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WIR SIND ZEITUNG
Wir sind Zeitung
Wir sind Zeitung 2021

Wir sind Zeitung, Teil 6

Unterricht ganz anders! Da gibt es was zu erzählen.

Folgender Beitrag wurde eingereicht von:

Name: Wolfgang Eder
Schule: LWBFS Ritzlhof
Klasse: 1AFS

 

Durch die Corona-Pandemie sind die Schüler*innen sämtlicher Schulstufen von Maßnahmen wie Homeschooling, Staffelunterricht, Maskentragen, Abstand halten, Corona-Testungen und der Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen betroffen. Doch wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf eine stark praxisorientierte Internatsschule wie der unsrigen aus? Wie veränderte sich das Leben an unserer Schule durch die Pandemie? 

Wir, die erste Klasse der Gartenbauschule Ritzlhof, beschäftigten uns mit diesen Fragen näher. Im Rahmen unserer Recherchearbeit, sprachen wir zunächst in Kleingruppen über unsere eigenen Erfahrungen in der Klasse. Anschießend interviewten wir Schüler*innen des vierten Jahrgangs, um Einblicke in das Leben am Ritzlhof vor der Corona-Pandemie zu bekommen, da wir selbst ja erst inmitten der Pandemie an diese Schule gekommen waren. Dabei wurde natürlich Abstand gehalten und Maske getragen.

Unsere Schule schließt an die 8. Schulstufe an und ist eine vierjährige berufsbildende mittlere Schule. Nach dem Abschluss erlangen wir den Facharbeiterbrief in drei verschiedenen Lehrberufen – wir sind ausgebildete Floristen*innen, Gärtner*innen und Landschafts- und Grünflächengestalter*innen. Da es diese Ausbildung in Oberösterreich nur einmal gibt, muss ein Großteil der Schüler*innen eine weite Wegstrecke zur Schule zurücklegen. Aus diesem Grund übernachten viele von uns im Internat. Im harten Lockdown war unser Internat zunächst geschlossen. Einigen von uns fiel es in dieser Zeit schwer, regelmäßigen Kontakt zu den Mitschülern*innen, die wir erst im Herbst kennengelernt hatten, zu halten. Nach dem Ende des harten Lockdowns waren zunächst nur Einzelzimmerbelegungen im Internat erlaubt. Nun dürfen wir zumindest wieder zu zweit im Zimmer liegen. „Vor der Corona-Pandemie durften vier bis fünf Personen in einem Internatszimmer liegen. Die Gemeinschaft und der Kontakt zu den Internatsmitbewohnern*innen waren vor Corona deutlich besser“, so berichteten uns Schüler*innen des vierten Jahrgangs. Laut ihnen konnten sich vor allem Schüler*innen unterschiedlicher Klassen durch gemeinsame Freizeitaktivitäten, die nun nicht mehr möglich sind, schneller anfreunden. „Vor Corona gab es während der Studierzeiten im Internat auch Lerngemeinschaften. Dies ist nun nicht mehr erlaubt und führt bei manchen Mitschülern*innen zum Leistungsabfall.“, erklärte uns eine Schülerin des vierten Jahrganges. Auch im Speisesaal gibt es Veränderungen. An Tischen, die früher von zwölf Personen besetzt waren, dürfen derzeit nur vier Jugendliche sitzen. Vor dem Eintreten in den Speisesaal ist natürlich Hände desinfizieren angesagt, der Mindestabstand ist einzuhalten, man darf die Maske erst am Platz abnehmen und die Schüler*innen erhalten ihre Mahlzeiten im Schichtbetrieb. 

Unser Unterricht fand in diesem Schuljahr entweder in Form von Fernunterricht, Präsenzunterricht oder im Staffelbetrieb statt. Im Fernunterricht wurde über eine Plattform, die den Online-Unterricht ermöglicht und der Kommunikation zwischen den Schülern*innen und Lehrern*innen dient, unterrichtet. Das Lernen in den theoretischen Fächern konnte mithilfe dieser Plattform von den meisten Schüler*innen gut bewerkstelligt werden. Klassenkollegen*innen, die Probleme im Fernunterricht hatten, gaben häufig an Probleme bei der Selbstorganisation sowie Motivationstiefs gehabt zu haben. Auch die Kommunikation zwischen Schülern*innen und Lehrern*innen funktionierte gut. Was unsere Schule aber so besonders macht, sind die vielen praktischen und praxisorientierten Unterrichtsfächer. Fertigkeiten zu erlernen, die für unsere drei Berufe wichtig sind, wie beispielsweise das Binden und Gestalten von Sträußen und Kränzen, das Anlegen eines Teichs oder einer Gartenmauer können nur vor Ort unterrichtet werden. Deshalb freuten wir uns riesig, als wir nach der Zeit des Fernunterrichts, zunächst im Staffelbetrieb, vorrangig unseren Praxisunterricht wieder aufnehmen durften.

