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Sind intelligente Fabriken eigentlich gut oder belastend für die Mitarbeiter?

WIEN/LINZ. Viel wird aktuell diskutiert über die neue Welle der Automatisierung in den Unternehmen. Wir stehen erst am Beginn.

Wenn noch mehr Arbeitsvorgänge von Maschinen erledigt werden, könnte man meinen, dass die Arbeit in der Industrie noch mehr "entmenschlicht" wird. "Das Gegenteil ist der Fall, es wird menschlicher", überrascht Hermann Studnitzka vom weltweit tätigen Automatisierungsspezialisten Festo, der sich als "Weltmarktführer in der industriellen Aus- und Weiterbildung" bezeichnet. Er wird einer der Vortragenden bei einer Fachveranstaltung im Juni in Linz sein (Expertenforum „Industrie 4.0. – Schnittstelle Mensch“ am 11. Juni ab 14 Uhr im Siemens-Forum Linz).

Studnitzka begründet das damit, dass der Arbeitsalltag der Mitarbeiter erleichtert werde. Ein Beispiel: Eine Maschine ist defekt. Statt mühsam Schaltpläne auf Papier zu suchen, hat der Mitarbeiter ein iPad in der Hand, auf dem er die Anleitung für die Fehlersuche bekommt, das kaputte Teil fotografiert und ein neues bestellt. Auch würden Arbeitsplätze – auch manuelle – eher geschaffen als abgebaut, zeige seine bisherige Erfahrung. Freilich müssten die Mitarbeiter den Kontakt mit der digitalen Welt auch suchen, sagt Studnitzka besonders in Richtung ältere Semester.

Der Arbeitspsychologe Johann Beran warnt beim Thema Industrie 4.0 davor, dass unser Gehirn bei 1.0 steht. Das Gehirn werde einerseits durch die maschinelle Beschleunigung zusätzlich belastet (Burn-out-Gefahr). "Unser Gehirn wird mehr gefordert sein, also müssen wir mehr Erholungspausen einlegen, sonst werden die Menschen noch kränker." Andererseits entstehe durch die zusätzliche Automatisierung eine andere Gefahr: Langeweile (Bore-out). Beides seien Stressfaktoren, die stärker beachtet werden müssten.

Beran ist es ein Anliegen, dass Unternehmen darauf achten, dass ihre Mitarbeiter untereinander trotz steigender Automatisierung und Digitalisierung die "echte" Kommunikation von Mensch zu Mensch nicht verlernen. (uru)

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Artikel 30. Mai 2015 - 00:04 Uhr
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