Kyoto-Protokoll bleibt: Ab 2013 wird CO2 teuer
Trotz des Scheiterns der Kopenhagener Verhandlungen gilt weiterhin das Kyoto-Protokoll, in dem sich Österreich 1997 verpflichtet hat, seinen CO2-Ausstoß bis Ende 2012 auf Basis 1990 um 13 Prozent zu reduzieren.
Trotz des Scheiterns der Kopenhagener Verhandlungen gilt weiterhin das Kyoto-Protokoll, in dem sich Österreich 1997 verpflichtet hat, seinen CO2-Ausstoß bis Ende 2012 auf Basis 1990 um 13 Prozent zu reduzieren. Die EU hat sich in Summe mit minus fünf Prozent bescheidener gegeben.
Trotzdem bestehe kein Grund zur Panik, sagt Österreichs Chefverhandler, Günter Liebl vom Umweltministerium: „Abgerechnet wird nach Ablauf der Kyoto-Periode 2008 bis 2012. Wir können es, wenn die CO2-Einsparungen greifen, ohne Strafen schaffen.“ Im Testzeitraum 2007 lag Österreich bei plus elf statt minus 13 Prozent. 2008 und 2009 hat die Wirtschaftskrise die Emissionen gedrosselt; die Zahlen fehlen noch.
Österreich erhält laut Kyoto-Protokoll pro Jahr 69 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf sein Konto gebucht. 32 Millionen dürfen die rund 250 großen Industriebetriebe verbrauchen (vor allem voestalpine, OMV); wenn sie überziehen, müssen sie selbst Verschmutzungsrechte nachkaufen.
Für Verkehr, Raumwärme, Landwirtschaft, Müll stehen den Österreichern 37 Millionen Tonnen im Jahr zur Verfügung. Wegen des enormen Zuwachses beim Verkehr (plus 70 Prozent seit 1990) ist das Kyoto-Ziel hier nicht erreichbar.
Österreich kauft bereits Verschmutzungskontingente zu, indem es Luftreinhaltungsanlagen im Ausland finanziert. Im Bundesbudget sind 500 Millionen Euro eingeplant. Der Emissionshandel gilt als effizientes System, Schadstoffe zu reduzieren, weil die Staaten jede Tonne zu viel emittiertes CO2-Äquivalent kaufen müssen.
Je weiter die Ziele verfehlt werden, desto stärker werden die Preise wegen der Nachfrage steigen. Ab 2013 wird es noch härter: Da wird jede Überschreitung mit dem Faktor 1,3 aufgewertet. Es zahlt sich aus, rasch sauberer zu werden. (le)
