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Nationalrat: Emotionale Abschiede, ungewohnte Rollen und leere Plätze

Von Annette Gantner, 27. September 2018, 00:04 Uhr
Nationalrat: Emotionale Abschiede, ungewohnte Rollen und leere Plätze
Die designierte SP-Chefin Rendi-Wagner mit dem neuen einfachen Abgeordneten Schieder und ihrem Vertrautem Drozda Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

WIEN. ÖGB-Boss Katzian und Neos-Gründer Strolz gaben Regierung im Abgang Ratschläge.

Die erste Parlamentssitzung nach der Sommerpause begann mit gleich zwei prominenten Abschieden: Wolfgang Katzian räumte als neuer ÖGB-Präsident seinen Sitz für Metallergewerkschafter Rainer Wimmer. Neos-Gründer Matthias Strolz hatte seinen letzten großen Auftritt im Parlament, bevor er sich nun endgültig aus der Politik zurückzieht.

Gleich zu Beginn hatte die SPÖ eine Aktuelle Stunde für Katzian vorbereitet. Nicht präsent war Noch-Klubobmann Christian Kern, der wegen eines Auslandsaufenthalts entschuldigt war. Seinen Platz hatte die designierte SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner eingenommen.

Neben ihr saß Andreas Schieder, der auf Wunsch Rendi-Wagners nicht länger geschäftsführender Klubobmann ist. In dieserFunktion hatte er 15.108 Euro im Monat verdient, jetzt kommt er auf ein Abgeordnetengehalt von 8897 Euro. Im SP-Klub hatte man mit Schieders Degradierung wenig Freude. Er hätte durchaus gerne weiter gemacht, gab Schieder freimütig zu. Jetzt habe er mehr Zeit für die Naturfreunde. Auf die Frage, ob er sich auch einen Wechsel nach Brüssel vorstellen könne, verhehlte er sein Interesse nicht. Der Spitzenkandidat stehe mit Kern aber schon fest.

Rendi-Wagner hätte gerne Thomas Drozda als geschäftsführenden Klubobmann installiert, war aber an Schieders Widerstand gescheitert. Drozda wird nun stattdessen Bundesgeschäftsführer. Für seinen Vorgänger Max Lercher wird in der Steiermark nach einem neuen Job gesucht.

Änderungen im SP-Klub

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig warnte gestern davor, dass Rendi-Wagner Partei- und Klubvorsitz in einem ausübe. Dies könne eine "starke persönliche Belastung" werden. Kommende Woche – voraussichtlich am Montag – soll der SP-Klub Rendi-Wagner auch offiziell zur Fraktionsführerin zu wählen. Nicht ausgeschlossen ist, dass es im Klub weitere Veränderungen gibt, um neue Gesichter in Stellung zu bringen. Künftig könnten sich auch die aktionistischen Maßnahmen mehren: Gestern zog der Klub bei der Rede des wegen sexistischer Tweets aus dem VP-Klub geworfenen Mandatar Efgani Dönmez aus dem Plenarsaal aus.

In ihrer gestrigen Rede zeigte sich Rendi-Wagner durchaus angriffig, wobei sie den "Bihänder" nicht auspackte. Ihre Worte glichen jenen von Katzian: Beide warfen der Regierung vor, sich von der Sozialpartnerschaft abzuwenden.

Kurz nach zwölf Uhr stand eine weitere Abschiedsrede auf der Tagesordnung. Auf der Besuchergalerie hatten zahlreiche Mitarbeiter und Ehefrau Irene Platz genommen, um noch einmal Matthias Strolz zu lauschen. Zahlreiche VP-und FP-Vertreter ließen es hingegen an Respekt fehlen und glänzten durch Abwesenheit.

Wie bei seiner ersten Wortmeldung im Parlament bemühte sich Strolz auch gestern, Positives hervorzuheben. "Nie ist die Liebe so groß wie am Anfang", lachte er in Richtung von VP-Mandatar Karl-Heinz Kopf, dessen Mitarbeiter Strolz einst war. Es liege in jedem etwas Liebenswürdiges, richtete er FP-Klubobmann Walter Rosenkranz aus. Die Politik sei zu aufgeladen mit negativer Energie und Häme. Österreich sei im Umbruch: Das rot-schwarze Machtkartell habe ausgedient, etwas Neues sei noch nicht ganz da.

