Der lange Schatten über Böhmen
Seit einigen Tagen bemüht sich unter anderem auch OÖNachrichten-Chefredakteur Gerald Mandlbauer, unsere Beziehungen mit Böhmen schönzureden, und vermeidet dabei geflissentlich, das eben diese Beziehungen seit 70 Jahren stark belastende Thema „Völkermord an den Sudetendeutschen“ überhaupt beim Namen zu nennen.
Von 1945 bis 1947 wurden rund drei Millionen Sudetendeutsche aus ihren zum Großteil bereits vor 900 Jahren friedlich besiedelten und zum Blühen gebrachten Heimatgebieten in Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien brutal vertrieben und entschädigungslos enteignet wurden, wobei im Zuge dieses Völkermordes rund 240.000 deutschsprechende Böhmer, Mährer und Schlesier ums Leben kamen und eine Unzahl von Frauen und Mädchen vergewaltigt wurden.
All diese menschen- und völkerrechtswidrigen Handlungen werden von der offiziellen Politik Tschechiens bis heute nicht nur verschwiegen, sondern immer noch vehement geleugnet. Drei Tage vor dem EU-Beitritt Tschechiens hat das Parlament in Prag justament und einstimmig ein Gesetz mit folgendem kurzen Wortlaut beschlossen:
„Edvard Benesch hat sich um den CSR-Staat verdient gemacht!“
Eine derart verlogene und allen EU-Werten Hohn sprechende tschechische Politik ist wahrlich keine Basis für eine ehrliche Völkerverständigung bzw. gute Nachbarschaft!
Dr. Günter Kottek, Wels/Scharten
leider ... wie recht Sie damit haben.
(1) Dass die deutschsprachige Bevölkerung zwangsweise abgesiedelt wurde, entsprach und entspricht der Logik des Nationalstaates: eine Sprache = ein Land.
(2) Dass es im Zuge dieser Absiedelung zu Gewaltakten gegen die Abgesiedelten kam, ist unbestritten. Dass dies zT als Reaktion auf die vorhergehenden Jahre der NS-Besetzung erfolgte, ist verständlich - zumal unter den Abgesiedelten viele NS-Sympathisanten waren. Es war aber nicht rechtens.
(3) Was der damaligen Regierung vorzuwerfen ist - und das ist ein Skandal: Sämtliche Ausführende der Übergriffe gegen die Abgesiedelten wurden pauschal amnestiert.
Mord und Vertreibung an den Deutschböhmen ist Realität, die bis heute wirkt. Die neue Realität ist aber z.B., dass im gewesenen Gasthaus neben der barocken Wallfahrtskirche Maria Bründl mitten im Wald bei St. Oswald bei Freistadt im hinteren unteren Mühlviertel afghanische Familien wohnen. Auf dem Platz kurvten kleine Buben mit mongolischen Gesichtszügen (das Volk der Hazara aus dem Zentrum Afghanistans) herum und die Frauen zogen ihre Schals vor ihre Gesichter, als sie mich sahen. Männer schraubten an einem Auto. Mädchen müssen auch irgendwo gewesen sein, vermute ich. Nach Mord und Vertreibung 1945/47 haben wir 2015/16/17 den real regierenden Wahnsinn. Mit der aktuellen politischen Situation wird dieser Wahnsinn hoffentlich rückgebaut.
So wie Sie heute die afghanischen Familien sehen, haben nach 1945 die Einheimischen die Sudetendeutschen "Eindringlinge" gesehen.
Wann höre die Deutsch-Böhmen endlich mit ihrer ewigen Opferrolle auf.
Man muss kein Deutschböhme zu sein, um zu wissen: Völkermord verjährt nicht. Es geht um Gerechtigkeit und sie wird einmal kommen.
Es gibt genügend Dokumentationen, welche die Untaten beweisen.
Verzeihen ja, Vergessen nie. Es fehlt die wirkliche Aussöhnung von unterschiedlichen Ethnien, die in einer schwierigen Zeit Fehler gemacht haben.
Und was ist mit den Deutschen oder Deutsch-Böhmen die ja genauso Völkermord begingen?
Das war eine "ethnische Säuberung", kein "Völkermord". Dieser ist eine geplante systematische Ausrottung einer Ethnie.
Totschweigen der Nachkriegsverbrechen, das ist die Taktik der tschechischen Politiker, und die österreichischen und deutschen Politiker trauen sich dieses Thema nicht ansprechen, weil sie die "Nazikeule" fürchten.
Daher wird ein großes Unrecht an den Altösterreichern verschwiegen.
Seit wann sind Sudeten- wie Volksdeutsche "Altösterreicher"? Bloss weil viele nach 1945 nach Ö migrierten? Sie haben sich damals als Deutsche und nicht als Österreicher empfunden - und auch so benommen, wie Deutsche sich damals in Österreich benahmen.
Weil das Gebiet bis 1918 zu Österreich gehörte und sie nach dem Zusammenbruch der Monarchie zu Österreich gehören wollten, und nicht in den "Kunststaat" Tschechoslowakei eingegliedert werden wollten.
Auch Renner und Körner sahen das Gebiet als österreichisch. Nur die Siegermächte verschmähten das Selbstbestimmungsrecht der Altösterreicher.
Zum Zeitpunkt des Einmarsches der Deutschen Truppen in das Sudetenland, war der Anschluss Österreichs schon erfolgt.
Österreich war von der Landkarte schon verschwunden.
die meisten Sudetendeutschen lebten im Königreich BÖHMEN und nie in Österreich. Das Königreich Böhmen gehörte zur
Österreich-Ungarischen Monarchie.