sind.

"Das Visum für Novak Djokovic wurde gecancelt", teilte der australische Gesundheitsminister Greg Hunt am Donnerstagvormittag (Ortszeit) mit. Trotz einer zuvor erteilten - und höchst umstrittenen - medizinischen Ausnahmegenehmigung habe die australischen Grenzschutzbehörde die Einreise untersagt, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP. Djokovic habe keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vorgelegt, daher sei "das Visum anschließend storniert" worden, hieß es in der Erklärung der Grenzschutzbehörde.

Nach der Behördenentscheidung wurde Djokovic am Donnerstagvormittag (Ortszeit) in ein Quarantänehotel in Melbourne gebracht, berichteten australische Medien. Er solle im Laufe des Tages mit einem Flug außer Landes gebracht werden, hieß es. Allerdings verlautete, dass Djokovic die Entscheidung noch bekämpfen wollte, freilich mit verschwindenden Erfolgsaussichten. Vor dem Hotel versammelte sich eine Gruppe von Anhängern des Weltranglistenersten, aber auch Flüchtlingshelfer. Sie machten auf das Schicksal von Migranten aufmerksam, die dort schon seit Monaten ausharren müssen. Pikanterweise gab es in dem Hotel auch schon einen massiven Coronaausbruch.

Massive Verstimmung mit Serbien

Das Vorgehen der australischen Behörden sorgte auch für massive Verstimmung mit Serbien, dessen Präsident Aleksander Vucic sich persönlich in die Angelegenheit einschaltete. Vucic bezeichnete Djokovic als Opfer von Behördenwillkür und zitierte den australischen Botschafter ins Belgrader Außenamt. In Serbien wurde indes offenbar schon ein triumphaler Empfang für den Tennisstar vorbereitet. Entsprechend ließ sich ein Aufruf von Djokovic' Vater Srdjan deuten. "Unser Stolz, unser Novak kehrt zurück. Wir alle müssen ihn so empfangen, wie es sich gehört", schrieb er auf Instagram.

Tennisverband zurückgepfiffen

Der australische Premierminister Scott Morrison verteidigte die Entscheidung am Donnerstagvormittag in einer Pressekonferenz. Dem australischen Tennisverband sei schon im November schriftlich mitgeteilt worden, dass nur doppelt geimpfte Personen einreisen dürfen, betonte er. Der Verband könne Djokovic das Antreten in Melbourne gestatten, doch über die Einreise entscheiden einzig und allein die Grenzbehörden, sagte der konservative Politiker. Er wolle keine Details über die Gesundheit von Djokovic preisgeben. "Was ich sagen kann ist, dass die vorgelegten Unterlagen für eine medizinische Ausnahme als unzureichend eingestuft wurden", so Morrison. Zugleich wies er Vorwürfe zurück, die Behörden seien schikanös gegenüber Djokovic vorgegangen seien. Ähnliche Regelverletzungen seien wiederholt festgestellt worden.

Der neunmalige Melbourne-Sieger hatte zuvor noch grünes Licht für eine medizinischen Ausnahme-Regelung erhalten, die ihn bei der Einreise von der Impfpflicht gegen Covid-19 befreit und ihm somit ermöglichen sollte, bei den Australian Open in Melbourne an den Start gehen. Der Weltranglisten-Erste war am Mittwoch mit einem Flieger aus Dubai kurz vor Mitternacht (Ortszeit) in Melbourne gelandet. Djokovic wurde nach seiner Ankunft mehrere Stunden auf dem Flughafen der Metropole festgehalten, nachdem die Grenzschutzbehörden erste Bedenken hinsichtlich des Einreisevisums geäußert hatten.

Die Dokumente, die Djokovic vorgelegt hatte, sahen Medien zufolge medizinische Ausnahmen für Ungeimpfte gar nicht vor. Die daher kontaktierten Behörden des australischen Bundesstaats Victoria verweigerten ihm die Unterstützung. Sein Sohn sei stundenlang in einem bewachten Raum festgehalten worden, beklagte Srdjan Djokovic gegenüber serbischen Medien.

In die Causa schaltete sich am Abend auch Serbiens Präsident Vucic ein, er bot dem Tennisstar in einem Telefonat seine Hilfe an. "Ganz Serbien ist mit Novak und unsere Behörden tun alles, um diese Schikane sofort zu beenden", erklärte Vucic. Morrison erwiderte, dass niemand über dem Gesetz stehe. "Regeln sind Regeln, speziell wenn es um unsere Grenzen geht. Niemand steht über diesen Regeln", twitterte er. Auch Innenministerin Karen Andrews sprach Klartext: "Jede Person, die nach Australien einreisen möchte, muss unsere strengen Grenzbestimmungen einhalten", betonte sie.