CD mit remixten Reden

Er selbst werde im Oktober eine CD mit remixten Reden im Wiener Szene-Lokal Flex präsentieren, kündigte Strolz an. Die Redeanzeige signalisierte längst rot, doch Vorsitzende Doris Bures ließ ihn dennoch zu Ende reden. "Ich werde euch vermissen, passt gut auf dieses Österreich auf", schloss er unter großem Applaus.

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25  Kommentare
25  Kommentare
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Maireder (2.427 Kommentare)
am 27.09.2018 21:15

Es war ein mal in Bobohausen, die Bobos waren nett und friedlich, bis eines Tages ein Bobo einen Schatz gefunden hatte. Heureka, schrie und wurde zum Lobbyist! Da waren die Bobos schnell neidig und wollten alle den großen Fisch ans Land ziehen. Manche gingen zu Siemens, wieder andere gründeten Beratungsfirmen, manche gingen sogar über den großen Teich als Generaldirektoren für Käfer. So ist langsam, aber sicher das Boboland zerfallen.
Die übriggebliebenen Bobos statt zusammenzurücken, versuchten das was übriggeblieben ist aufzuteilen, aber weil sie alle gierig geworden sind, haben sich nur noch gegenseitig beschuldigt, mir nichts dir nichts! So ist es dann dem Boboland ergangen....

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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 27.09.2018 18:13

Liebenswürdig von Herrn Strolz, dass er seinen letzten Satz im Parlament von Jörg Haider abgekupfert hat.

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Reinschheisst (614 Kommentare)
am 27.09.2018 14:50

Also, ich hab mir den Schmarrn gestern auch mal wieder angetan, die Sitzung so nebenbei ein bisl anzuschauen.
Grauslich, dieses Hohe Haus.
Einen Umgang haben die Politiker mittlerweile miteinand, das man sich mit der Hand nur noch auf die Stirn klatschen kann.
Sowas soll die Zukunft des Landes gestalten??
Da wird nur noch geplärrt wenn andere Reden. Gegenseiteger Respekt sieht für mich anders aus, und die ganzen Parteischreiberlinge hier, pfeifen aus dem selben Loch.

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wolle (190 Kommentare)
am 27.09.2018 15:21

Nur Sie sind besonnen, ausgeglichen und fair! Genau!

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Reinschheisst (614 Kommentare)
am 28.09.2018 05:52

Nein, das hab ich auch nicht geschrieben.
Nur wenn man Politiker ist, sollte man sich halt ein bisl anders verhalten, finde ich.
Aber anscheinend bist du persönlich betroffen, sonst würdest wohl nicht allergisch reagieren.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 27.09.2018 14:43

Rendi Wagner teilt NICHT , sie will die ALLEINIGE Macht !
Warum auch so viele Geschäftsführer am Werk sind verstehe ich nicht .

Gut dass Drozda sich mit D schreibt und nicht mit T zwinkern

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 27.09.2018 15:01

Er war aber einmal Leiter des Trotzdem-Verlags. Kein Witz.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.09.2018 10:50

Die Parlamentarier müssen sich 4,5 Jahre lang als Konglomerat verstehen und benehmen, nicht ständig 5 Jahre lang als Tortenstücke wie während des 0,5 Jahre dauernden Wahlkampfs.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 27.09.2018 10:04

Da heucheln wieder ausgerchnet jene Mitleid für Schieder und Lercher, die mit der SPÖ null am Hut haben und denen es völlig egal sein kann, wer da was wo macht. Hauptsache sie können es irgendwie "begründen", der neuen Vorsitzenden das Scheitern zu prophezeien. Das wesentliche Element dabei ist natürlich, dass eine "schwache Frau" sich niemals gegenüber "Alpha-Männern" durchsetzen wird können. In FPÖ und ÖVP und den Möchtegernmacho-Zirkeln der Heuchler wird das auch so sein. Aber eben nur dort.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.09.2018 10:55

Mit solchen Rauferei-Ratschlägen kannst du nur die bestehenden, infantilen, undemokratischen Zustände aufrecht erhalten.

