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Diese Schnecke hat eine Ritterrüstung

Von Barbara Jauk, 29. Dezember 2021, 14:11 Uhr
Der Panzer aus Eisen kann sehr hohe Temperaturen aushalten Bild: Naturhistorisches Museum Wien, Sara Schnedl

In den Tiefen des Meeres lebt eine ganz besondere Schneckenart. Warum auch sie trotz ihres eisernen Panzers bedroht ist.

In bis zu 2.800 Metern Tiefe im Indischen Ozean befindet sich die Heimat der Schuppenfuß-Schnecke. Sie wird so genannt, weil auf ihrem Fuß – damit bewegen sich Schnecken fort – viele kleine Schuppen sind. Die Schuppen bestehen ebenso wie das Gehäuse aus einer Art Eisen. Eisen ist ein Metall. Mit ihren Schuppen und ihrem Eisen-Gehäuse erinnert die Schnecke an einen Ritter in Rüstung. Fressfeinde haben bei diesem natürlichen Schutz kaum eine Chance. Sogar bis zu 400 Grad heißes Wasser kann die Schnecke aushalten. Zum Vergleich: bei 100 Grad Celsius kocht Wasser. Trotzdem ist die Schuppenfuß-Schnecke gefährdet.

Bedrohter Lebensraum

Schuld an der Bedrohung ist der Mensch. Sogar in den Tiefen des Meeres wird nach Bodenschätzen gesucht. Bodenschätze sind wertvolle Rohstoffe, die in der Erde vorkommen, zum Beispiel Öl, Metalle oder Kohle. Die Menschen nutzen diese Rohstoffe, um zu heizen, Autos zu betreiben oder Dinge zu bauen. Wenn in den Tiefen der Meere gebohrt wird, bringt das den Lebensraum der dort lebenden Tiere jedoch durcheinander. Auch jenen der Schuppenfuß-Schnecken. Deshalb stehen sie seit 2019 auf der sogenannten Roten Liste. Auf dieser Liste werden Tiere und Pflanzen zusammengefasst, die stark gefährdet sind.

Steckbrief

Name: Schuppenfuß-Schnecke, Vulkanschnecke oder Seezapfentier

Lebensraum: Tiefsee, an nur wenigen Stellen im Indischen Ozean in 2.400 bis 2.800 Metern Tiefe, und zwar in der Nähe von sogenannten „Schwarzen Rauchern“, aus denen heißes Wasser strömt

Größe: etwa so groß wie heimische Weinbergschnecken

Ernährung: frisst nicht selbstständig, sondern ernährt sich mithilfe von Bakterien, mit denen sie gemeinsam lebt

Besonderheit: bei Kontakt mit Sauerstoff rostet das Gehäuse

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