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Eierverarbeitender Betrieb lieferte unauffällige Proben

Von nachrichen.at/apa   21.Februar 2020

Das teilte das Büro des für Lebensmittelkontrolle zuständigen LHStv. Franz Schnabl (SPÖ) mit. Das Unternehmen selbst gab weiter keine Stellungnahme ab.

Gemäß nationalem Kontrollplan seien Eiproduktehersteller einmal jährlich zu überprüfen. Dies entspreche der höchsten Kategorie, wurde in einer ergänzenden Stellungnahme der Abteilung für Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelkontrolle des Landes NÖ betont. Diese Vorgabe sei "selbstverständlich eingehalten" und im konkreten Fall "sogar übererfüllt" worden. Es gab bei Pro Ovo 2018 und 2019 also mehr als eine Kontrolle pro Jahr. Die genaue Anzahl wurde vom Büro von Franz Schnabl nicht genannt.

Seitens Pro Ovo wurde auch am Freitag keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben. Angaben hinsichtlich Qualität und Verarbeitung finden sich dafür im Internet-Auftritt des Unternehmens mit Sitz in Biberbach (Bezirk Amstetten). "Unsere Eier haben keine Geheimnisse - sie kommen aus ganz Europa, werden unter Berücksichtigung höchster Qualitätsstandards verarbeitet und perfekt für Sie vorbereitet."

Weiters wird angeführt, dass die Flüssigei-Produkte ausschließlich aus Hühnereiern kontrollierter Betriebe hergestellt würden. "Wir sind ISO- und Bio-zertifiziert und gewährleisten Produktstandards, die weit über dem Lebensmittel-Codex liegen." Ein hauseigenes Labor garantiere die Qualität durch "laufende In-Prozess-Kontrollen". Alle erforderlichen Lebensmittelprüfungen würden bei einem autorisierten externen Labor durchgeführt.

Als alleiniger Gesellschafter der Pro Ovo Eiprodukte GmbH wird im Firmenbuch die Pro Ovo Beteiligung GmbH ausgewiesen. "Der berechnete wirtschaftliche Eigentümer kann nicht oder nur teilweise ermittelt werden", heißt es im Firmenbuch außerdem. Das Unternehmen stehe direkt oder indirekt im Eigentum "des ausländischen Unternehmens Interovo Egg Products B.V., Niederlande".

Auch auf der Unternehmenshomepage wird darauf verwiesen, dass Pro Ovo zur Interovo Egg Group, einem Unternehmen mit Sitz im niederländischen Ochten, gehöre. Dieses betreibe mehrere Firmen in verschiedenen europäischen Ländern und sei auf die Verarbeitung von Eiern sowie die Herstellung von hochwertigen Eiprodukten spezialisiert.

Zu den kolportierten Missständen in der Mostviertler Fabrik bezog indes auch SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Markus Vogl Stellung. Er verwies auf einen im Parlament eingebrachten Antrag, der vorsehe, dass bei allen Lebensmitteln mit Ei als Zutat eine Kennzeichnung der Haltungsform der Legehennen vorgeschrieben werden solle.

Betrieb in Bayern "unangekündigt" kontrolliert

Die zuständige "Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen" (KBLV) habe inzwischen einen Betrieb in Oberbayern "unangekündigt" kontrolliert, sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag der dpa.

Überprüft worden sei insbesondere der Eingang von pasteurisierter Ware aus Österreich. "Es konnten keine lebensmittelrechtlichen Auffälligkeiten festgestellt werden", war die Conclusio. Der bayerische Betrieb habe die noch vorhandene Ware aus Österreich aber vorsorglich gesperrt.

Derzeit überprüfe die KBLV, ob noch weitere Betriebe in Bayern von Pro Ovo beliefert wurden. Dazu sei auch ein Auskunftsersuchen an die Republik Österreich gerichtet worden, um Informationen über die konkreten Lieferbeziehungen der Firma zu erhalten, hieß es weiter. Der Hinweis zu dem bereits überprüften oberbayrischen Betrieb soll aus der in dem Fall bei der Staatsanwaltschaft München eingebrachten Strafanzeige abgeleitet worden sein. Seitens Pro Ovo wurde auch am Freitag keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.

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