Mädchen ins Gesicht geschossen: 15-Jähriger enthaftet
KLAGENFURT/WIEN. Ein 15 Jahre alter Wiener, der am Sonntagabend seiner 16-jährigen Freundin in einer Klagenfurter Wohnung mit einer Schreckschusspistole ins Gesicht geschossen hatte, ist am Dienstag enthaftet worden.
"Eine Untersuchungshaft ist nicht verhängt worden", erklärte Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegenüber der APA. Der Schuss sei unabsichtlich "im Zuge einer Spielerei" gefallen.
Das junge Pärchen, das in Wien bei der Mutter des Burschen lebt, war in Klagenfurt bei dessen Vater auf Besuch. Die Jugendlichen dürften sich die Pistole aus seinem Kasten genommen haben. Jedenfalls lagen sie damit im Bett und spielten herum, nahmen das Magazin heraus und gaben es wieder hinein, hielten sich gegenseitig die Pistole an und drückten - ohne Magazin - ab. Bei einem Repetiervorgang blieb dann eine Platzpatrone im Lauf und der Unfall passierte. "Das Mädchen, das wir erst heute befragen konnten, hat das bestätigt", erklärte Kitz.
Gesichtsnarbe
Die 16-Jährige wurde nach wie vor im Klinikum Klagenfurt behandelt. Sie hatte eine offene Fleischwunde im Gesicht erlitten, der Wangenknochen war angebrochen. Eine große Narbe im Gesicht wird ihr bleiben.
Der Fall - nunmehr geht es um fahrlässige schwere Körperverletzung - wird von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt nun an die Wiener Behörde abgetreten, weil es sich beim Beschuldigten um einen Jugendlichen handelt. Auch der Prozess wird in der Bundeshauptstadt stattfinden. Ob der Vater wegen einer allfälligen nicht korrekten Aufbewahrung der Waffe verwaltungstechnisch belangt wird, war zunächst noch offen.