Gehirnblutung statt Migräne: Laut Spital „kein schuldhaftes Verhalten“
BAD ZELL. Im Fall jener jungen Mutter aus Bad Zell, die an einer Gehirnblutung starb, nachdem Ärzte Kopfweh und taube Gliedmaßen als Migräne diagnostiziert hatten, spricht der ärztliche Leiter Thomas Müller von „keinem schuldhaften Verhalten“ seitens des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Linz.
„Das Krankenhaus bedauert den Tod der Patientin zutiefst“, sagte Müller im Gespäch mit nachrichten.at. Doch der Fall sei nun intern geprüft worden: „Dabei haben wir festgestellt, dass kein schuldhaftes Verhalten vorliegt.“ Weitere Informationen könne er nicht geben, weil der Ehemann der Verstorbenen wünsche, dass keine personenbezogenen Daten weitergegeben würden. Gestern, Sonntag, habe er mit dem Witwer Stefan W. telefoniert. „Sobald es für den Witwer möglich ist, wird es ein persönliches Treffen geben. Er kann in alle Unterlagen Einsicht nehmen.“
Sabine W. (36) hatte am Freitag vor einer Woche in der Früh starke Kopfschmerzen verspürt und über ein taubes Gefühl an den Fingern und an einem Bein geklagt (die OÖN haben berichtet). Mit diesen Beschwerden brachte sie ihr Ehemann ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz. Mit eigenen Ohren hat Stefan W. gehört, dass seine Frau lediglich an einer "klassischen Migräne" leide. Diese weist ganz ähnliche Symptome auf wie eine Gehirnblutung. Mit ihrer Diagnose waren sich die Ärzte sicher. So verzichteten sie auf eine Computertomografie, bei der sie das lebensgefährliche Blutgerinnsel im Kopf der Patientin gesehen hätten. Sie schickten die Frau wieder heim. Sabine W. aß zu Hause noch etwas und legte sich schlafen. Als die Mutter am Abend auf die Toilette ging, brach sie bewusstlos zusammen. Stefan W. rief die Rettung: "Der Notarzt sagte gleich, dass das ernst ist." Seine Frau wurde in den Neuromed-Campus nach Linz gebracht, wo die Ärzte bereits den Hirntod feststellten. Zwei Tage später wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt.