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Bewerbungstipps: Was gehört ins Motivationsschreiben?

Klar formulierte und individuelle Bewerbungsschreiben sind das Um und Auf.

Jede Bewerbung beginnt mit dem ersten Satz – und der ist oft das Schwierigste am Motivations- oder Bewerbungsschreiben. Dabei erwarten Personalchefs und Personalberater hier gar keine große Kreativität. „Die wichtigsten Infos sollten sofort ersichtlich sein“, sagt Irma Brazda vom Linzer Personalberater Iventa. Am besten schreibt man die Referenznummer des Inserats samt Posten oder bei Initiativbewerbungen nur die angestrebte Stelle direkt in den Betreff.

Grundsätzlich gelte das Motto: kurz und knackig halten. „Versetzen Sie sich bitte in den Personalisten. Es ist eine schnelllebige Zeit. Wir müssen üblicherweise viele Bewerbungen lesen. Das gilt auch für größere Unternehmen. Machen Sie es uns daher nicht schwerer als nötig“, sagt sie. Es müsse daher auch kein extra angefügtes Anschreiben im E-Mail sein. „Es reicht, direkt ins Mail hineinzuschreiben“, fügt Brazda hinzu. Per Post würden kaum mehr Bewerbungen geschickt. Auch handschriftliche Anschreiben sind passé.

„Der Initialzünder für Ihre Bewerbung ist ausschlaggebend“, sagt Personalberater Sam Zibuschka von ePunkt in Linz. Daher sollte im Schreiben drin stehen, warum man sich für welchen Job bewirbt und warum man glaubt, der oder die Richtige für die Stelle zu sein. Was bringt man für die Stelle mit? Wie begründe ich mein Interesse an der Stelle? „Wichtig ist, hier keine 08/15-Anschreiben zu formulieren. Gehen Sie vom üblichen Bewerbungsgewäsch weg“, sagt der Experte. Er rät, vorab genau in sich hineinzuhorchen und sich mit den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Beeindruckender als jede Standard-Formulierung sei es, die Infos über Emotionen zu präsentieren, damit der Personalist ein Gespür für den Menschen dahinter bekommt.

Er empfiehlt zudem, intensiv auf der Homepage des Unternehmens nachzuforschen, wie sich die Firma präsentiert, welche Werte und Schlagworte sie verwendet. „Die kann man auch ins Bewerbungsschreiben einfließen lassen“, sagt er. Schließlich sollte es bei den eigenen Vorstellungen und den Unternehmenswerten ohnehin eine Deckungsgleichheit geben. „Sonst passt der Bewerber auch nicht zur Firma.“

Im Bewerbungsschreiben sei zudem Platz, um etwa Fakten wie Umzugsbereitschaft oder das Datum der Verfügbarkeit unterzubringen. Achtung allerdings beim Fehlerteufel. „Wir schauen sehr genau, ob in der Bewerbung Fehler sind“, sagt Zibuschka. Es würde zeigen, wie wichtig einem Bewerber sein Anliegen ist. „Fehler sind bei uns kein K.-o.-Kriterium, aber wir kringeln sie uns ein und behalten das im Hinterkopf“, sagt auch Brazda.

Ein weiterer Hinweis der Beraterin: „Schreiben Sie die Bewerbung in derselben Sprache, in der das Inserat verfasst ist.“ Immer wieder komme es vor, dass Bewerber auf Englisch schreiben, um ihre Fähigkeiten zu demonstrieren. Das sei unnötig und koste den Personalisten Zeit.

Absolut wichtig sei es, so Brazda, die Kontaktdaten (aktuelle Handy-nummer) ins Mail hineinzuschreiben, und zwar so, dass sie schnell zu finden sind. Und nicht nur das: „Besprechen Sie Ihre Mailbox vernünftig“, rät die Expertin. Vor allem bei jüngeren Bewerbern komme es häufig vor, dass der Spruch auf der Mailbox nicht seriös sei.

Das Bewerbungsschreiben ist allerdings nicht immer das erste, das ein Personalist in die Hand nimmt. „Wir schauen zuerst im Lebenslauf, ob die Muss-Kriterien für den Job erfüllt sind. Erst wenn das passt, schauen wir ins Motivationsschreiben“, sagt Sam Zibuschka. Damit macht man sich dann ein genaueres Bild vom Bewerber und entscheidet, ob man ihn zum Bewerbungsgespräch einlädt.

Bewerbungsschreiben

1 Die gesamte Bewerbung (samt Lebenslauf) wird heute nur noch per Mail versendet. Postalisch macht es sogar einen eher schlechten Eindruck. Die Zeit der Bewerbungsmappen ist vorbei.

2 Das Bewerbungs- oder Motivationsschreiben ist direkt im Mail, ist kurz und knackig. Fehler sind tabu!

3 Formulieren Sie klar und deutlich und verzichten Sie auf Floskeln und Standardsätze. Jedes Bewerbungsschreiben muss individuell und zielgerichtet für die verschiedenen Stellen bzw. Firmen geschrieben werden.

4 Im Betreff sollte die Referenznummer des Inserats und/oder die angestrebte Stelle stehen.

5 Das Schreiben muss die wichtigsten Infos enthalten: Für welchen Job bewerbe ich mich? Weshalb bewerbe ich mich dafür? Warum bin ich der/die Richtige für den Posten?

6 Erkundigen Sie sich genau über das Unternehmen (wenn bekannt) oder lesen Sie das Inserat genau. Darauf soll das Anschreiben abgestimmt sein. Verwenden Sie relevante Schlagworte.

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Artikel Elisabeth Eidenberger 05. Mai 2012 - 00:04 Uhr
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