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Leondinger Hitler-Grab aufgelassen

Von Robert Stammler   30.März 2012

Immer wieder war das Grab der Eltern des Nazi-Diktators und „Führers“ illegalerweise als Kultstätte für Ewiggestrige und Neonazis missbraucht worden.

„Es gab seit Herbst Gespräche zwischen der Gemeinde, der Pfarre und der grabnutzungsberechtigten Dame über eine Auflassung“, sagt Walter Brunner, Leondings Bürgermeister. Über das Resultat ist das Stadtoberhaupt nunmehr „nicht unglücklich“. Denn zuletzt hatten Unbekannte das Grab zu Allerheiligen 2011 mit nazistischen Symbolen geschmückt: vergoldetes Eichenlaub und eine Vase mit der Aufschrift „Unvergesslich“, wobei die beiden s-Buchstaben in Runenform verfasst waren. Auch 2009 zu Hitlers 120. Geburtstag hatten Unbekannte eine Ehrenplakette an dem Grab angebracht. Auch deutsche Neonazis sollen am Grab bei Mahnwachen gesehen worden sein.

So geriet die Ruhestätte auch ins Visier des oberösterreichischen Verfassungsschutzes. „Das Grab an sich war kein Problem, und es gibt bei uns ja auch keine Sippenhaftung“, sagt Robert Eiter vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ). Doch aufgrund der braunen Umtriebe seien antifaschistische Verbände schon seit längerem für eine Grabauflösung gewesen. „Die Auflassung ist aus der Sicht Oberösterreichs eine gute und vernünftige Entwicklung“, sagt Eiter.

Nun wurden der Grabstein und der in Granitquadern eingefasste Pflanzenschmuck entfernt. Die Überreste von Hitlers Eltern wurden aber nicht ausgegraben, sondern bleiben dort unter der Erde. Über die Identität der Frau, die das Grab innehatte, wurde nichts Näheres bekannt gegeben. Dem Vernehmen nach handelt es sich um eine entfernte niederösterreichische Verwandte von Alois Hitler aus dessen erster von insgesamt drei Ehen. Adolf Hitler entstammte der dritten Ehe Alois Hitlers mit Klara Pölzl.

 

Adolf Hitlers Eltern Alois und KLara

Leonding Im Jahr 1898 zog der neunjährige Adolf Hitler mit seinen Eltern vom Geburtsort Braunau nach Leonding. Vater Alois, Zollbeamter, hatte in Linz die Stelle des Leiters der Zollabteilung der Finanzdírektion bekommen und bezog ein überdurchschnittlich hohes Gehalt. Als der Vater 1903 starb, zog Adolf als Kunstmaler nach Wien und lebte von einer Halbwaisenrente.
 

Kommentar "Das Grab von Hitlers Eltern" von Helmut Atteneder

 

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