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"Er starb wie ein Hund, wie ein Feigling"

Von Thomas Spang, Washington, 28. Oktober 2019, 00:04 Uhr
"Er starb wie ein Hund, wie ein Feigling"
Das vermutlich letzte Foto von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi Bild: Reuters

US-Präsident Trump feiert den Tod von IS-Chef al-Baghdadi als großen Erfolg seiner Politik.

Der US-Präsident konnte es kaum abwarten, vor die Kameras zu treten. Noch bevor dem Pentagon die abschließenden Ergebnisse der DNA-Proben vorlagen, die den Tod des illustren Terrorführers bestätigten, kündigte Donald Trump am Samstagabend "etwas Großes" an. In Windeseile verbreiteten sich Spekulationen über einen geheimen US-Einsatz gegen IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi in der syrischen Provinz Idlib.

"Er starb wie ein Hund, wie ein Feigling", verkündete Trump am Sonntagmorgen dann offiziell den Tod des Mannes, der als Architekt des Islamischen Staats und dessen überaus grausamer Taktiken galt. Baghdadi sei in dem von US-Spezialeinheiten gestürmten Versteck mit drei seiner Kinder in einen unterirdischen Tunnel geflüchtet. "Er wimmerte und weinte und schrie die ganze Zeit." Am Ende habe er sich mit einer Sprengstoffweste in die Luft gejagt und seine Kinder mit in den Tod gerissen.

Trump beschrieb genau, was er am Samstag vom Lageraum des Weißen Hauses aus zusammen mit Vizepräsident Mike Pence, Außenminister Mike Pompeo und anderen in Echtzeit via Video-Stream verfolgt hatte. Alles sei so klar wie bei einem Film zu sehen gewesen, bewunderte der US-Präsident die Fähigkeiten seiner Streitkräfte.

Das Gefährlichste sei die Anreise der acht Helikopter durch den Luftraum gewesen, der von der Türkei oder Russland kontrolliert werde. Beide Staaten hätten "wunderbar" kooperiert. Trump dankte auch den Kurden und den Irakern, die wichtige Hinweise für die Operation gegeben hätten.

Die Sondereinheiten hätten sich durch Sprengungen Zugang zu der Anlage verschafft, in der sich Baghdadi versteckt habe. Sie hätten ihn am Ende eines Tunnels gestellt. Der Präsident sagte, alle US-Soldaten seien unverletzt zurückgekehrt. Neben dem IS-Führer seien mehrere Begleiter getötet worden. Ein mobiles Labor habe anhand der Überreste Baghdadis dessen Identität identifiziert.

Für Trump ist der Einsatz eine Bestätigung seiner Politik in Syrien, die nach dem angekündigten Rückzug der US-Truppen heftig kritisiert worden war. Der republikanische Abgeordnete Michael Waltz, der selbst in einer Spezialeinheit gedient hatte, warnte davor, die falschen Rückschlüsse zu ziehen. "Wir konnten nur zuschlagen, weil wir Streitkräfte in der Region hatten."

Geheimhaltung gerechtfertigt

Unabhängige Experten wie Jennifer Cafarella vom Institute for the Study of War in Washington widersprechen der Einschätzung des Präsidenten, den IS "zu 100 Prozent ausgelöscht" zu haben. "Leider bedeutet das Töten von Führern nicht das Ende terroristischer Organisationen. Nachdem wir Bin Laden getötet hatten, machte Al-Kaida weiter und expandierte."

Trump rechtfertigte die ungewöhnliche Geheimhaltung des Einsatzes gegenüber den Geheimdienst-Ausschüssen im Kongress und Speakerin Nancy Pelosi als "Vorsichtsmaßnahme". Washington sei ein chronisch indiskreter Ort geworden. Er habe damit das Leben der Soldaten schützen wollen. Pelosi wertete den Tod des IS-Führers als "bedeutsam". Dies bedeute jedoch nicht das Ende der terroristischen Gefahr.

Der selbsternannte Kalif

Über Abu Bakr al-Baghdadi ist wenig bekannt; selbst für seine Anhänger blieb der IS-Anführer stets ein Phantom. Für tot erklärt wurde er schon häufiger.

Soweit bekannt, trat der 48-Jährige nur einmal in der Öffentlichkeit auf: Anfang Juli 2014 rief er von der Kanzel der Al-Nuri-Moschee in Mossul ein „Kalifat“ in Syrien und dem Irak aus.

