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Ried gegen LASK: Wer hat im Derby mehr Kraft?

Von Raphael Watzinger   29.August 2021

Die Rollen sind zwar klar verteilt: Der Marktwert des LASK-Kaders ist mit 31 Millionen Euro mehr als viermal so hoch wie jener der Rieder. Und trotzdem wollen die Innviertler über sich hinauswachsen. "In einem Derby ist es egal, wer die besseren Spieler hat, es zählt, wer den Sieg mehr will. Und wir werden uns zerreißen dafür", sagt Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger.

Nicht nur für den 28-Jährigen ist es das erste OÖ-Derby mit Fans im Rücken. "Das Kribbeln ist seit einigen Tagen da. Ich bin in Ried aufgewachsen, habe viele Freunde, die auch Ried-Fans sind." Auf der Seite des LASK sieht es da schon anders aus: "Beim LASK habe ich keine Freunde", sagt Rieds Schlussmann mit einem Schmunzeln. Ried-Trainer Andreas Heraf sieht die Fans als wichtigsten Faktor in diesem Spiel. "Die unglaubliche Stimmung im Stadion kann die letzten Prozentpunkte für uns ausmachen."

Sein Team habe morgen keinen Druck – das will man sich zunutze machen: "Der LASK ist schlechter in die Saison gestartet und hat auch ganz andere Ansprüche als Ried. Wir hingegen sind ganz gut in die neue Saison gekommen und haben nichts zu verlieren."

Gegen den LASK hat Rieds Coach noch eine Rechnung offen: Als Lustenau-Trainer holte Heraf von 2003 bis 2005 in acht Aufeinandertreffen fünf Siege und drei Remis – in seiner Zeit als Chef von Schwanenstadt kassierte er in der Saison 2006/2007 dafür vier Niederlagen in ebenso vielen Spielen. "Ohne den LASK wären wir aufgestiegen", sagt Heraf, der aber auch positive Erinnerungen an die Duelle mit den Athletikern hat: "Mein erstes Bundesliga-Tor habe ich gegen den LASK geschossen." Ob ihm jetzt auch sein erster Bundesliga-Sieg als Trainer gelingt?

OÖN-Sportpodcast: Vor dem Oberösterreich-Derby haben Thomas Reifeltshammer und Wolfgang Fiala über die Situation bei der SV Ried, den Start in die Meisterschaft und die Situation des LASK gesprochen.

Gute Stimmung beim LASK

Während sich die Spieler der SV Ried sieben Tage lang auf das Derby einstellen konnten, saßen die LASK-Spieler nach dem 2:0-Sieg über St. Johnstone am Freitag mehr als sechs Stunden am Flughafen fest. Bereits um 10.40 Uhr war man am Airport angekommen, wegen eines technischen Defekts hob die Chartermaschine erst um 17.20 Uhr Ortszeit in Richtung Linz ab, ehe die LASK-Spieler um 20.30 Uhr wieder Linzer Boden betreten konnten. Dennoch war die Stimmung blendend. Der Sieg über die Schotten und der Aufstieg in die Gruppenphase entspannten mehr als jede Regenerationseinheit oder ein Bad im Entmüdungsbecken. "Das wird keinen Einfluss auf das Derby haben. Die Euphorie ist nach dem Aufstieg riesig. Außerdem haben wir auch bisher in den Liga-Spielen nach der Conference League gezeigt, dass wir auch in der zweiten Halbzeit eines Liga-Spiels immer nachsetzen können", sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer. An der Vorbereitung wird trotz der Verspätung nichts geändert.

Bildergalerie: Nach dem Einzug in die Conference League fährt der LASK mit Selbstvertrauen zum OÖ-Derby. Auch wenn die Linzer Favorit sind: Die meisten Auswärtsspiele im Innviertel waren nicht von Erfolg gekrönt, wie ein Blick in die Vergangenheit beweist.

14. Oktober 1995: Ried-LASK 1:0

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Bild 1/12 Bildergalerie: Legendäre OÖ-Derbys in Ried

Am Sonntag wird man sich so vorbereiten, als ob man daheim spielen würde. Bereits das Frühstück wird gemeinsam in Pasching eingenommen. Nach einer kurzen Aktivierungseinheit werden in einem Linzer Hotel Tageszimmer bezogen, ehe man am Nachmittag dann gemeinsam nach Ried fährt.

Und bereits in Schottland hat sich eines gezeigt: Es ist leicht möglich, dass die Ersatzbank das Spiel entscheidet. Denn während die Schotten mit jeder Einwechslung schwächer wurden, legte der LASK am Donnerstag Spieler wie die beiden Torschützen Marko Raguz und Husein Balic nach – wobei Thalhammer bei Letzterem auch volles Risiko nahm. Denn eigentlich wäre Balic der Startelf-Ersatz für Alexander Schmidt gewesen, der wenige Minuten vor Anpfiff mit Muskelproblemen w.o. geben musste. Dennoch ließ Thalhammer den zuletzt nicht extra stark agierenden Balic auf der Bank. "Ich war mir sicher, dass er nach einer Stunde gegen einen dann müden Gegner den Unterschied ausmachen kann." Und so war es auch.

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26. April 2024