Weiter langt der Horizont nicht traurig

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 27.09.2018 09:22

Schieder hat noch genügend Funktionen in Partei und Parlament.
Lercher sollte in die Grüne Mark zurück.

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soling (7.432 Kommentare)
am 27.09.2018 09:28

Dort muss aber erst ein Job für ihn erfunden werden.

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 27.09.2018 10:03

.....wen die das können warum hat man das nicht schon lange getan, da wäre ihnen viel erspart geblieben???

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cochran (4.047 Kommentare)
am 27.09.2018 09:18

Die Genossen sind am aussterben in OÖ haben sie auch nichts mehr zu sagen da gibt's nur mehr durchlaufposten

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.09.2018 10:57

Eurem Strohfeuer geht das Stroh auch schon aus.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 27.09.2018 08:54

Schade um Schieder, der wäre ein guter SPÖ-Chef gewesen. Die gute Dame wird leider an den Intrigen der Wiener SPÖ untergehen.

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 27.09.2018 09:30

Schieder hätte unverhohlen die linkslkinke Wiener Häuplpolitik weitergemacht, so kann er im Hintergrund Nadelstiche
setzen. Und dann noch Drozda.
Da verschlug es sogar dem Rainer Hazivar in der ZIB II die Sprache.
Ich wünsche zwar der neuen Chefin nach wie vor Freundschaft,
aber was die machen grenzt an Selbstzerstörung.

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xerxes (3.689 Kommentare)
am 27.09.2018 08:47

Super, die SPÖ Basis macht schon den Aufstand gegen Joy Rendi-Wagner & Drozda, alle beide Wiener Innenstadt- BOBOS.

Jetzt rumort es innerhalb der Roten kräftig, da ja der Schieder und der Lercher eiskalt abserviert wurden!

Jetzt ist mir auch klar, warum die Joy Rendi-Wagner die SPÖ übernommen hat. Es war ihr hippokratischer Eid als Ärztin, sie kann eine sterbende SPÖ nicht im Stich lassen!

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glingo (4.983 Kommentare)
am 27.09.2018 12:16

Ich habe kein Problem, wenn die SPÖ stirbt!

es ist leider die einzige Partei die noch ein wenig für das Arbeitende Volk über hatte das kann man von der FPÖ und schon gar nicht von der ÖVP sagen!
Mit Großen Bierzelt Reden und danach selbst so weiter machen gewinnt man bei der nächsten Wahl nicht viel, Gewinner wird wieder mal die ÖVP sein und die ist ja immer in der Regierung aber für nichts Schuld.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 27.09.2018 06:46

Ganz gleich ob der abgehalfterte Kern sich in Israel oder gar in Brüssel befindet (Auslandsaufenthalt!) um seine nahe Zukunft zu regeln, die Rendi-Wagner als designierte sp-Chefin wird ihn würdig vertreten und seinen Platz in den meisten Standpunkten einnehmen, obwohl sie damit der spö keinen Gefallen tut.

Sie ist ein erklärter Kern-Fan und wird seine Politik weiter verfolgen und somit die spö zu einer Kleinpartei führen, welche nichts zu zu sagen und weiter nichts vermelden hat.

Die Umstrukturierung in der spö geht somit völlig daneben, die sozi-Bonzen wetzen bereits die Messer....

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soling (7.432 Kommentare)
am 27.09.2018 09:22

Ich habe damit kein Problem.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 27.09.2018 14:40

wie hat kern es so treffend beschrieben

house of cards für armen

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Analphabet (15.426 Kommentare)
am 27.09.2018 01:01

Die NADELSTREIFLER sind gekommen, das wird die Arbeiterschaft sehr freuen.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 27.09.2018 02:12

Der einzige, der Nadelstreifen-Anzüge trug, war Vranitzky. Und das war halt damals Mode. Toll. Rendi-Wagner solche männlichen Retro-Gwandln zu unterstellen ist nicht mal ansatzweise intelligent.

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soling (7.432 Kommentare)
am 27.09.2018 09:26

FH - es ist schwer für Sie einzugestehen - aber der Niedergang der SPÖ
setzt sich fort.

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