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Runtastic verschlankt sein Angebot und erntet heftige Kritik

04.September 2019

Mehr als 100 Millionen Menschen weltweit bedienen sich des Fitnessportals Runtastic. Die Erfolgsgeschichte des 2009 in Pasching gegründeten Start-ups hat auch über die Landesgrenzen hinaus Aufsehen erregt. Sportler zeichnen per App regelmäßig ihre Läufe und Trainings auf.

Nun weht dem Unternehmen allerdings ein rauer Wind entgegen. Dutzende Nutzer üben in sozialen Netzwerken und auf den App-Portalen heftige Kritik. Der Grund: Runtastic setzt den Rotstift an.

Die Web-Version wurde im August eingestellt, auch die Fahrrad-App Road Bike ist nicht mehr verfügbar. Zudem steht die kostenpflichtige Pro-Version vor dem Aus. Stattdessen sollen Nutzer die Gratis-App installieren und kostenpflichtige Zusatzfunktionen freischalten.

Etliche Funktionen fallen weg

Unmut verursacht bei vielen Nutzern vor allem das Aus der Web-Version. Diese wurde gern für erweiterte Statistiken, Kalenderansichten sowie Herzfrequenz- und Gewichtsmessungen genutzt. Etliche Funktionen fallen nun weg.

Runtastic begründet den Umbau damit, sich künftig darauf konzentrieren zu wollen, Apps weiterzuentwickeln. "Wir haben heuer einige harte Entscheidungen treffen müssen. Aber nun haben wir mehr Zeit, um neue Dinge entwickeln zu können", sagt Scott Dunlap. Der US-Amerikaner ist, wie berichtet, seit Mai Nachfolger von Florian Gschwandtner in der Chefetage von Runtastic.

Dass die Änderungen Ärger bei Nutzern hervorrufen, kann Dunlap verstehen. "Es ist nie leicht, Funktionen abzudrehen. Die Web-Version haben aber nur zwei Prozent der Nutzer regelmäßig verwendet", sagt der 49-Jährige zu den OÖNachrichten.

Beobachter halten es auch für möglich, dass Eigentümer Adidas die Zügel straffer zieht. Der deutsche Sportartikelkonzern hat Runtastic vor vier Jahren für 220 Millionen Euro übernommen. Die Entwicklung in Pasching scheint nicht allen Verantwortlichen bei Adidas zu schmecken. Obwohl Runtastic jährliche Umsatzzuwächse verzeichnet, fehlen die Gewinne. Für 2017 weist die Bilanz des Unternehmens bei 28 Millionen Euro Umsatz 3,7 Millionen Euro Verlust aus. Runtastic begründet dies mit höheren Aufwendungen und Abschreibungen. Produktzyklen würden immer kürzer, und eine starke Dynamik präge den Konkurrenzkampf. Trotzdem sei man "gesund" und könne Produktentscheidungen weiterhin selbst treffen, betont der Runtastic-Chef.

Gerüchten, wonach mit der gestrafften Struktur auch Arbeitsplätze in Pasching in Gefahr seien, erteilt Dunlap eine Absage. Man bleibe auf Wachstumskurs. Derzeit sind bei Runtastic mehr als 240 Mitarbeiter tätig. (rom)

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