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Unfall mit Motorsäge: Linzer Ärzte retteten abgetrennte Hand

Von nachrichten.at/vega   27.Juli 2021

Dass ein Patient mit einer zur Gänze abgetrennten Hand eingeliefert wird, komme äußerst selten vor, sagt Julian Mihalic, Assistenzarzt an der Klinik für Unfallchirurgie und Traumatologie im Kepler Klinikum in Linz. Es musste schnell gehen, als gestern am frühen Nachmittag ein Rettungshubschrauber mit einem schwer verletzten 34-Jährigen landete. Der Patient aus dem Bezirk Kirchdorf war, wie berichtet, bei Forstarbeiten in Hinterstoder so unglücklich gestolpert, dass er bei laufender Motorsäge über einen Baumstamm stürzte und dabei seine komplette linke Hand verlor. Ein zweiter Arbeiter kam dem jungen Mann sofort zu Hilfe und wählte den Notruf. 

"Ein großes Nerven-Mikado"

Für Mihalic und seine Kollegen, Oberarzt Martin Scherrer und Assistenzarzt David Haslhofer, war klar: Sie dürfen keine Zeit verlieren. Die ersten fünf Stunden seien entscheidend, um den Blutfluss wieder herzustellen, sagt der 30-jährige Mihalic. Der Patient war bei seinem Eintreffen im Krankenhaus bei Bewusstsein, sein Kreislauf stabil. Nachdem er im Schockraum in den Tiefschlaf versetzt worden war, begann für das Ärzteteam ein OP-Marathon. Nach fast zehn Stunden schafften es die Chirurgen, die in einer Kühlbox mitgebrachte Hand wieder mit dem Arm des 34-Jährigen zu verbinden. 

Zu Beginn galt es, eine Grundstabilität herzustellen, und die Hauptarterien zu versorgen. Wie ein großes Mikado aus Sehnen, Gefäßen und Nerven beschreibt Mihalic die Ausgangslage. Waren einmal die Knochen verplattet, ging es für ihn und Kollegen Haslhofer ans Mikroskop. Ihre chirurgische Feinarbeit war schließlich erfolgreich: "Die Hand ist gut durchblutet. Wir sind vorsichtig optimistisch", sagt Julian Mihalic. Die kommenden drei Tage müsse man noch abwarten. Ist dann der Blutfluss intakt, könne man zuversichtlich sein. "Natürlich dauert die Regeneration seine Zeit, aber wenn alles gut geht, kann der Patient seine Hand wieder normal einsetzen."

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27. April 2024