Im Präsenzunterricht ist seit Beginn der Pandemie die Maskenpflicht die wohl offensichtlichste Veränderung an der Schule. In den Theoriegegenständen sind die Masken für viele Schüler*innen an unserer Schule erträglich. Im Praxisunterricht beeinträchtigen sie uns teilweise sehr, vor allem wenn wir körperlich anstrengende Tätigkeiten machen. Im Freien dürfen wir die Masken zwar abnehmen, aber nur sofern der Mindestabstand eingehalten werden kann. „Wir verstehen, wie wichtig die Corona-Maßnahmen sind und möchten gerne unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Nachdem wir aber nun dreimal pro Woche getestet werden, würden wir uns wünschen, die Masken im Unterricht bald abnehmen zu dürfen!“, so die Meinung zahlreicher Schüler*innen der Schule. Zudem sitzen wir im Unterricht alleine an einem Tisch, um den Mindestabstand einzuhalten. „Ich vermisse es, mich im Unterricht mit meiner Sitznachbarin auszutauschen! Auch Gruppenarbeiten finden viel weniger statt als früher – das ist schade!“ so eine Schülerin des vierten Jahrgangs.

Unser Fazit ist, dass wir uns am Beginn des Schuljahres durch die Corona-Maßnahmen, vermutlich weniger schnell kennenlernen und anfreunden konnten. Trotzdem finden wir, dass sich unsere Klassengemeinschaft gut entwickelt hat. Wir hoffen, dass sich der Alltag im nächsten Jahr wieder „normalisiert“. Wir freuen uns jetzt schon auf eine gemeinsame Freizeitgestaltung im Internat und aufs Plaudern bei den Mahlzeiten in größerer Runde! Im Großen und Ganzen war es trotzdem ein schönes, lustiges und lehrreiches erstes Jahr im Ritzlhof und wir freuen uns auf mehr!

Schüler*innen der 1AFS Ritzlhof

Schulalltag in der Gartenbaufachschule Ritzlhof in Zeiten von Corona

Wolfgang Eder
Wolfgang Eder
Wolfgang Eder
Wolfgang Eder

Name: Wolfgang Eder
Schule: LWBFS Ritzlhof
Klasse: 1AFS

 

Durch die Corona-Pandemie sind die Schüler*innen sämtlicher Schulstufen von Maßnahmen wie Homeschooling, Staffelunterricht, Maskentragen, Abstand halten, Corona-Testungen und der Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen betroffen. Doch wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf eine stark praxisorientierte Internatsschule wie der unsrigen aus? Wie veränderte sich das Leben an unserer Schule durch die Pandemie? 

Wir, die erste Klasse der Gartenbauschule Ritzlhof, beschäftigten uns mit diesen Fragen näher. Im Rahmen unserer Recherchearbeit, sprachen wir zunächst in Kleingruppen über unsere eigenen Erfahrungen in der Klasse. Anschießend interviewten wir Schüler*innen des vierten Jahrgangs, um Einblicke in das Leben am Ritzlhof vor der Corona-Pandemie zu bekommen, da wir selbst ja erst inmitten der Pandemie an diese Schule gekommen waren. Dabei wurde natürlich Abstand gehalten und Maske getragen.