Bereits zuvor Welle der Empörung in Australien

Bereits vor der Ankunft des 34-Jährigen in Australien hatte sich eine Welle der Empörung im Gastgeberland des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison aufgebaut. Die Ausnahme-Erlaubnis für Djokovic sorgte für "Zorn und Konfusion", wie es der Sender ABC nannte. Andere Äußerungen reichten von "Ohrfeige für alle Australier" bis "Schlag ins Gesicht für Millionen von Australiern".

Australien hatte in der Pandemie auf besonders strikte Maßnahmen wie monatelange Lockdowns bei vergleichsweise moderaten Infektionszahlen gesetzt, verbunden mit strengen Einreisekontrollen. "Unsere starken Grenzregeln haben entscheidend dazu beigetragen, dass Australien zu den Staaten mit der niedrigsten Zahl an Covid-Toten zählt, und wir werden weiter wachsam bleiben", betonte Morrison.

Turnierdirektor Craig Tiley verteidigte die umstrittene Entscheidung, bat den 20-maligen Grand-Slam-Sieger aber um Aufklärung. Das Turnier startet am 17. Jänner in Melbourne. Nur Spieler und Spielerinnen, die gegen das Coronavirus geimpft sind oder eine medizinische Ausnahmegenehmigung erhalten haben, dürfen daran teilnehmen.

Djoko nicht geimpft

Am Dienstag hatte der weltbeste Tennisspieler nach wochenlangem Schweigen und Zaudern mitgeteilt, dass er nun dank genau einer solchen Ausnahmegenehmigung nach Australien fliegen werde. Seinen Impfstatus hat er bisher nicht öffentlich gemacht. Djokovic hat die Australian Open bereits neunmal gewonnen und wollte als Titelverteidiger antreten. Bei einem Sieg würde er seine Konkurrenten Roger Federer und Rafael Nadal mit Grand-Slam-Triumph Nummer 21 hinter sich lassen.

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31  Kommentare
31  Kommentare
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( Kommentare)
am 13.01.2022 17:33

Yes! Sorry! 😆

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Joshik (2.956 Kommentare)
am 06.01.2022 18:29

sehr gute Nachricht, denn vor dem Gesetz sind alle gleich
.
selbst meine Freunde in Serbien freuen sich, dass Nole am Flughafen in Melbourne aufklatscht ist, nur weil er sich einbildete, er könne sich einfach alles erlauben
.
was für ein Clown

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Strahlemann (907 Kommentare)
am 06.01.2022 11:23

Gratuliere den Entscheidungsträgern! Alle Menschen sind gleich…….. Endlich einmal !

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Ottokarr (1.729 Kommentare)
am 06.01.2022 13:48

Das sie glauben dich selber nicht !! Werden jetzt alle Asylwerber direkt abgeschoben- die ays einem sicheren Land kommen ???

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f.hofstaetter (5 Kommentare)
am 06.01.2022 09:25

Das Virus macht doch auch keinen Unterscied und das ein Spitzensportler nicht impffähig sein sollte ist auch mehr als unglaubwürdig - da muß sich ja jeder vernünftige Mensch veräppelt fühlen

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 06.01.2022 08:45

Einer der glaubt über alles und alle zu stehen!

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a.beeker@web.de (1 Kommentare)
am 06.01.2022 09:16

Ich halte Ihre Äußerung für rassistisch und habe sie deshalb gemeldet.

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neptun (4.141 Kommentare)
am 06.01.2022 09:22

Dafür melden Sie sich an?

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( Kommentare)
am 13.01.2022 17:34

Бред какой то 😎

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 06.01.2022 08:40

so super ist Australien dann auch nicht denn da hat im Vorfeld einiges bei der internen Kommunikation versagt,
dann hätte sich der Djoker Tross erst gar nicht auf d Weg machen müssen,
wieder ein Flieger umsonst der die Umwelt verschmutzt

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hepra66 (3.820 Kommentare)
am 06.01.2022 08:40

Irgendwie scheint dieser Typ ziemlich größenwahnsinnig zu sein.
Guter Spieler, aber charakterlos, hat auch am Anfang der Pandemie ein Einladungsturnier veranstaltet, wo ein ziemlicher Cluster entstanden ist.

