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Masken-Inspektion: Anschober auf Wien-Tour

Von nachrichten.at/apa   17.September 2020

Nach dem Lokalaugenschein in Geschäften, der U-Bahn und im MAK sei er "ein gutes Stück optimistischer als zuvor", sagte er gegenüber dem ihn begleitenden Journalistentross.

Seit Montag ist in Innenräumen grundsätzlich wieder Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Anschober stattete am Donnerstagvormittag einem Optiker, einem Tee- und Gewürzgeschäft, einer Buchhandlung und dem MAK einen Besuch ab, außerdem fuhr er eine Station mit der U3. Bei seinen - wie er betonte - spontan und zufällig ausgesuchten Örtlichkeiten hielten sich alle Kunden und Passagiere an die MNS-Pflicht. Diese werde viel besser eingehalten, "als bisher unsere Wahrnehmung war. Die Bewohner in diesem Land sind mit dabei", konstatierte der Gesundheitsminister.

Dass es nicht überall gleich reibungslos klappt, sei klar, sagte Anschober. Auch in der Umstellungsphase im Frühjahr bei der erstmaligen Einführung der Maskenpflicht habe es ein paar Tage gedauert, bis sich der Großteil der Bevölkerung daran gehalten hat. Mögliche Lücken bei der MNS-Pflicht werden laufend überprüft, betonte der Minister. "Wir schauen uns an, ob es weiteren Bedarf gibt, wie wir weitermachen müssen, ob es Sinn macht, noch Erweiterungen vorzugeben", sagte Anschober. Prinzipiell stehe aber "außer Diskussion, dass der Mund-Nasen-Schutz vor allem die anderen schützt", bekräftigte der Gesundheitsminister. Er werde auch akzeptiert.

Kein Abstand in Öffis

Nicht eingehalten wurde beim Medientermin der zumindest im öffentlichen Raum nicht mehr verpflichtende "Babyelefant" von den rund 20 den Gesundheitsminister begleitenden Journalisten. In Öffis und in Kundenbereichen von Geschäften ist die Regel des Meter-Abstandes jedoch weiter aufrecht. Dass dies missachtet wurde, merkten sowohl U-Bahn-Passagiere als auch Passanten mehrfach an.

Der erste Stopp der City-Tour war ein Optiker im Einkaufscenter "The Mall" in Landstraße. Die Mitarbeiter statteten den Gesundheitsminister noch mit einem Anti-Beschlag-Tuch für seine Brille aus, ehe dieser in Begleitung der zahlreichen Journalisten mit der U3 zum Stubentor fuhr. In der U-Bahn trugen alle Passanten eine Maske. "Mein Eindruck ist, dass es sehr, sehr konsequent umgesetzt wird. Das Bewusstsein ist sehr, sehr groß, dass die Maske uns hilft", meinte Anschober.

Verunsicherung nach "Wirrwarr um die Ampel"

Kritische Bemerkungen für die Regierung gab es beim zweiten Stopp, der Sonnentor-Filiale in der Wollzeile. Die Verunsicherung der Kunden über die derzeit geltenden Regelungen sei groß, vor allem nach dem Wirrwarr um die Corona-Ampel "kennt sich niemand mehr aus", sagte Geschäftsführer Oskar Klapal. Im Geschäft sei die Kundenfrequenz um rund 20 Prozent zurückgegangen, die Leute seien zurückhaltender. Nicht alle würden zudem eine Maske tragen, täglich gebe es zwei, drei Kunden, die ohne eine solche in die Filiale kommen, berichtete Klapal. Manchmal gebe es dann auch Diskussionen unter den Kunden selbst. Wer ohne MNS die Filiale besucht, erhält eine.

Der nächste Stopp führte den Minister in die Kinderbuchhandlung Kunterbuch. "Unsere Kunden tragen bereits seit August großteils Maske und jetzt sowieso", betonte Inhaberin Elisabeth Rippar. Umsatzrückgänge gebe es keine, "Bücher sind sehr wichtig, unsere Kunden sehr treu", sagte Rippar. Auch Kinder unter sechs Jahren, die von der Maskenpflicht ausgenommen sind, würden manchmal welche tragen wollen. 

Zum Abschluss besuchte Anschober noch das gegenüberliegende Museum für Angewandte Kunst (MAK). Die Besucher würden bereits seit langem "sehr diszipliniert" MNS-Masken tragen, erläuterte Generaldirektor Christoph Thun-Hohenstein. Während der "klassische Besucher" die Maskenpflicht akzeptiert, werde diese bei Veranstaltungen jedoch immer wieder mal abgenommen. 

"Ich bin optimistischer als zuvor und habe heute niemanden ohne Mund-Nasen-Schutz gesehen", zog Anschober im Anschluss sein Resümee. Für die "schwierige Phase der nächsten Wochen" müsse jeder mitmachen. Nun befinde man sich an einer Weggabelung, die Prognosen für die nächste Zeit gehen weit auseinander. Deshalb sei einmal mehr jeder gefordert, seinen Beitrag zu leisten.

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