Unsere Schule schließt an die 8. Schulstufe an und ist eine vierjährige berufsbildende mittlere Schule. Nach dem Abschluss erlangen wir den Facharbeiterbrief in drei verschiedenen Lehrberufen – wir sind ausgebildete Floristen*innen, Gärtner*innen und Landschafts- und Grünflächengestalter*innen. Da es diese Ausbildung in Oberösterreich nur einmal gibt, muss ein Großteil der Schüler*innen eine weite Wegstrecke zur Schule zurücklegen. Aus diesem Grund übernachten viele von uns im Internat. Im harten Lockdown war unser Internat zunächst geschlossen. Einigen von uns fiel es in dieser Zeit schwer, regelmäßigen Kontakt zu den Mitschülern*innen, die wir erst im Herbst kennengelernt hatten, zu halten. Nach dem Ende des harten Lockdowns waren zunächst nur Einzelzimmerbelegungen im Internat erlaubt. Nun dürfen wir zumindest wieder zu zweit im Zimmer liegen. „Vor der Corona-Pandemie durften vier bis fünf Personen in einem Internatszimmer liegen. Die Gemeinschaft und der Kontakt zu den Internatsmitbewohnern*innen waren vor Corona deutlich besser“, so berichteten uns Schüler*innen des vierten Jahrgangs. Laut ihnen konnten sich vor allem Schüler*innen unterschiedlicher Klassen durch gemeinsame Freizeitaktivitäten, die nun nicht mehr möglich sind, schneller anfreunden. „Vor Corona gab es während der Studierzeiten im Internat auch Lerngemeinschaften. Dies ist nun nicht mehr erlaubt und führt bei manchen Mitschülern*innen zum Leistungsabfall.“, erklärte uns eine Schülerin des vierten Jahrganges. Auch im Speisesaal gibt es Veränderungen. An Tischen, die früher von zwölf Personen besetzt waren, dürfen derzeit nur vier Jugendliche sitzen. Vor dem Eintreten in den Speisesaal ist natürlich Hände desinfizieren angesagt, der Mindestabstand ist einzuhalten, man darf die Maske erst am Platz abnehmen und die Schüler*innen erhalten ihre Mahlzeiten im Schichtbetrieb. 

Unser Unterricht fand in diesem Schuljahr entweder in Form von Fernunterricht, Präsenzunterricht oder im Staffelbetrieb statt. Im Fernunterricht wurde über eine Plattform, die den Online-Unterricht ermöglicht und der Kommunikation zwischen den Schülern*innen und Lehrern*innen dient, unterrichtet. Das Lernen in den theoretischen Fächern konnte mithilfe dieser Plattform von den meisten Schüler*innen gut bewerkstelligt werden. Klassenkollegen*innen, die Probleme im Fernunterricht hatten, gaben häufig an Probleme bei der Selbstorganisation sowie Motivationstiefs gehabt zu haben. Auch die Kommunikation zwischen Schülern*innen und Lehrern*innen funktionierte gut. Was unsere Schule aber so besonders macht, sind die vielen praktischen und praxisorientierten Unterrichtsfächer. Fertigkeiten zu erlernen, die für unsere drei Berufe wichtig sind, wie beispielsweise das Binden und Gestalten von Sträußen und Kränzen, das Anlegen eines Teichs oder einer Gartenmauer können nur vor Ort unterrichtet werden. Deshalb freuten wir uns riesig, als wir nach der Zeit des Fernunterrichts, zunächst im Staffelbetrieb, vorrangig unseren Praxisunterricht wieder aufnehmen durften.

Im Präsenzunterricht ist seit Beginn der Pandemie die Maskenpflicht die wohl offensichtlichste Veränderung an der Schule. In den Theoriegegenständen sind die Masken für viele Schüler*innen an unserer Schule erträglich. Im Praxisunterricht beeinträchtigen sie uns teilweise sehr, vor allem wenn wir körperlich anstrengende Tätigkeiten machen. Im Freien dürfen wir die Masken zwar abnehmen, aber nur sofern der Mindestabstand eingehalten werden kann. „Wir verstehen, wie wichtig die Corona-Maßnahmen sind und möchten gerne unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Nachdem wir aber nun dreimal pro Woche getestet werden, würden wir uns wünschen, die Masken im Unterricht bald abnehmen zu dürfen!“, so die Meinung zahlreicher Schüler*innen der Schule. Zudem sitzen wir im Unterricht alleine an einem Tisch, um den Mindestabstand einzuhalten. „Ich vermisse es, mich im Unterricht mit meiner Sitznachbarin auszutauschen! Auch Gruppenarbeiten finden viel weniger statt als früher – das ist schade!“ so eine Schülerin des vierten Jahrgangs.

Unser Fazit ist, dass wir uns am Beginn des Schuljahres durch die Corona-Maßnahmen, vermutlich weniger schnell kennenlernen und anfreunden konnten. Trotzdem finden wir, dass sich unsere Klassengemeinschaft gut entwickelt hat. Wir hoffen, dass sich der Alltag im nächsten Jahr wieder „normalisiert“. Wir freuen uns jetzt schon auf eine gemeinsame Freizeitgestaltung im Internat und aufs Plaudern bei den Mahlzeiten in größerer Runde! Im Großen und Ganzen war es trotzdem ein schönes, lustiges und lehrreiches erstes Jahr im Ritzlhof und wir freuen uns auf mehr!

Schüler*innen der 1AFS Ritzlhof

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