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Laubfrosch11 (2.742 Kommentare)
am 06.01.2022 08:26

Gleiches Recht für alle
Ende der Debatte

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max1 (11.582 Kommentare)
am 06.01.2022 08:26

""Trotz einer zuvor erteilten .. Genehmiigung.....""

Soweit der Verlass auf Entscheidungen die von einer Regierung jederzeit widerrufen werden. Ist es bei uns anders? Nein!

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magicroy (2.785 Kommentare)
am 06.01.2022 08:31

Sowie ich das sehe hatte er diese Ausnahmegenehmigung nicht von der Regierung sondern vom Tennisverband bekommen.

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santabag (5.939 Kommentare)
am 06.01.2022 08:36

Geh, max. Warum setzen Sie sich so sehr für Djokovic ein? Sie wären ihm in derselben Situation ja auch vollkommen wurscht.

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Hing80 (23 Kommentare)
am 06.01.2022 08:26

Absolut richtige Entscheidung! Chapeau vor Australien!!!

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transalp (10.152 Kommentare)
am 06.01.2022 08:20

Gute Entscheidung.
Was glaubt er den wer er ist?
Soviel TamTam- aber eines ist klar:
Auch er hat die Regeln und Bestimmungen Folge zu leisten, egal welchen Bekanntheitsstatus einer hat..
.
Meine symphatiewerte für diesen Spieler
sind damit stark gefallen...

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max1 (11.582 Kommentare)
am 06.01.2022 08:27

Nicht Doskovic hat ein Visum ausgestellt sondern eine australische Behörde und hat ihn damit nach Australien gelockt!

Das ist die Sauerei.

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Vegeta (370 Kommentare)
am 06.01.2022 08:46

Ja sicher die australische Behörde hat ihn nach Australien gelockt. Er wäre ja schon sicher nicht nach Australien gefahren um einen weiteren Grand Slam Titel zu gewinnen sondern daheim geblieben.

Djokovic hat aus medizinischen Gründen die er bis jetzt nicht offengelegt hat ein spezielles Visum bekommen aber bei der Einreise einen Fehler begangen indem er ein anderes Visum angegeben hat das er nicht besitzt.

Er ist mit Sicherheit nicht der erste dem aus solchen Gründen die Einreise verweigert wird aber er glaubt anscheinend über allen Vorschriften und Gesetzen zu stehen.

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Streuselkuchen (662 Kommentare)
am 06.01.2022 08:46

Die Ausnahmeerlaubnis wurde nicht von der Regierung, sondern vom Veranstalter erteilt. Der hätte ja vorher bei der australischen Regierung fragen können, ob das auch wirklich passt. Wenn Sie sich also aufregen wollen, dann bitte über den Veranstalter.

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Hofstadler (1.359 Kommentare)
am 06.01.2022 11:05

Und Doskokvic ist in dem kommentierten Zusammenhang wer? 😂🤣😂

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carl_cox (10 Kommentare)
am 06.01.2022 08:18

Vollkommen richtig.

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sznabucco (1.864 Kommentare)
am 06.01.2022 08:16

Hochmut kommt vor dem Fall. Die Australier haben eben Eier. Da können sich unsere Verantwortlichen mehrere Scheiben abschneiden.

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transalp (10.152 Kommentare)
am 06.01.2022 08:22

Richtig.
Bei uns gäbe es sicherlich eine "Ausnahme", mit fadenscheinigen Begründungen.

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2020Hallo (4.312 Kommentare)
am 06.01.2022 09:15

Das stelle ich mir Bildlich vor….würde weh tun🤭

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rektor (2.014 Kommentare)
am 06.01.2022 08:13

Bravo!

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toni1960 (197 Kommentare)
am 06.01.2022 07:55

Wie kam Djokovic in ein Flugzeug. Ich dachte dort gilt grundsätzlich 2G?
Oder gibt es da auch Ausnahmen oder einzelne Fluglinien, welche das nicht verlangen?

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hepra66 (3.820 Kommentare)
am 06.01.2022 08:36

Vielleicht ist er im Frachtraum geflogen?

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Rozbua (550 Kommentare)
am 06.01.2022 11:14

merke: nur weil man was "dachte" ist es keine tatsache. daher besser mal überprüfen:

- kann man 2G auch ohne impfung erfüllen?
-gilt in flugzeugen wirklich 2G?
-kann es sein, dass er mit privatjet geflogen ist?

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 06.01.2022 07:48

Einfach nur ein Trauerspiel...

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 06.01.2022 07:33

gut so...

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