Linzer Medienkollektiv parodiert Strache-Rap

Wieder einmal hat sich Heinz Christian Strache (FPÖ) als Rapper versucht und für den EU-Wahlkampf das Lied "Patrioten zur Wahl" aufgenommen, das - wie berichtet - vergangene Woche für heftige Kritik gesorgt hat. Auch vier Medienkünstlern aus Linz ist der Song übel aufgestoßen. "Als wir das HC Strache Rap-Video 2014 gesehen haben, waren wir erstmal nur bestürzt und sprachlos.", so die jungen Männer, die namentlich nicht genannt werden wollen, gegenüber nachrichten.at.

"Kann man so nicht stehen lassen"

Schnell war ihnen klar: "Das kann man so nicht stehen lassen, da muss man etwas machen". Denn nur mit Kopfschütteln ist es nicht getan und außerdem: "Wenn ich soviel kopfschütteln würde, wie ich es bei diesem Video gern täte, würd ich mir wohl das Genick brechen", so einer der Burschen.

Die Idee, den Song zu Parodieren war schnell gefasst und schon am folgenden Tag stand der Text für die, teils derbe, Persiflage. Seine satirische Umsetzung des Songs sieht das Medienkollektiv keinesfalls als Jux und Tollerei. "Wir waren erschüttert vom plumpen Populismus, der hier passiert, und wollen mit dieser Parodie die Menschen - ganz besonders die jüngere Generation - dazu auffordern, ihr Hirn einzuschalten, und nicht jede politische Botschaft einfach so hinzunehmen, sei diese nun von Blau, Schwarz, Rot oder sonst einer Farbe.", heißt es seitens der Produzenten. 

"Stimmenfang mit junger Musik"

Das Original-Video von Strache ist für sie nichts anderes als der Versuch, mit ‘junger hipper’ Musik und ‘modischem’ Auftreten junge Wählerstimmen zu fangen. Diesen Eindruck Verarbeiten die Vier gekonnt in ihrer Parodie: "Beim Wahlkämpfen im Disko-Stadel, fand ich dieses Hiphop-Madel - denn gehst du mit der Jugend Saufen, kannst du billig Stimmen kaufen. Mit der Ray Ban schleim ich mich bei euch ein und auch ein hipper Schal muss sein. Denn Inhalte sind uns einerlei, aber modisch sind wir vorn dabei", so ein Auszug aus der ersten Strophe. 

Reges Interesse auf Youtube

Auf Youtube stößt "Idioten mit Schal" auf reges Interesse. Mehr als 25.000 Mal wurde es in den vergangenen 24 Stunden angeklickt. "Die Reaktion auf unsere Parodie zeigt, dass offensichtlich viele Österreicherinnen und Österreicher Handlungsbedarf sehen.", meinen dazu die Macher. Die Kommentare zur Parodie: Durchwegs positiv. "Traurig aber wahr...lange nicht mehr so gelacht", bringt es ein Youtube-Nutzer auf den Punkt.