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Deutsche setzten ihr Kind auf ein Kalb: Bauer riegelt Alm ab

Von nachrichten.at/apa   05.Juli 2020

Dabei beruft er sich auf das Tiroler Kuhurteil und schlägt in die selbe Kerbe wie zwei oberösterreichische Grundbesitzer, die – wie berichtet – Wege auf den Schieferstein und die Hohe Dirn gesperrt haben. Alpenverein und Naturschutzbund laufen gegen das Tor Sturm und orten einen massiven Eingriff in das Wegerecht. Allerdings besteht Hoffnung, dass sich die Wogen glätten.

"Privatweg" und "Durchgang ausnahmslos verboten" ist auf einem Schild an der Sperre zu lesen. Und: "Angesichts des jüngst ergangenen Erkenntnisses des Obersten Gerichtshofes (Kuhattacke auf der Alm) sehe ich mich nicht länger im Stande, ein unversehrtes Durchqueren meines hier beginnenden Almgrundstückes zu gewährleisten." Um die körperliche Unversehrtheit wirksam schützen zu können, sei das Betreten und Durchqueren der Liegenschaft ohne Ausnahme untersagt. Jede Missachtung werde mit einer Besitzstörungsklage verfolgt.

Vorfall mit deutschen Urlaubern

Dem endgültigen Entschluss zur Sperre war ein konkreter Vorfall vorangegangen, erzählt der Almbesitzer im Interview mit dem ORF. So sollen Urlauber aus Deutschland ein Kind auf ein Kalb gesetzt haben, offenbar war auch ein Hund mit im Spiel. Die Mutter wollte darauf ihr Kalb verteidigen, das Ganze ging aber glimpflich aus. Der Bauer im Interview:

"Darf kein Präzedenzfall werden"

Die Vorsitzende des Salzburger Alpenvereins, Brigitte Slupetzky, sagte nach einem Treffen mit dem Mann, dass die Wegefreiheit in dem Gebiet unbedingt gewahrt werden müsse. Zwar ende der offiziell ausgewiesene Wanderweg vor der Alm, Routen auf benachbarte Berge führen aber über das Gebiet. "Die Sperre darf auf keinen Fall zum Präzedenzfall werden. Das wäre ein furchtbares Signal - denn andere Landwirte oder Jäger könnten dem Beispiel folgen."

Das Gesprächsklima mit dem Grundbesitzer sei jedoch gut gewesen. "Ich habe den Eindruck, dass er das der Not gehorchend gemacht hat, aber vielleicht nicht bedachte, was er auslöst. Er hat gesagt, er möchte Rechtssicherheit haben, wenn seine Kühe gereizt werden. Dann würde er die Barriere wieder abbauen."

"Wir leben alle vom Tourismus"

Auch der Rauriser Bürgermeister Peter Loitfellner (SPÖ) zeigte sich nach einem Telefonat mit dem Landwirt optimistisch, eine Lösung zu finden. "Wir leben alle vom Tourismus. Das Gebiet ist mit seinen Geiern und Steinböcken ein wunderbarer Ausgangspunkt für Wanderer." Für die Bauern sei die Situation aber auch nicht immer einfach. "Die Almwirtschaft hat sich verändert, heute herrscht vor allem Mutterkuhhaltung vor. Da müssen sich Wanderer schon an ein paar Regeln halten."

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