Waffenruhe dauerte nur wenige Stunden
KIEW. Aus dem Kriegsgebiet in der Ostukraine wurden neue Kämpfe gemeldet
In der Ostukraine sollten eigentlich seit gestern Mitternacht die Waffen schweigen. Doch die "völlige und allumfassende Feuereinstellung" dauerte auch diesmal nur wenige Stunden. Militärangaben aus Kiew meldeten bereits am Morgen, dass prorussische Separatisten die Waffenruhe wieder gebrochen hätten. Stellungen der ukrainischen Regierungseinheiten seien bereits kurz nach Inkrafttreten der neuen Feuerpause mit schweren Maschinengewehren beschossen worden, hieß es.
Die Donezker Separatisten wiesen die Vorwürfe umgehend zurück. "Diese Erklärung ist eine weitere Informationsprovokation der ukrainischen Seite, die auf eine Destabilisierung der Lage abzielt", teilten die Donezker Vertreter in der Kommission zur Überwachung der Waffenruhe mit.
Die zeitlich unbefristete Waffenpause war unter der Beteiligung Russlands sowie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ausgehandelt worden. Gemäß der Vereinbarung ist der Einsatz jeglicher Waffen verboten. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2014 hat es bereits dutzende Versuche gegeben, einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen, der als Voraussetzung für die Aufnahme von Friedensgesprächen gilt. Bisher waren jedoch alle Anläufe bereits nach kurzer Zeit gescheitert. Seit 2014 kämpfen ukrainische Regierungstruppen im Bergbaurevier Donbass gegen die von Russland unterstützten Aufständischen. UN-Schätzungen zufolge wurden seitdem mehr als 13.000 Menschen getötet. Ein 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung in Minsk vereinbarter Friedensplan sieht nach einem Waffenstillstand Wahlen und eine schrittweise Reintegration der Region in die Ukraine vor.
War ja im Grunde genommen zu erwarten. Mit dieser unbefristeten Waffenpause, dürften die Hardliner beider Seiten mit Sicherheit, nicht einverstanden gewesen sein. Genauso wie am "Rande" stehende Politiker Russlands - wie auch der Ukraine. Zuviel steht auf den Spiel, der beiden verfeindeten Staaten, als das sich auf einen "dauerhaften" Waffenstillstand bzw. Frieden einlassen würden. Auch wenn dies der Öffentlichkeit gegenüber, anders dargestellt wird.