Zwei Drogenringe in Oberösterreich zerschlagen
LINZ. Crystal Meth im Wert von mehreren Tausend Euro hat ein Trio von Tschechien über das Mühlviertel nach Linz geschmuggelt und dort verkauft. In Wels wurde ebenfalls ein Drogenring aufgedeckt und fünf Beschuldigte verhaftet.
Die beiden Männer und eine Frau werden verdächtigt, zwischen Mai und August dieses Jahres mindestens 80 Gramm der gefährlichen Droge Crystal Meth mit einem Straßenverkaufswert von bis zu 7.000 Euro von Tschechien über das Mühlviertel in die Landeshauptstadt gebracht und dort gewinnbringend weiterverkauft zu haben.
Kopf der Bande soll ein 24-jähriger Bosnier sein, der nun in der Justizanstalt Linz in Haft sitzt. Seine beiden Mittäter, ein 28-Jähriger und eine 24-Jährige wurden auf freiem Fuß angezeigt. Mindestens acht Mal sollen die Verdächtigen Schmuggelfahrten unternommen haben. Mit dem Erlös der illegalen Geschäfte finanzierten sie ihre eigene Drogensucht.
Drogen hinter Amaturenbrett versteckt
Die Polizei ist den Dealern bei einer Fahrzeugkontrolle in den frühen Morgenstunden des 14. August auf der B 126 im Raum Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung) auf die Schliche gekommen. Die Beamten fanden im Auto des 24-jährigen Hauptverdächtigen Suchtgiftutensilien und nahmen das Fahrzeug genauer unter die Lupe. Dabei entdeckten die Polizisten mittels Kamerasonde 25 Gramm Crystal Meth, die das Trio im Lüftungskanal des Amaturenbrettes versteckt hatten. Die Drogen stammten aus Tschechien und waren für den Weiterverkauft in Linz bestimmt. Der 24-Jährige und seine Komplizen wurden vorläufig festgenommen.
Bei den anschließenden Ermittlungen der Einsatzgruppe Nord und des Stadtpolizeikommandos Linz konnten die Beamten zehn Abnehmer ausforschen.
Drogenring aufgedeckt – fünf Beschuldigte in Haft
Eine Gruppe von fünf Hauptbeschuldigten sowie etwa 70 Abnehmer von Suchtmittel wie Marihuana, Speed, XTC und Crystal Meth hat die Kriminaldienstgruppe Wels-Land ausgeforscht. In Zusammenarbeit mit anderen Polizisten führten die Beamten seit November 2013 Ermittlungen durch, sodass schließlich drei Frauen aus Wels, Krenglbach und St. Valentin im Alter von 24, 42 und 46 Jahren sowie zwei Männer aus Wels und Krenglbach im Alter von 22 und 35 Jahren festgenommen werden konnten. Die Ermittlungen ergaben, dass die Suchtmittel teilweise aus dem benachbarten Tschechien nach Oberösterreich geschmuggelt, Crystal Meth aber auch in einem selbst konstruierten „Labor“ in einer Wohnung in Krenglbach hergestellt wurde.
Auch eine Marihuana-Plantage mit einigen Cannabispflanzen konnte sichergestellt werden. Als älteste Suchtmittelkonsumentin forschten die Beamten eine 64-jährige Frau aus. Bei Hausdurchsuchungen wurden überdies verbotene Waffen wie Schlagringe, sogenannte Totschläger, Schwerter und eine illegale Faustfeuerwaffe vorgefunden. Laut Ermittlungen steht die 46-jährige Welserin unter Verdacht, zudem Falschgeld hergestellt und verbreitet zu haben. Entsprechendes Material zur Herstellung wurde sichergestellt.
Die fünf Hauptbeschuldigten waren allesamt beschäftigungslos und finanzierten sich mit den Suchtmittelgeschäften ihren Lebensunterhalt. Sie wurden in die Justizanstalt Wels gebracht.