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"Ganzes Bataillon ausgelöscht": Berichte über Russlands Verluste häufen sich

14.Mai 2022

Am mittlerweile 79. Kriegstag mussten die russischen Truppen gestern in der Ost-Ukraine empfindliche Verluste hinnehmen: Laut Angaben der BBC wurde im Donbas ein ganzes Bataillon "ausgelöscht". Auch aus der Region um Charkiw mussten die russischen Truppen bereits eroberte Gebiete wieder aufgeben und sich zurückziehen.

Die Berichte von ukrainischer und britischer Seite sind offiziell nicht überprüfbar, allerdings zeigen Bilder zerstörtes zurückgelassenes russisches Kriegsgerät: Teile von Pontonbrücken zur Überquerung von Gewässern, kaputte russische Panzer vom modernen Typ T90M. Die ukrainische Seite spricht von möglicherweise über 1000 toten russischen Soldaten.

Außerdem sollen sich russische Verbände aus der Region um Charkiw, nach Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine, zurückziehen. Ukrainische Truppen hatten versucht, sie dort vom Nachschub abzuschneiden. Ob die russische Armee das Gebiet aufgibt oder sich aus taktischen Gründen nur temporär zurückzieht, blieb offen.

Scholz telefonierte mit Putin

Unterdessen häufen sich die Berichte über russische Kriegsverbrechen: Die USA gehen davon aus, dass Russland seit Beginn seines Angriffskrieges Zehntausende Ukrainer gewaltsam verschleppt hat. In einem Video, das der US-Nachrichtensender CNN veröffentlichte, soll zu sehen sein, wie russische Soldaten zwei unbewaffnete Männer erschießen.

Allmählich kommt aber wieder ein bisschen Schwung in die diplomatischen Bemühungen um eine Waffenpause: Nach wochenlanger Funkstille haben der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Russlands Präsident Wladimir Putin gestern 75 Minuten lang miteinander telefoniert: "Es muss schnellstmöglich einen Waffenstillstand geben", forderte der SPD-Politiker. Eine Zusage erreichte er nicht. Nur so viel: Putin habe "ausführlich" über Russlands Ziele in der Ukraine informiert, hieß es. Es sei auch vereinbart worden, dass die Diskussion "auf verschiedenen Kanälen" fortgesetzt werden solle.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich zu direkten Verhandlungen mit Putin bereit. Er stellt dafür aber konkrete Bedingungen. "Nur mit ihm, ohne dessen Mittler und nur unter der Bedingung eines Dialogs statt eines Ultimatums", sagte der 44-Jährige. Daraufhin legte auch Moskau seine Position klar: Ein Treffen der beiden Staatschefs könne erst stattfinden, wenn es eine verbindliche Vereinbarung zwischen Moskau und Kiew gebe, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Waffen-Hilfe der EU

Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Das kündigte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag am Rande des G7-Außenministertreffens an der deutschen Ostseeküste an. Damit würden sich die für die Ukraine zur Verfügung stehenden EU-Mittel für Militärhilfe auf zwei Milliarden Euro erhöhen.

Ein erstes Paket über 500 Millionen Euro war bereits Ende Februar bewilligt worden, zwei weitere folgten. Mit den Geldern werden laut EU-Angaben zum Beispiel persönliche Schutzausrüstung, Treibstoff, aber auch Waffen zur Verteidigung finanziert. Mit den weiteren 500 Millionen Euro solle nun ein neuer Impuls gegeben werden, sagte Borrell. Das Geld solle für schwere Waffen ausgegeben werden.

Die britische Regierung hat weitere Sanktionen gegen die frühere Ehefrau des russischen Präsidenten Putin sowie einige Verwandte verhängt. Sie wurden mit einem Einreiseverbot belegt; ihr Vermögen wurde eingefroren.

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