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Liveticker

Prozess um Welser Veruntreuungsaffäre: Befragungen wenig erhellend

Von nachrichten.at/rom   21. Juni 2016 08:11 Uhr

WELS. In Wels ist am Dienstag der Prozess nach einer Veruntreuungsaffäre in einer städtischen Freizeiteinrichtung fortgesetzt worden. Angeklagt sind eine Kassierin und drei weitere Bedienstete, es geht um einen Schaden von 358.000 Euro.

Die Befragungen brachten - wie bereits die früherer Prozesstag - nicht allzu viel Licht ins Dunkel. Das für 28. Juni geplante Urteil dürfte sich verzögern.

Laut Anklage soll die Kassierin von 2006 bis 2014 rund ein Drittel der von ihr eingenommenen Eintrittsgelder in die eigene Tasche gesteckt haben. Als ein erster Verdacht auftauchte, habe sie behauptet, dass Belege und Geld aus ihrem Auto gestohlen worden seien. Die anderen Magistratsmitarbeiter sollen von den Malversationen erfahren und Kontrollpflichten bewusst unterlassen haben. Ein Gutachten bezifferte den Schaden mit 412.000 Euro, die Anklage hält 358.000 für nachweisbar. Die Hauptangeklagte gibt maximal 150.000 Euro zu. Den Rest ordnet sie anderen zu, weil diese im Kassensystem ebenfalls mit ihrer Kennung abgerechnet hätten.

An einem der vergangenen Prozesstage hatte die Hauptangeklagte gesagt: "Ich habe nichts verschleiern müssen, weil eh nicht kontrolliert wurde." Ähnlich war der Eindruck, der am Dienstag durch Zeugenbefragungen erweckt wurde. Dienste wurden offenbar ohne Wissen und ohne Kontrolle des Vorgesetzten getauscht, wie dieser einräumen musste, und lassen sich heute auch kaum mehr nachvollziehen.

Eine ehemalige Kollegin und gute Freundin der Hauptangeklagten berichtete, dass sie diese zum Anwalt begleitet hatte, nachdem ihr angeblich ein fünfstelliger Betrag aus dem Auto gestohlen worden war. Es sei darum gegangen, ob sie sich selbst anzeigen solle, weil sie damals bereits unter Verdacht stand, 30.000 Euro abgezweigt zu haben. Auf die Frage, was denn unter einer Selbstanzeige zu verstehen sei - schließlich hatte die Kassierin damals noch ihre Unschuld beteuert - meinte die Zeugin schließlich, es sei um die Versicherung wegen des Autoeinbruchs gegangen. Das Gericht will den Juristen nun noch als Zeugen laden.

Thema im Prozess war auch ein Einbruch in einen Tresor in der Einrichtung im Jahr 2012, den die Zeugin entdeckt hatte. In diesem Fall wird allerdings gegen unbekannt ermittelt. Was die Hauptangeklagte angeht, so ist ihre Freundin nach wie vor von deren Unschuld überzeugt. Auf die Frage von Richterin Birgit Dunzendorfer "Lesen Sie keine Zeitung?", denn immerhin habe die Beschuldigte bereits 150.000 Euro zugegeben, beharrte die Zeugin auf ihrem Standpunkt: "Ich glaube es trotzdem nicht, das sagt mir mein Innerstes."

Am Mittwoch wird der Prozess fortgesetzt, dann soll der Gutachter, der den Schaden geschätzt hat, gehört werden. Ob wie geplant am 28. Juni ein Urteil gesprochen wird, war zuletzt höchst fraglich.

Der Liveticker zum Nachlesen:

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