Kammer-Wahl: Leichte Verluste für Bauernbund, UBV und Grüne gewinnen
31.000 landwirtschaftliche Betriebe, 130.000 Stimmberechtigte. Am Sonntag wählten die oberösterreichischen Bauern bei der Landwirtschaftskammerwahl ihre Vertretung.
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Bauernbund hält 24 Mandate
Nach dem amtlichen Endergebnis kommt der Bauernbund auf 65,21 Prozent. Damit hat er seine Spitzenposition verteidigt und hält 24 Mandate in der Vollversammlung.
Freiheitliche und SPÖ-Bauern verlieren
Der Unabhängige Bauernverband erreicht 18,17 Prozent und gewinnt zwei Mandate, die Grünen kommen auf 6,51 Prozent und gewinnen ein Mandat dazu. Die Freiheitliche Bauernschaft kommt auf 4,99 Prozent (minus 3,41 Prozent) und verliert zwei Sitze. Die SPÖ-Bauern verlieren mit 4,60 Prozent ein Mandat.
Die Wahlbeteiligung betrug 49,04 Prozent.
Die Reaktionen
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) gratulierte Langer-Weninger: „Präsidentin Michaela Langer-Weninger und der OÖ Bauernbund stehen für eine starke Zukunft der bäuerlichen Familienbetriebe sowie für den Einklang zwischen Mensch, Tier und Natur. Damit ist der heutige Ausgang der Landwirtschaftskammerwahl in Oberösterreich eine gute Nachricht für die Bäuerinnen und Bauern, für die Konsumentinnen und Konsumenten sowie für das Bundesland Oberösterreich insgesamt“, so Stelzer in einer Aussendung.
Die Freiheitlichen zeigten sich enttäuscht: „Wir stehen auf, krempeln die Ärmel hoch und arbeiten für unsere Bauern weiter“, hieß es in einer Aussendung. Landesobmann Franz Graf sah den Grund für die Verluste in der Corona-Krise: "Unser wichtiges Werkzeug – Veranstaltungen und der direkte Kontakt mit den Bauern im Gespräch – haben gefehlt."
SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer hat angesichts des Ergebnisses ein "lachendes und weinendes Auge". Denn: "Es ist erfreulich, dass die meisten Fraktionen die Notwendigkeit eines Wandels in der Landwirtschaft thematisierten. Mit Regionalität und Nachhaltigkeit schaffen wir Arbeitsplätze und sind aktiv gegen die Klimakrise. Schade, dass das große Engagement der sozialdemokratischen LandwirtInnen nicht zu einem besseren Ergebnis geführt hat,“ so Gerstorfer.
Stefan Kaineder, Landessprecher der Grünen in Oberösterreich gratulierte dem Spitzenkandidat der Grünen Bäurinnen und Bauern und sieht "einen famosen Start in das Wahljahr". "Ziel war es Grüne Politik in der Landwirtschaftskammer zu stärken und damit forciert auf eine Agrarwende in Oberösterreich hinzuarbeiten. Dieses Ziel ist mit dem zweiten Mandat in der Kammer ganz klar erreicht", freut sich Kaineder.
Das waren die Kandidaten für die Landwirtschaftskammer-Wahl
Bauernbund: Mit Michaela Langer-Weninger geht erstmals eine Frau als Spitzenkandidatin ins Rennen. Der Bauernbund hält 24 der 35 Sitze.
UBV: Der 60-jährige Helfenberger Karl Keplinger ist zum dritten Mal Spitzenkandidat der Unabhängigen Bauernschaft (hält derzeit fünf Sitze).
Freiheitliche Bauern: Ebenfalls zum dritten Mal geht der Landtagsabgeordnete Franz Graf (59) als Spitzenkandidat ins Rennen (drei Sitze).
SPÖ Bauern: Seine erste Kammerwahl als Spitzenkandidat bestreitet Reichramings Bürgermeister Michael Schwarzlmüller (zwei Sitze).
Grüne Bäuerinnen und Bauern: Die Fraktion schaffte 2015 mit Clemens Stammler (46) aus St. Konrad den Einzug in die Vollversammlung (1 Sitz).
- Lesen Sie hierzu auch den Leitartikel von OÖN-Chefredakteur Gerald Mandlbauer
- OÖN-Podcast: Ein Interview zur Landwirtschaftskammerwahl mit OÖN-Chefredakteur Gerald Mandlbauer