Graz: Lehrer wegen sexuellen Übergriffs auf 13-jährige Schülerin verurteilt

GRAZ. Ein AHS-Lehrer ist am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht wegen sexuellen Missbrauchs Unmündiger sowie Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses vor einem Schöffensenat nicht rechtskräftig zu 8 Monaten bedingter Haft und 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt worden.
Dem Pädagogen wurde vorgeworfen, vor rund 2 Jahren eine damals 13-Jährige während des Unterrichts unangemessen berührt zu haben. Der Mann fühlte sich in keiner Weise schuldig und sprach von einer Intrige.
Es seien mehrere Vorwürfe von Schülerinnen im Raum gestanden, die allerdings "strafrechtlich nicht relevant" waren, erläuterte Staatsanwalt Arnulf Rumpold. Es handelte sich um "Berührungen und Äußerungen, die für einen Lehrer unangebracht sind". Doch in einem Fall soll es Anfang Oktober 2021 zu einer "intensiven Berührung" eines Mädchens gekommen sein. Die Klasse wandte sich an die Direktorin, die sofort Anzeige erstattete.
Verteidiger spricht von Intrige
Der Verteidiger führte aus, dass es nie irgendwelche Vorfälle bei seinem Mandanten gegeben hätte: "Warum sollte er jetzt damit beginnen?". Er sprach von "Komplott oder Intrige, möglicherweise geht es auch um Aufmerksamkeit". Laut seinen Angaben habe selbst die Polizei die Aussagen der Schülerinnen teilweise als widersprüchlich bezeichnet, außerdem habe niemand die Angaben des betroffenen Mädchens bestätigen können. "Sexualdelikte passieren oft so, dass niemand etwas mitbekommt. Welcher Täter will schon ertappt werden?", gab Richter Andreas Lenz zu bedenken.
"Ich bin seit 13 Jahren Lehrer und habe nie ein Mädchen oder einen Burschen sexuell belästigt", betonte der Angeklagte. Berührungen habe es "zu keinem Zeitpunkt" gegeben. Das Opfer "kenne ich nicht gut, sie hat oft gefehlt", erzählte der Beschuldigte. "Sie haben die Schülerin das dritte Jahr unterrichtet und kennen Sie nicht?", wunderte sich der Richter.
Direktorin: "Mädchen wollen nicht in Unterricht mit ihm"
Die Direktorin sagte aus, die Klasse habe bei dem Gespräch mit ihr "sehr verstört" gewirkt. "Sie haben gesagt, dass sie Angst haben", wobei es in erster Linie um die Mädchen gegangen sei. "Sie haben gesagt, sie wollen nicht mehr in den Unterricht mit ihm", schilderte die Schulleiterin.
Am frühen Nachmittag gab es dann doch überraschend ein Urteil: Das Schöffengericht verurteilte den Lehrer zu acht Monaten Haftstrafe, die ihm aber bedingt nachgesehen werden. Die Geldstrafe muss er aber jedenfalls bezahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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