Trauer um einen großen Künstler vom Irrsee
ZELL AM MOOS. Meinrad Mayrhofer, Universalkünstler und Kosmopolit aus Zell am Moos, verstarb im Alter von 63 Jahren.
Meinrad Mayrhofer (63), der aus Zell am Moos stammende älteste Spross der Künstlerfamilie Mairhofer-Irrsee, ist nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Sein Leiden ließ ihn manchmal fühlen, "als hätte mich eine Straßenbahn überfahren", schrieb er einmal in einem Facebook-Posting. Trotzdem trat er der heimtückischen Krankheit hoffnungsvoll und mutig entgegen.
Wer Meinrad kannte, der weiß, was die Welt mit ihm verlor. Einen lieben Menschen, der kritisch, aber immer menschenfreundlich auf seine Umwelt blickte, immer verbindlich im Ton.
Und einen großen Künstler. Holz war Mayrhofers Element: Vom Schnitzmesser bis zur Motorsäge, ihm war keine Technik fremd. Meinrad Mayrhofer wagte früh den Sprung in die Freiberuflichkeit. Mit seiner Gattin Sabine gründete er in Pram (Bezirk Grieskirchen) eine Familie, über die er in einem Interview einmal sagte: "Sie ist mein vollendetes Kunstwerk." Mayrhofer und seine Frau bekamen drei Kinder.
Über die ersten Jahre seiner Freiberuflichkeit meinte er einmal: "Ich habe einfach jeden Auftrag angenommen, bis hin zum Bühnenbild des Laienspieltheaters." Um hinzuzufügen: "Ohne Sabine wäre das alles nicht gegangen."
Meinrad Mayrhofer war ein anerkannter und produktiver Holzkünstler. Aus seinen Händen stammen beispielsweise die fünf Meter großen Holzkrippenfiguren aus Weißtanne im Holzmuseum Lignorama in Riedau. Mayrhofer konnte aber auch mit anderen Materialien umgehen. Zudem malte und zeichnete er.
Er war auch Obmann der Furtmühle Pram, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Innviertler Künstlergilde und wurde mit dem Titel "Konsulent für Kunstpflege" ausgezeichnet.
Obwohl Mayrhofer, abgesehen von manchen Studienaufenthalten im benachbarten Ausland, nicht sehr viel in der Welt herumkam, war er doch ein Kosmopolit, der sich für alles interessierte und über den Tellerrand blickte – auch für Politik und Gesellschaft. Manche seiner kritischen Anmerkungen brachte er auch in satirischen Federzeichnungen zu Papier.
Vor allem aber war Meinrad Mayrhofer stets liebenswürdig, humorvoll und die Menschen mögend. Er wird dieser Welt fehlen. (Blaichinger)