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Chaos in Indien: Warum die Affen nicht zu stoppen sind

Von Barbara Jauk, 27. Oktober 2022, 13:28 Uhr
Auf der Suche nach Fressen stecken die Affen überall ihren Kopf hinein Bild: IMAGO/Hindustan Times

Stehlen, beißen, zerstören: Affenbanden ziehen durch die indische Hauptstadt. Warum es so schwierig ist, sie aufzuhalten.

Mit einem besonderen Problem hat die Hauptstadt von Indien, Neu-Delhi, zu kämpfen. Tausende Affen leben dort mitten zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern und sorgen für jede Menge Ärger. Die Tiere stehlen Gemüse und Obst von den Ständen, Lebensmittel aus den kleinen Geschäften oder aus den Kühlschränken offener Wohnungen, halten den Verkehr auf, schwingen auf Stromleitungen, ärgern Katzen und Hunde und zerstören sogar Autos. Manchmal lassen sie auch Brieftaschen oder andere wertvolle Gegenstände mitgehen.

Das Problem mit den wilden Affen gibt es in Indien schon länger. Affen gelten im Hinduismus nämlich als heilig. Der Hinduismus ist eine der großen Weltreligionen. In Indien ist der Hinduismus sehr verbreitet. Weil die Tiere als heilig gelten, dürfen sie nicht umgebracht werden. Gläubige Hindis verehren die Tiere, auch wenn sie sie lästig finden. Die Affen sollen nämlich Nachkommen von Affengott Hanuman sein. Die Menschen füttern die Tiere sogar extra. Dadurch vermehren sich die Affen immer mehr. Und natürliche Feinde haben die Tiere in Großstädten wie Neu-Delhi nicht.

Diese Affen haben es sich auf dem Dach eines Autos gemütlich gemacht Bild: Hindustan Times via www.imago-images.de

Selbstgemachtes Problem

Schuld an dem ganzen Schlamassel sind aber nicht die Affen, sondern der Mensch. Weil die Menschen immer mehr Lebensraum der Tiere mit Häusern und Straßen zubauen, verlieren die Tiere ihren ursprünglichen Lebensraum. Deshalb kommen sie in die Städte, wo sie viel Nahrung, zum Beispiel in Form von Müll, auf den Straßen finden. Das Problem: Die Tiere sind nicht nur lästig, sondern auch aggressiv. Nicht selten beißen sie Menschen, die ihnen nahekommen. Das ist gefährlich, denn sie übertragen schlimme Krankheiten.

1, 2, 3, …

Immer wieder überlegen sich die Verantwortlichen, wie sie die Affenplage wieder loswerden. Einfangen und an den Stadtrand bringen, hat nicht richtig funktioniert. Denn die Affen sorgten auch am Stadtrand für Wirbel. Auch Affentreiber, die die Tiere vertreiben sollten, blieben bisher erfolglos. Der neueste Plan ist es, die Affen zu zählen. Weil es so viele sind, soll dazu ein Programm mit Gesichtserkennung eingesetzt werden. So soll auch verhindert werden, dass ein Affe doppelt gezählt wird. Ob das gelingen wird, steht noch in den Sternen.

Das ist ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe der KinderNachrichten – der Wochenzeitung der OÖNachrichten für 6-12 Jährige. Nähere Infos: www.kindernachrichten.at oder gleich gratis testen: www.kindernachrichten.at/testen

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