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Der LASK lernte schneller, als Eindhoven spielte

Von Günther Mayrhofer   25.Oktober 2019

„Vor ein paar Wochen hätten wir so ein Spiel noch verloren.“ LASK-Trainer Valérien Ismael und Torhüter Alexander Schlager wählten genau den gleichen Satz bei ihrem Fazit über das 0:0 in der Europa League in Eindhoven. In den ersten 20 Minuten hatte es so gar nicht nach dem ersten torlosen Partie in der Ära Ismael ausgesehen, am Ende wurde der Lerneffekt mit 170.000 Euro UEFA-Prämie für den Punkte belohnt.

„Das war eine Wahnsinnsleistung. Wir haben nicht aufgegeben, gefightet, gegen einen Gegner, der in der Offensive richtig viel Qualität und ein irrsinniges Tempo hat", sagte Schlager, der mit zahlreichen Paraden die Gastgeber frustrierte. „Kamikazemann“ taufte PSV-Verteidiger Daniel Schwaab wegen einer Rettungstat in der 61. Minute: Schlager hatte sich dem Deutschen, der am Fünfer zum Kopfball gekommen war, entgegen geworfen, und lenkte den Ball mit dem Kopf an die Latte ab. Ismael sprach von einer „unglaublichen Tormannleistung“, Schlager gab das Kompliment an seine Vorderleute weiter. „Es waren ein paar Szenen dabei, die ganz gut von mir waren, aber es zählt die Leistung der gesamten Mannschaft.“

Mit dieser war Mittelfeldspieler Peter Michorl eigentlich gar nicht so zufrieden. „Wir waren zu hektisch, vielleicht auch nervös. Spielerisch war es zu wenig", sagte Mittelfeldmann Peter Michorl. Doch der LASK ließ sich durch PSV-Offensive zu Beginn nicht nachhaltig verunsichern und lernte schnell, die Niederländer zu bremsen. „Wir haben immer an uns geglaubt“, erklärte Michorl - ein Selbstvertrauen, das sich die Athletiker sich auf Europacup-Ebene erarbeitet haben. Die Erfahrungen trugen dazu bei, nicht unter dem PSV-Druck zusammenzubrechen. Ismael: „Das war ein Schritt in die richtige Richtung.“

Die Aufstiegschance ist intakt

PSV-Trainer Mark van Bommel, der vor dem Anpfiff seinen ehemaligen Bayern-Kollegen Ismael herzlich umarmt hatte, war nach dem Schlusspfiff sichtlich angefressen. „Wir haben nicht gewonnen, weil wir kein Tor geschossen haben“, sagte er trotzig. „Der LASK hätte auch ein Tor schießen können.“ Doch Marko Raguz (68.) und der für diesen eingewechselte Klauss (75.) vergaben die beiden großen Chancen zum LASK-Sieg. Michorl: „Wenn du in Eindhoven gewinnen willst und eh schon das Glück hast, dass sie an die Latte köpfeln, musst du vorn die ein, zwei Chancen nützen."

Aber auch der Punkt kann am Ende noch sehr wertvoll sein. Die Chance auf den Aufstieg in die K. o.-Phase lebt. Dass man sich tatsächlich weiterentwickelt hat, kann der LASK bereits am 7. November beweisen, wenn PSV zum "Rückspiel" auf die Linzer Gugl kommt. „Jetzt geht es um die Wurst“, sagte Ismael und versprach einen auch offensiv stärkeren LASK. „Wir werden die Dinge korrigieren, die wir nicht gut gemacht haben. Wir müssen mehr Torgefahr ausstrahlen. Der Vorteil ist, dass wir jetzt gewarnt sind und wissen, wo sie uns richtig wehtun können."

Schlager im ÖFB-Duell mit Vorgänger Pervan

Denn so viele Chancen sollte der LASK dem Gegner in Linz nicht mehr zugestehen. An Schlager war in Eindhoven kein Vorbeikommen. Der 23-Jährige stellte sich einmal mehr in die Auslage und darf umso mehr auf sein Teamdebüt hoffen: Da Österreichs Nummer eins Cican Stankovic nach einem Muskelfaserriss, erlitten beim 2:3 Salzburgs gegen Neapel in der Champions League, vier bis sechs Wochen ausfällt, ist der Platz im ÖFB-Tor für die entscheidenden EM-Qualifikationsspiele gegen Nordmazedonien (16. November) und in Lettland (19. November) vakant. Schlagers Konkurrent ist der Vorgänger im LASK-Tor: Pavao Pervan vertritt aktuell bei Wolfsburg den verletzten Koen Casteels.

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