1971 in Samarra (Irak) als Sohn einer armen Familie unter dem Namen Ibrahim Awad al-Badri geboren, begeisterte er sich als Bub für Fußball und träumte davon, Anwalt oder Soldat zu werden. Mangelhafte Noten und schlechte Augen verhinderten beides. So studierte er Theologie, bevor er nach der US-Invasion 2003 in den Untergrund ging.

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15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Dede.is.here (2.146 Kommentare)
am 28.10.2019 20:43

„Die US-Besatzer im Irak hatten ein tragisches Talent dafür, sich ihre intelligentesten Feinde selbst zu schaffen und zu vereinen.“
Christoph Reuter

na ja, da war noch die "Koalition der Willigen" (Allianz der Staaten die politisch und militärisch den Kriegstreiber G.W. Bush 2003 im 3 Golfkrieg unterstützten)

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zlachers (7.964 Kommentare)
am 28.10.2019 13:40

So studierte er Theologie, ????

Wahrscheinlich irgendeine Art muslimischer- Theologie...


Ein Theologe ist ja ein Christ!

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 28.10.2019 14:43

Nein - Theologie gibt es bei anderen Religionen auch.

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Mgaeckler (481 Kommentare)
am 28.10.2019 16:55

Unterlassen Sie es doch, Ihre Unbildung zu präsentieren, ist besser für Ihr Prestige.

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zlachers (7.964 Kommentare)
am 28.10.2019 19:07

Haben Sie denn Satz aus irgendeiner Zeitung geklaut, während ihres täglichen 2 stündigem Klo Ganges?
Darum stinkt das so nach Dummheit!

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mape (8.849 Kommentare)
am 28.10.2019 19:20

Ja, ja, der Dativ ist dem Genetiv sein Feind ! 🤣🤣🤣

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SRV (14.567 Kommentare)
am 28.10.2019 19:39

https://images.app.goo.gl/fXagtU9kL4zscC957

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Mgaeckler (481 Kommentare)
am 28.10.2019 19:42

Selbst schuld

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( Kommentare)
am 28.10.2019 09:59

Meine Un- Sympathien
gegen Baghdadi, Tramp und gefährliche Hunde
unterscheiden sich nur marginal.

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amha (11.323 Kommentare)
am 28.10.2019 10:02

...Antipathien 😃

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boris (1.939 Kommentare)
am 28.10.2019 09:27

Wenn mit D.T. ähnlich verfahren würde wie mit Abu Bakr al-Baghdadi, würde Ersterer sich da "würdevoller" verabschieden? Diese Frage darf jeder Leser meines Kommentars für sich beantworten.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 28.10.2019 08:42

Schon Obama hat aus der Ferne genüsslich dem Mord an Bin Laden zugeschaut, also darf man sich über Trump und seine Aussage nicht wundern.
Es wird halt nur keiner dieser Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 28.10.2019 08:09

Die Russen behaupten jetzt, dass es keine verlässlichen Informationen über den Tod von al-Baghdadi gibt. Sie hätten den US-Streitkräften keine Überfluggenehmigung über Idlib gegeben, es hätte auch keinen Angriff von US-Kampfflugzeugen / Helikoptern während der letzten Tage in Idlib gegeben.
---
Über die Gründe für diese Aussagen kann man nur spekulieren:
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* Die Russen wollen dem Trump diesen Erfolg gegen den Terror nicht vergönnen.
* Die Russen wollen von dem Verdacht ablenken, sie hätten sich um die IS-Terroristen in Idlib nicht gekümmert, die russische Aufklärung sei nicht in der Lage gewesen, die IS-Terroristen auszumachen - oder - die Russen hätten von der Anwesenheit des al-Baghdadi in Idlib gewußt, aber nichts gegen ihn unternommen.
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https://de.sputniknews.com/politik/20191027325914154-russland-aeussert-zweifel-an-baghdadi-tod-keine-us-angriffe-in-idlib-registriert--/

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caber (1.956 Kommentare)
am 28.10.2019 08:09

Was für eine grauenhafte Entgleisung des "mächtigsten Mannes der Welt"!

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nordlicht (1.479 Kommentare)
am 28.10.2019 07:48

Was heißt denn „er starb wie ein Hund“? Wie verächtlich stirbt denn seiner Wahrnehmung nach ein so gutes Tier wie ein Hund?

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