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Oft unerkannt: Depression im Alter

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Eine Depression kann sich in jedem Alter wie ein dunkler Schleier über das Leben legen. Doch es gibt Therapiemöglichkeiten. Bild: Colourbox.de

Auch Menschen im gehobenen Alter werden nicht von Depressionen verschont. Doch bei ihnen wird die Erkrankung oft nicht diagnostiziert.

Lange Zeit galt die Depression als Tabukrankheit. Das hat sich gewandelt, vor allem bei jüngeren Menschen. Man kann über psychische Erkrankungen und Therapien heute viel besser reden als noch vor zehn Jahren – zum Glück! Doch es bleiben „blinde Flecken“: Über manches spricht man weiterhin ungern, zum Beispiel über Depressionen im Alter. Was auch mit den Patienten selber zu tun hat, die noch in Zeiten aufgewachsen sind, wo man sich bei psychischen Problemen „einfach zusammengerissen" hat. Die alternden Patienten stigmatisieren sich also oft selbst. Hinzu kommt, dass Depressionen bei älteren Menschen oft unerkannt bleiben.

Vielfältige Ursachen

Dass Depressionen im Alter vermehrt auftreten, ist nicht verwunderlich. Das Gehirn verändert sich, schmerzhafte Erkrankungen schränken die Lebensqualität ein. Vor allem aber begünstigen soziale Faktoren die Entwicklung der Erkrankung. Das familiäre Umfeld löst sich auf, Bezugspersonen werden weniger. Eine Depression ist aber weniger eine Reaktion auf einzelne Lebensumstände, sondern eine eigenständige Erkrankung und immer multikausal, wird also durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren ausgelöst. Das Problem ist, dass Depressionen im Alter häufig nicht als solche erkannt werden. Zum einen zeigen die Depressiven nicht mehr unbedingt die typischen Symptome. Die wichtigsten Indikatoren für eine Depression sind normalerweise Traurigkeit, Motivationsschwäche und Interessenlosigkeit. Bei älteren Menschen mit Depression aber stehen häufig körperliche Beschwerden wie Schmerzen, Magen-Darm-Probleme, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Schwindel im Vordergrund – Symptome, für die oft körperliche Erkrankungen als Auslöser gesucht werden, obwohl sie eben auch psychosomatisch bedingt sein können. 

Hilfsangebote

Was können Angehörige und Nahestehende tun? Denjenigen oder diejenige auf jeden Fall ansprechen, raten die Experten. Auch wenn es manchmal schwer ist, die richtigen Worte zu finden. Erste Anlaufstelle ist dann die Hausarztpraxis. Dort können Patienten an einen Psychiater oder an einen psychologischen Psychotherapeuten überwiesen werden. Angehörige können anbieten, als Unterstützung zu den Terminen zu begleiten. Eine Depression mit 65 Jahren lässt sich nicht besser oder schlechter behandeln als eine mit 25 Jahren und ist genauso wenig ein unveränderbares Schicksal.