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Streiks bringen Verkehr in Paris zum Erliegen

Von nachrichten.at/apa, 25. Dezember 2019, 14:49 Uhr
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Bildergalerie Frankreich streikt
Bild: (AFP)

PARIS. Die Streiks gegen die Pensionsreform in Frankreich sind auch am Christtag weitergegangen. Der öffentliche Verkehr in Paris kam am Mittwoch nahezu zum Erliegen.

Die großen Bahnhöfe in der Hauptstadt blieben am 21. Streiktag in Folge komplett geschlossen; im Untergrundverkehr waren nur die beiden automatisch betriebenen Metro-Linien in Betrieb.

Taxis, Fahrgemeinschaftsdienste und Mietwagenfirmen waren von der großen Nachfrage überfordert. TGV-Schnellzüge sollten frühestens ab Mittwochnachmittag wieder fahren, kündigte die Verkehrsgesellschaft SNCF an. Bereits am Heiligen Abend waren zehntausende Reisende, die zu Weihnachten ihre Familien besuchen wollten, in Paris gestrandet.

Die Streiks richten sich gegen das zentrale Reformversprechen von Präsident Emmanuel Macron, der das komplizierte System mit 42 verschiedenen Pensionsregelungen vereinheitlichen und das Milliarden-Defizit der Pensionskassen abbauen will. Besonders umstritten ist die faktische Anhebung des Pensionseintrittsalters von derzeit 62 auf künftig 64 Jahre.

Der Streik wird vor allem von den Eisenbahner-Gewerkschaften getragen, allerdings beteiligen sich auch weitere Branchen und Einrichtungen an den Protesten, darunter die Pariser Oper. Vor deren Haupteingang führten etwa 40 Tänzer am Dienstag aus Protest gegen die Reformpläne vor Passanten Ballett-Szenen aus "Schwanensee" auf. Dazu hielten die Tänzer Banner mit der Aufschrift "Kultur in Gefahr" in die Höhe.

Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und der Regierungen waren vergangene Woche gescheitert und sollen am 7. Jänner fortgesetzt werden. Die Gewerkschaften haben angekündigt, die Streiks fortzusetzen, bis eine Einigung erzielt ist.

Allerdings geht die SNCF von einer leichten Besserung nach den Feiertagen aus. Am kommenden Wochenende sollen demnach sechs von zehn TGV-Schnellzügen fahren. Vergangenes Wochenende waren es nur fünf von zehn.

Die Streiks machen sich nach SNCF-Angaben auch deutlich bei den Einnahmen der Verkehrsgesellschaft bemerkbar. Der Einnahmeausfall belaufe sich mittlerweile auf 400 Millionen Euro, sagte SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou der Zeitung "Le Monde". Die Industrieverbände bezifferten ihre Umsatzeinbußen auf 30 bis 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Doch auch die Streikenden haben nach drei Wochen im Ausstand mit Gehaltseinbußen zu kämpfen. "Es fängt an, finanziell weh zu tun", sagte der Lokführer Raffi Kaya am Rande eines von den Gewerkschaften organisierten Weihnachtsessens. "Aber wir sind zu weit gekommen, um jetzt aufzuhören", fügte er hinzu.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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FranziGut (445 Kommentare)
am 26.12.2019 09:23

Wenn einzelne Gruppen (z. B. in Frankreich die Mitarbeiter der Staatsbahn) besonders vorteilhafte Pensionsregelungen haben, dann geht das schlussendlich nur auf Kosten der „Normalbürger“. Das sollte man nie vergessen und das ist auch bei uns so.

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gehe26 (52 Kommentare)
am 26.12.2019 06:59

Immerhin ein guter Kommentar, besten Dank Lasimon

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LASimon (11.352 Kommentare)
am 25.12.2019 18:03

Wer sich in Frankreich nur ein bisschen auskennt, weiss, dass eine Pensionsreform dringend nötig ist. Es geht den Streikenden schlicht um die Verteidigung von Privilegien der Habenden gegenüber den Nichthabenden oder Nochnichthabenden. Der Fehler von Macron - wie auch schon bei anderen Gelegenheiten - war es, diese Reform nicht rechtzeitig kommuniziert und somit die Bevölkerung mitgenommen zu haben. (Das scheint überhaupt sein grösstes Defizit.)
Im übrigen: Wenn wir in Ö nicht bald eine tiefgreifende, aber sanft anlaufende Reform des Pensionssystems erleben, werden wir uns wohl einer Rosskur auf diesem Gebiet unterziehen lassen müssen. Die wird spätestens von jenen, die jetzt die Lahmarschigkeit der Politik - und der Erwachsenengeneration im allgemeinen - in der Frage der Erderwärmung lautstark verurteilen (how dare you), mit Nachdruck (Streik bei den Beitragszahlungen?) eingefordert werden.

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Zahnschleiferl (2.727 Kommentare)
am 25.12.2019 15:32

Nicht auszudenken, wenn Thomas Stelzer französischer Präsident wäre. Die erste Verkreuzigung eines Kindergartens oder einer Volksschul des "Autrichien" hätte gereicht.

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restloch (2.553 Kommentare)
am 25.12.2019 15:48

Noch deutlicher würfen die Widersprüche mit dem Revolvergoscherl Hattmannsbauer oder dem Innviertler Ungust, dem Arbeiterverräter, diese leibhaftigen Volkszertretern.

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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 25.12.2019 15:21

Der selbstherrliche Macron, der mit Gewalt gegen das Volk, gegen die arbeitenden Menschen regiert hat, hat sich sein eigenes Grab geschaufelt. Die Franzosen tendieren dazu, unfähige Präpontenzler zu köpfen.

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boris (1.939 Kommentare)
am 26.12.2019 09:12

Die unfähigen Präpotenzler sind aber "die prostestierenden Franzosen" selber, denn sie laufen sehenden Auges nach und nach durch unfinanzierbare Pensionsprivilegien gegen eine wirtschaftliche Betonmauer, die möglicherweise nur mehr durch "Notschlachten dieser Pensionisten mit 75" (bitte nicht zu ernst nehmen) saniert werden kann. Das will aber sicher keiner der protestierenden Franzosen - so wird sich Frankreich wirtschaftlich wohl bald ganz hinten anstellen müssen.
In Deutschland wurde dieses Dilemma bereits durch SPD- Schröder erkannt und geregelt - was zu niedrigeren Sozialausgaben führte, die aber auch in Zukunft bezahlbar sein werden im Hinblick darauf, dass wir alle viel älter als noch vor ein paar Jahrzehnten werden. Auch Hartz4 (engl: hearts fear) trägt zur längerfristigen Leistbarkeit der staatlichen Sozialausgaben bei.
Schröder wurde zwar dafür "politisch abgestraft", die nachfolgenden Regierungen (->Merkel& Co. und auch das Volk) sollten ihm aber für diese Tat dankbar sein.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 25.12.2019 15:04

Gewerkschaften sind halt schon eine Bereicherung🤢🤢

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( Kommentare)
am 25.12.2019 15:24

Die Franzosen gehen nicht zum ersten Mal gegen ein Diktat ihres abgehobenen Macron auf die Strasse. Dieser Präsident der Reichen ist rücktrittsreif weil er das Vertrauen der französischen Normalbürger verspielt hat

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