Der Autor Ludwig Fels schrieb gegen Unterdrückung an
Der bayrische Schriftsteller Ludwig Fels ist gestern 74-jährig in seiner Wahlheimat Wien gestorben, wo er seit 1983 lebte.
Fels schrieb neben Lyrik, Theaterstücken und Hörspielen auch zahlreiche Romane. Zuletzt stand sein 2020 erschienenes Werk "Mondbeben" auf der Longlist für den Österreichischen Buchpreis. Fels begann zunächst eine Malerlehre, schlug sich dann als Hilfsarbeiter durch und arbeitete schließlich als Packer in einer Nürnberger Halbleiterfabrik. Erfahrungen, die später ebenso in sein literarisches Werk einflossen wie seine rebellische Wut gegen Ausbeutung und Unterdrückung.
Bereits sein erster Roman "Die Sünden der Armut" wurde zum Erfolg. Sein darauffolgendes Werk "Ein Unding der Liebe" (1981) wurde vom ZDF verfilmt. Seine Themen fand Fels im gesellschaftlich-politischen Bereich, er griff Krankheit und Sterben als Motiv ebenso auf wie politische Missstände, etwa die (sexuelle) Ausbeutung armer Länder durch den reichen Westen, wie in "Mister Joe". Mit einer kraftvollen, zwischen drastischen Schilderungen und feiner Poesie oszillierenden Sprache gelang es ihm, Sichtweisen infrage zu stellen.