Vom Pessach- zum Osterlamm: Was die beiden Feste gemeinsam haben
LINZ. Theologe Michael Rosenberger von der KU erklärt die Zusammenhänge
Pessach, auch Pascha genannt, gilt als das jüdische Pendant zum christlichen Ostern. "Der äußere Aufhänger ist der Zeitpunkt", erklärt Theologe Michael Rosenberger von der Katholischen Privatuniversität (KU) Linz. In den Evangelien wird berichtet, dass Jesus entweder am Vorabend seines Todes das Pascha-Mahl gefeiert hat oder dass es am Tage seines Todes gefeiert wurde. "Auf jeden Fall ist klar, dass beide Ereignisse zeitlich sehr nah zueinander stattgefunden haben", erklärt Rosenberger.
Dass heute Ostern immer an einem Sonntag und nicht, wie im Judentum, an einem bestimmten Jahrestag gefeiert wird, ist auf das frühe Christentum zurückzuführen. "Den Christen des ersten Jahrhunderts war es zuerst wichtig, den Wochenrhythmus zu definieren. Wir feiern ja jeden Sonntag wie ein kleines Osterfest", sagt Rosenberger. Die Einführung des Osterfestes geht auf das zweite Jahrhundert zurück, als der Sonntag bereits als wichtigster Wochentag etabliert war. "Schließlich hat man sich festgelegt, Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern", erklärt Rosenberger.
Doch auch inhaltlich gebe es Überschneidungen, erklärt Rosenberger: "Die Osterlesung beinhaltet immer auch den Auszug aus Ägypten, den Juden zu Pessach feiern. Im Christentum wird die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei mit der Befreiung vom Tod in Verbindung gesetzt."
Auch das "Lamm Gottes" steht in Verbindung mit Pessach: Bis zur Zerstörung des zweiten Tempels 70 n. Chr. wurden als Teil der Feier Pessachtiere, häufig Lämmer, geopfert und verzehrt. "Darauf beziehen sich die Evangelien auch inhaltlich. Jesus ist das neue Paschalamm, das für uns alle geopfert wird", erklärt Rosenberger. Wer in den kommenden Tagen ein Stück vom Osterlamm verspeist, steht also in einer langen Tradition.
- Lesen Sie mehr: "Ich denke an die Familien in Israel, die nicht feiern können"
Der Auszug der Israeliten aus Ägypten
Zu Pessach feiern Juden den Auszug der Israeliten aus Ägypten und damit die Befreiung von der Sklaverei. Rund um das Fest gibt es zahlreiche Traditionen, einige davon werden hier kurz erklärt:
- Der Zeitpunkt: Im jüdischen Kalender beginnt Pessach am Vorabend des 15. Tages des Monats Nisan. Da der jüdische Kalender dem Mond folgt, fällt er im gregorianischen (Sonnen-)Kalender immer auf einen anderen Tag. Üblicherweise liegen Ostern und Pessach nahe beieinander. Weil heuer im jüdischen Kalender aber ein Schaltjahr ist, beginnt die Pessach-Woche ungewöhnlich spät, am 22. April.
- Der Sederabend ist das Hauptfest zum Auftakt der Pessach-Woche. Die Familien kommen zusammen, um zu essen und an den Auszug aus Ägypten zu erinnern. Der Abend verläuft nach einem festgelegten Ablauf: Neben einer koscheren Mahlzeit werden verschiedene Speisen wie ungesäuertes Brot und der Sederteller serviert. Darauf befinden sich verschiedene Speisen, die an den Anlass des Festes erinnern.
- Das Charosset, eine Mischung aus geriebenen Äpfeln, Nüssen und Honig, erinnert etwa an den Lehm, aus dem die Israeliten in der Knechtschaft Ziegel herstellen mussten. Die verschiedenen Speisen auf dem Sederteller werden in einer festgelegten Reihenfolge gegessen.
- Matza, auch Matze oder Matzen, ist ungesäuertes Brot, das während des gesamten Pessach gegessen wird. Ungesäuert heißt, dass keine Säuerungsmittel wie Hefe eingesetzt werden und vom Mischen des Mehls mit Wasser bis zum Ende des Backens höchstens 18 Minuten vergehen dürfen. Orthodoxe Juden verwenden im Pessach kein Geschirr, das mit gesäuertem Brot in Berührung gekommen ist – in anderen Strömungen wird das Geschirr abgekocht.
- Festgelegt ist der Ablauf des Seder in der Haggada, einem kleinen, oft bebilderten Büchlein. Daraus wird während des Festes die Geschichte des Auszugs aus Ägypten gelesen und gesungen – etwa das Lied „Ma Nischtana“, das immer vom jüngsten Kind am Tisch vorgetragen wird.
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In meiner Kindheit gab es am Karfreitag"Judaseln"aus Germteig wurden lange Nudeln gemacht und dann wie eine Brezel geschlungen. Aber die Enden nicht verknüpft sondern parallel zueinander gelegt. Dann wurden sie mit Eiklar bestrichen und Mohn wurde auf das Judasl gestreut, so daß es aussah als wären da schwarze Augenbrauen. Wie durften helfen. Die Judasln wurden dann mit Rahmsuppe gegessen, basta und das nur einmal am Tag. Das nächste tolle Essen gab es dann Samstag nach der Messe am späten Abend. Keine Ahnung ob das ein Familien brauch war,ev aus Böhmen oder ob es das in anderen Familien auch gab oder gibt.