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Bewerbungstipps: Was macht einen guten Lebenslauf aus?

Chronologie ist Geschmackssache, aber keine Lücken und ein passendes Foto sind wichtig.

Der Lebenslauf soll auf den ersten Blick die wichtigsten Infos liefern. Bild: Colourbox

Der wichtigste Anhang bei einer Bewerbung ist der Lebenslauf. Dieser muss den Personalchef oder Berater von den eigenen Fähigkeiten überzeugen. „Wir sehen uns immer zuerst den Lebenslauf an, um schnell zu erkennen, ob die Muss-Kriterien für eine Arbeitsstelle erfüllt sind“, sagt Sam Zibuschka vom Personalberater ePunkt in Linz.

Das bedeute: Der Lebenslauf soll tabellarisch sein, übersichtlich und klar strukturiert. Bei der Länge empfehlen die Berater maximal zwei Seiten. Ob der Lebenslauf chronologisch (von erster bis letzter Stelle) aufgelistet wird oder umgekehrt (anglo-amerikanische Variante mit aktueller Stelle zuerst), ist Geschmackssache.

Es komme auch ein bisschen auf die Lebensphase an, sagt Zibuschka. Bei Bewerbern mit viel Berufserfahrung sollte die aktuelle Stelle zu Beginn stehen. „Da ist die Ausbildung und der erste Arbeitsplatz einfach schon zu weit weg. Da sind eher die jüngsten Paar Stellen interessant, daher sollten sie ganz oben stehen“, sagt er.

„In den Lebenslauf gehört keine Selbstbeschreibung. Wie Sie sind, darüber macht sich der Personalist lieber selbst ein Bild, und zwar im Bewerbungsgespräch“, sagt der Linzer Personalberater Manfred König. Wichtig sei, dass die Daten lückenlos und zeitlich genau erfasst sind (mindestens Monat und Jahr angeben).

Detailliert auf zwei Seiten

„Der Lebenslauf soll so detailliert wie möglich sein“, sagt Andrea Starzer, Personalistin bei Skidata und Personalberaterin. Es reiche nicht, nur die Jobbezeichnung anzugeben. Eine Erklärung über die Aufgabengebiete und Schwerpunkte der Arbeit sei wichtig. „Nicht jeder Assistent macht das Gleiche, nicht jeder Marketingmitarbeiter, nicht jeder Controller und so weiter“, erklärt Starzer.

Vor allem bei jüngeren Bewerbern sollten auch Praktika angeführt werden. „Schüler haben oft das Problem, dass sie nicht wissen, was sie in einen Lebenslauf schreiben sollen, da ihnen die Berufserfahrung einfach noch fehlt“, sagt auch König. Er rät, Interessen und Schwerpunkte hineinzuschreiben. „Wenn Sie ein Schulfach besonders begeistert, schreiben Sie es in den Lebenslauf rein. Auch die Matura- und Studienschwerpunkte können Sie anführen“, sagt er. Falsch sei dabei, aus Verlegenheit heraus etwas zu erfinden. „Das kommt irgendwann sowieso raus“, sagt er.

„Ausführlich ist gut. Aber bringen Sie es auf den Punkt. Fragen Sie sich auch immer: Was ist für diese Job-Bewerbung relevant?“, sagt Zibuschka. Bei Hobbys wäre er vorsichtig. „Bücher lesen und laufen sagen wenig über den Bewerber aus. Trainiert jemand ein Fußballteam oder engagiert sich beim Roten Kreuz, zeigt das soziale Kompetenz. Das würde ich auf jeden Fall anführen“, sagt Zibuschka. Auch „besondere Fähigkeiten“ wie Kommunikations- oder Organisationstalent oder Ähnliches seien kritisch. „Das klingt alles ein wenig wischiwaschi. Präsentieren Sie sich lieber außergewöhnlich, beschäftigen Sie sich mal genau mit sich selbst und finden Sie Ihre Kompetenzen heraus“, rät er.

Ein wesentliches Kriterium beim Lebenslauf ist das Foto. Hier würden viele Fehler gemacht, so die Personal-Experten. Tabu seien offizielle Passfotos, Urlaubs- und Freizeitbilder und unnatürliche Posen („Denkerpose“). „Man sollte sich auf dem Foto wiederfinden und gefallen“, sagt Zibuschka. „Es sollte ein professionelles und freundliches Foto sein“, ergänzt Iventa-Personalberaterin Irma Brazda.

Dazu gehöre auch, dass man sich schon auf dem Foto dem Job entsprechend kleide. „Bei Damen bitte keine Spaghetti-Träger-Tops und im Gesicht nicht überschminkt“, sagt Brazda. Bei Männern müsse es nicht immer Anzug und Krawatte sein. „Dennoch gilt: lieber over- als underdressed“, rät die Expertin.

Lebenslauf

1 Der Lebenslauf sollte tabellarisch, sprich in Stichwörtern und besonders übersichtlich gestaltet sein.

2 Ob Sie mit der aktuellen Position beginnen und dann chronologisch zurückgehen oder umgekehrt ist Geschmackssache. Je länger die Schulbildung bzw. die erste Arbeitsstelle vorbei ist, desto eher eignet sich erstere Variante (aktuelle Stelle zuerst).

3 Achten Sie auf die Formatierung. Der Lebenslauf soll leicht lesbar sein. Verwenden Sie keine Standard-Europass-Vorlagen, seien Sie individuell.

4 Der Lebenslauf darf maximal zwei Seiten lang sein. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Infos und geben Sie dort dann auch Details an. Hüten Sie sich vor Lücken im Lebenslauf – diese machen kein gutes Bild.

5 Geben Sie die Zeiträume der einzelnen Stationen möglichst genau an (Monat und Jahr), damit sie besser nachvollziehbar sind.

6 Verwenden Sie ein professionelles Foto. Es muss aktuell und sympathisch sein. Die Kleidung sollte der Position entsprechend sein. Keine Denkerposen, Pass- oder Urlaubsfotos!

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Artikel Elisabeth Eidenberger 12. Mai 2012 - 00:04 Uhr
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