Polizei fasste flüchtige Ausbrecher in Wien
Zwei Strafgefangene, russische Staatsangehörige, flüchteten in der Nacht von 27. auf 28. Juni 2019 aus der Justizanstalt Garsten. Die beiden Männer kratzten in ihrem gemeinsamen Haftraum ein Loch in die Decke und gelangten sodann über den Dachboden zur Außenmauer. Dort seilten sie sich aus rund 14 Metern Höhe ab und konnten in unbekannte Richtung flüchten.
Seither arbeiteten Zielfahnder daran, die Männer, die wegen Raubdelikten noch bis Mai 2023 bzw. bis Februar 2027 einsitzen müssen, aufzuspüren. Nach zweieinhalb Monaten, am 18. September, gelang es ihnen schließlich, die beiden Flüchtigen in Wien zu lokalisieren und mit Unterstützung der Cobra festzunehmen.
Waffen gefunden
Bei der Festnahme wurde auch eine Faustfeuerwaffe samt zwei gefüllten Magazinen gefunden. Die beiden Männer wurden wieder in die Justizanstalt Garsten eingeliefert. Sie werden dort getrennt untergebracht und die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen.
Während der Ermittlungen versuchten Polizisten am 28. August 2019 mit einer möglichen Kontaktperson der Flüchtigen in einer Wiener Asylunterkunft Kontakt aufzunehmen. Dabei konnten ein 19-Jähriger und ein 20-jähriger Russe festgenommen werden. Gegen den 19-Jährigen bestand eine Festnahmeanordnung des Landesgerichts Wien und bei dem 20-Jährigen handelte es sich um einen flüchtigen Strafgefangenen der Justizanstalt Krems. Dieser hat dort noch drei Jahre Freiheitsstrafe wegen mehrerer Raubdelikte zu verbüßen.
Video: Ausbrecher nach spektakulärer Flucht gefasst
Denkmalschutz begünstigte Flucht
Die Beantwortung einer parlamentarische Anfrage der Neos-Abgeordneten Irmgard Griss an Justizminister Clemens Jabloner hat erst kürzlich Details und Hintergründe zu der Flucht offengelegt. Dabei kam unter anderem heraus, dass bauliche Gegebenheiten in der Justizanstalt "eine Entweichung begünstigen" - so soll die Außensicherung aufgrund von Denkmalschutzauflagen nicht optimal gewesen sein. Mittlerweile wurden jedoch Stachelbandrollen angebracht. Einen ausführlichen Artikel dazu lesen Sie hier.