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Autozulieferer TCG Unitech geht an italienischen Familienbetrieb

30. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Walter Mayer und Peter Wienerroither

KIRCHDORF. Der größte industrielle Arbeitgeber in Kirchdorf gehört bald zu Gnutti Carlo Group mit Firmensitz in der Nähe von Brescia in Norditalien.

Vor zehn Tagen überraschte die Eigentümerfamilie Trierenberg mit dem Verkauf von Tannpapier in Traun. Gestern folgte der nächste Verkauf eines großen Industriebetriebes in Oberösterreich: Der Automobilzulieferer TCG Unitech geht an das Familienunternehmen Gnutti Carlo Group mit Firmensitz in der Nähe von Brescia in Norditalien.

TCG Unitech hat bewegte Zeiten und mehrere Eigentümerwechsel hinter sich. 2010 – das Unternehmen stand schwer in der Krise – übernahm eine Wiener familiengeführte Investorengruppe, die zuvor Ebewe in Unterach verkauft hatte. Am Anfang stand ein harter Sanierungskurs. Seit 2012 ist das aktuelle Management an Bord, seither wurden 200 Millionen Euro investiert. Ein Werksneubau um 90 Millionen ist gerade in Bau. An vier Standorten im Bezirk Kirchdorf (zwei Werke in Kirchdorf und je eines in Micheldorf und Rohr) und in einem Joint Venture in China sind in etwa 1100 Mitarbeiter beschäftigt. Im vergangenen Geschäftsjahr ist ein Umsatzsprung von 194 Millionen Euro auf rund 220 Millionen Euro gelungen.

Für den Käufer ist die TCG Unitech ein großer Fisch, obwohl der italienische Zulieferer in den vergangenen Jahren einige Zukäufe gemacht hat. "Mit diesem Erwerb erreichen wir fast 4000 Mitarbeiter in zehn Ländern. Zu Beginn des Jahrtausends waren wir in Italien 137 Mitarbeiter", sagt Pier Carlo Gnutti, Aufsichtsrat im Familienunternehmen.

Den Verkauf begründet Karl Grigkar, Anwalt in Wien, selbst Miteigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender der TCG Unitech: "Wir haben 2010 das Unternehmen und damit den Standort gerettet. Jetzt war es Zeit, darüber nachzudenken, wie wir die Zukunft absichern." Grigkar zeigt sich überzeugt, dass TCG Unitech unter dem neuen Eigentümer weiter wachsen kann. Wichtig sei den Gesellschaftern gewesen, dass das Unternehmen an einen strategischen Übernehmer geht.

Das Management war "von der Stunde null" an in den Verkaufsprozess eingebunden. Dieser sei erfolgt, weil die Kunden zunehmende Internationalisierung wollten. "Stand alone ging nicht mehr", sagt Peter Wienerroither, Sprecher der Geschäftsführung, der an Bord bleiben wird. Der Firmenname bleibt erhalten.

Im Betrieb wurde die Nachricht vom Verkauf gefasst aufgenommen. Die Stimmung sei entspannt, weil der Käufer kein direkter Konkurrent sei und damit keine Angst um die Arbeitsplätze aufkomme, heißt es. "Wenn sich ein Unternehmen uns leisten kann, wird es uns auch beim Wachstum begleiten", so eine selbstbewusste Stimme aus der Belegschaft. (sib)

 

Der Käufer

Carlo Gnutti startete 1920 mit der Fertigung von Teilen für Landwirtschaftsmaschinen. Heute werden in vierter Generation Motorteile und Einspritzkomponenten für die Bauindustrie, die Landwirtschaft, Marine sowie Druckguss-Teile aus Alu erzeugt.

Das Familienunternehmen Gnutti Carlo Group beschäftigt 2500 Mitarbeiter in acht Ländern und macht 470 Millionen Euro Umsatz. Die internationale Expansion startete 2000 mit einem Firmenzukauf in Kanada, 2014 folgte Ljunghäll in Schweden, der auch in Tschechien produziert.

Es gibt kaum Überschneidungen bei den Kunden. Bei BMW ist Gnutti nur im Motorrad. Referenzen sind Ford, Renault Trucks, Caterpillar und MAN.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Alfred_E_Neumann (7.219 Kommentare)
am 30.10.2018 09:29

Schaut nach einer enormen Verstärkung aus. Da müssen sich regionale Mitbewerber zukünftig sehr warm anziehen.

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neptun (4.141 Kommentare)
am 30.10.2018 10:43

Wie weit definieren Sie "regional"? Ausser TCG gibts in OÖ keinen Druckgießer.

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neptun (4.141 Kommentare)
am 30.10.2018 10:44

Vielleicht noch nennenswert ist Gruber + Kaja. Das wars dann auch schon,

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Alfred_E_Neumann (7.219 Kommentare)
am 30.10.2018 10:57

Die Unitech hat mit der Expansion bereits viele Mitarbeiter von anderen Unternehmen abgesaugt. Stichwort Fachkräftemangel, dabei geht es nicht ausschließlich um den Druckguss, der Wettbewerb spielt sich auch am Arbeitsmarkt ab.

Neben dem Druckguss wird damit auch die Spritzgusssparte aufgewertet, zusammen mit den guten Beziehungen der Italiener wird der eine oder andere regionale Mitbewerber in Zukunft dann weniger gut aussehen, dem einen oder anderen Kleinen wird das zusätzliche Probleme bereiten.

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