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Coronavirus: Experten beantworten Ihre Fragen

Von Michael Schäfl   29.Jänner 2022

Julia Berger hat zwei Kinder, ein vier Wochen altes Baby und ein Kleinkind im Alter von zwei Jahren. Da sie dreimal geimpft ist und gehört hat, dass sie beim Stillen Antikörper weitergeben kann, überlegt sie nun, künftig auch ihrer Älteren Muttermilch zu geben. "Die hat ja keinen Schutz, weil sie nicht mehr gestillt wird", schreibt sie den OÖNachrichten. Es ist eine von vielen Nachrichten, die uns täglich erreichen.

"Bei einem zweijährigen Kind muss bezweifelt werden, ob die Konzentration ausreicht, um auch eine Immunität gegen das Coronavirus aufzubauen", sagt Christopher Lambers. Er ist Vorstand der Abteilung für Pneumologie am Ordensklinikum in Linz und beantwortet dieses Mal die Fragen der Leserinnen und Leser.

Isolation gegen das Virus

Eine 80-Jährige schreibt, dass ihr nicht wirklich klar sei, warum sie sich impfen lassen sollte. Albert Einstein habe die Spanische Grippe ja auch überlebt, indem er sich daheim eingeschlossen habe. Lambers rät dennoch zur Impfung, denn "eine vollständige Isolation ist bei Covid praktisch nicht möglich".

Ihre Anliegen und Fragen können Sie jederzeit an uns richten. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an leserbriefe@nachrichten.at

Frage 1: Mir ist nicht klar, warum ich mich impfen lassen soll. Ich bin 80, wohne alleine, treffe mich mit niemandem, trage Maske. Auch Einstein hat die Spanische Grippe überlebt, weil er sich zurückgezogen hat.
Helga Schneider, E-Mail

Grundsätzlich sollte man sich gegen Covid-19 impfen lassen, da erstens die Impfung vor Covid-19 schützt, zweitens die Covidimpfung der sicherste Weg ist, um einen Schutz gegen Covid aufzubauen, und drittens die Covidimpfung auch bedeutend zur Eindämmung der Pandemie beiträgt. Es besteht auch immer die Möglichkeit, sich im normalen Alltag anzustecken, da eine vollständige Isolation bei Covid praktisch nicht möglich erscheint.

Frage 2: Wie aussagekräftig sind die Wohnzimmertests bei der aktuellen Omikron-Variante? Mir ist schon klar, dass ein PCR-Test die beste Vorgangsweise wäre.
Annemarie Stöckl, E-Mail

Erste Untersuchungen über den Einfluss verschiedener Corona-Varianten auf die Sensibilität der Antigen-Schnelltests zeigten bisher keinen grundsätzlichen Unterschied bei der Erkennung. Aktuell wird von einer Tauglichkeit dieser Tests auch bei Omikron ausgegangen. Allerdings sind für eine genauere Aussage weitere Untersuchungen dringend erforderlich, die derzeit auch durchgeführt werden. Aber Ergebnisse haben wir noch keine.

Frage 3: Ich bin dreimal geimpft und stille mein Baby. Da die Antikörper ja über die Muttermilch weitergegeben werden, ist dann mein zweijähriges Kind geschützt, wenn ich ihm die Milch gebe?
Julia Berger, E-Mail

Es gibt in der Tat wissenschaftliche Daten, die uns zeigen, dass Antikörper von der Mutter an das Kind über die Muttermilch weitergegeben werden, allerdings muss bei einem zweijährigen Kind bezweifelt werden, dass diese Konzentration ausreicht, um auch eine Immunität gegen das Coronavirus aufzubauen. Diesbezüglich sollten auf alle Fälle die Impfempfehlungen der Nationalen Impfkommission beachtet werden.

Frage 4: Ich bin Risikopatientin, nehme seit Jahren immunsupprimierende Medikamente. Nach dreifacher Impfung habe ich kaum Antikörper, wann soll ich mich das vierte Mal impfen?
Belinda Rosenberger, E-Mail

Bei so einer komplexen Risikosituation sollte unbedingt mit dem behandelnden Arzt Rücksprache gehalten werden, weil diese Situation aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten ist. Eine definitive Empfehlung für den Zeitpunkt der vierten Impfung, wenn die dritte im September war, gibt es noch nicht. Aber man sollte auch mit dem behandelnden Arzt über andere Strategien wie zum Beispiel monoklonale Antikörper sprechen.

Frage 5: Ich habe Antikörper, aber ab wann gibt es denn jetzt endlich eine Richtlinie, die besagt, wie viele Antikörper ausreichend Schutz bieten? Wann kann man bei Corona-Impfungen einen Titer bestimmen?
Anonym, E-Mail

Wir können keine klaren Angaben machen, welcher Titer jetzt relevant ist und ab welchem Antikörper-Level man auch wirklich geschützt ist. Die Wissenschaft kann auch noch nicht sagen, wie sich der Titer von heute zu jenem von nächster Woche verhält. Ist er niedriger oder gleich? Solange man all diese Sachverhalte nicht weiß, sind Antikörper-Titer nicht das geeignete Mittel zum Nachweis eines effektiven Impfschutzes. Ich hoffe aber, dass es bald solide Titer-Grenzwerte gibt.

Frage 6: Werden bei den derzeit veröffentlichten Covid-19-Zahlen auch Infizierte hinzugezählt, wenn sie gar keine Symptome haben oder beispielsweise wegen eines Unfalls im Spital sind?
Martin Pantlitschko, Linz

Die reine Zahl der Covid-Positiven in den Krankenhäusern bildet alle Personen mit einer aktiven Infektion ab, ganz unabhängig davon, ob sie jetzt Krankheitssymptome aufweisen oder nicht und wie schwer sie erkrankt sind. Die Spitäler geben aber täglich in ihrem eigenen Bundesland und in Zukunft dann auch zentral auf Bundesebene zusätzliche Informationen über Krankheits- und Impfstatus bekannt.

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26. April 2024