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Bewerbungstipps: Bewerbungsgespräch - Wie man sich vorbereitet und was einen erwartet

Eine gewissenhafte Vorbereitung ist viel wert. Wer sich beim Bewerbungsgespräch gut verkaufen will, sollte sich vorab intensiv Gedanken machen.

Bleiben Sie authentisch und antworten Sie ehrlich. Bild: OON

„Die Vorbereitung zählt. Man sollte so ein Bewerbungsgespräch ernst nehmen“, sagt der Linzer Personalberater Manfred König.

Wichtig ist, so Irma Brazda von Iventa in Linz, sich vorab mit der Stellenanzeige genau auseinandergesetzt zu haben. „Man sollte genau wissen, was im Inserat steht. Wenn die Firma genannt ist, dann ist auch Wissen über das Unternehmen gefragt“, sagt sie.

Immer wieder greifen Personalisten auf altbewährte Standardfragen zurück: Was sind Ihre Stärken, was Ihre Schwächen? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Wer ist Ihr Vorbild? Auf diese oder ähnliche Fragen kann man sich wunderbar vorbereiten. Aber Achtung: „Suchen Sie sich keine Standard-Antworten aus dem Internet“, sagt Brazda.

Besser sei es, sich einmal selbst zu hinterfragen und in sich hineinzuhören. „Bewerbungsgespräche sind wie Verkaufsgespräche. Zu dick aufzutragen ist sicher nicht gut“, sagt die Expertin. Authentisch zu bleiben, ist der Schlüssel. „Schauspielern Sie nicht“, sagt auch König.

Über gute Beispiele berichten

Bewerber sollten Beispiele parat haben, um die eigenen Stärken zu demonstrieren. „Wenn Sie plakative Beispiele aus Ihrem Berufsleben erzählen, können Sie Ihre Eigenschaften unter Beweis stellen. Darüber hinaus können Zahlen und Fakten diese Erfahrungen untermauern“, ergänzt Hubert Lehenbauer, der auf diese spezielle Gesprächssituation vorbereitet.

Sind die Fragen der Personalchefs diffiziler, kann es vorkommen, dass lange Nachdenkpausen entstehen. Daher auch auf Fragen wie „Auf welche Leistungen in Beruf oder Ausbildung sind Sie besonders stolz?“ oder „Welche Highlights gab es in Ihrem letzten Job?“ oder: „In welcher Situation haben Sie Ihren ehemaligen Chef oder Ihre Ex-Kollegen begeistert? Und vor allem, mit welchen Verhaltensweisen oder Handlungen Ihrerseits?“ vorbereitet sein.

Eine gepflegte Erscheinung, saubere und passende Kleidung sowie ausgeschlafen zu sein, ist beim Bewerbungsgespräch Pflicht. „Seien Sie pünktlich, höflich und selbstbewusst, halten Sie Blickkontakt“, lautet der Tipp der Personalisten. Ein fester Händedruck kann nicht schaden. Empfehlenswert sei zudem, einen Stift und einen Block für etwaige Notizen mitzubringen. Drücken Sie sich gewählt aus und hören Sie genau zu. Rechnen Sie zudem auch mit fachlichen Fragen. Selbst Fragen zur Position, zu den Aufgabengebieten und zum Arbeitsumfeld parat zu haben, ist ebenfalls ein guter Tipp.

Das Thema Gehalt wird beim Bewerbungsgespräch natürlich angesprochen. Richtig darüber verhandelt wird aber nicht. „Es geht nur darum, zu sehen, ob die Vorstellungen zueinanderpassen“, sagt Brazda. In Job-Inseraten muss zwar mittlerweile ein Bruttojahres- oder -monatsgehalt angegeben werden. Dieses ist aber in den meisten Fällen nur ein sehr vager Richtwert, der sich am kollektivvertraglichen Mindestlohn orientiert.

Gehaltswunsch nennen können

Man sollte in der Lage sein, seine Gehaltsvorstellungen zu sagen. „Pokern Sie nie“, warnt Brazda. „Wenn man danach gefragt wird, sollte man aber auf jeden Fall eine konkrete Zahl im Kopf haben“, fügt Sam Zibuschika von ePunkt in Linz hinzu. Dafür müsse man den eigenen Marktwert kennen. Dieser solle sich am üblichen Branchenwert orientieren.

Mit einem Vorstellungsgespräch ist es meistens nicht getan. Oft ist es ein mehrstufiger Bewerbungsprozess mit bis zu drei oder gar vier Gesprächsrunden. „Wenn man zwei Wochen nach einem Gespräch nichts vom Personalisten gehört hat, sollte man unbedingt nachrufen“, rät Manfred König. Auch wenn man das Ergebnis am liebsten gleich wüsste, man muss den Unternehmen eine Nachdenkphase zugestehen.

Bewerbungsgespräch

1. Bereiten Sie sich gut auf das Bewerbungsgespräch vor. Gehen Sie mögliche Fragen durch. Üben Sie die Antworten (mit einem Partner oder vor dem Spiegel).

2. Informieren Sie sich vorab über die Firma. Bereiten Sie selbst Fragen vor – zum Posten, zum Arbeitsumfeld, zu den Aufgabenbereichen, etc. Zeigen Sie Interesse!

3. Nehmen Sie die wichtigsten Unterlagen – Lebenslauf, Referenzen, Zeugnisse, Dienstzeugnisse – zum Gespräch mit.

4. Kommen Sie unbedingt pünktlich und begrüßen Sie Ihr Gegenüber mit festem Händedruck.

5. Kleiden Sie sich entsprechend: Saubere Kleidung und ein gepflegtes Erscheinungsbild sind ein Muss. Tragen Sie Kleidung, in der Sie sich wohl fühlen und die zum Job passen. Sich zu „verkleiden“ bringt nichts.

6. Bleiben Sie authentisch. Lernen Sie keine Standard-Phrasen auswendig, schauspielern Sie nicht. Antworten Sie ehrlich, auch wenn es um Ihre Schwächen geht. Gewähren Sie dem Personalisten einen Einblick, erzählen Sie Beispiele, wie Sie Aufgaben gemeistert haben, nicht nur Fakten.
 

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Artikel Elisabeth Eidenberger 26. Mai 2012 - 00:04 Uhr
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