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Loxone Campus auf grüner Wiese

Von Ulrike Rubasch   06.August 2019

"Wir platzen aus allen Nähten", sagt Rüdiger Keinberger, Geschäftsführer des auf Haus-Automatisierung spezialisierten Unternehmens Loxone. Weil das Wachstum mindestens so steil sein werde wie bisher, muss das erst vor acht Jahren errichtete "Base Camp", ein architektonisches Flaggschiff im Oberen Mühlviertel, erweitert werden.

Deshalb wolle man auf angrenzenden Grundstücken von sechs Hektar einen "Loxone Campus" errichten. Dieser soll 200 bis 300 neuen Mitarbeitern Platz bieten (zusätzlich zu den derzeit 100 am Standort und 300 im Konzern), ein Schulungszentrum sowie Fremdfirmen im Bereich Automatisierung sowie ein mittelgroßes Hotel beherbergen. Die erweiterte Zentrale, deren Baukosten noch nicht kommuniziert werden, soll höchsten ökologischen Kriterien in der Energieversorgung (inklusive Gebäudebegrünung) und Haus-Automatisierung entsprechen.

"Wir wollen diesbezüglich Gebäude mit Leuchtturm-Charakter schaffen." Freilich stehen noch die behördlichen Genehmigungen (Umwidmung von Agrar- in Betriebsbaugebiet) aus. Keinberger hofft auf ein reibungsloses Verfahren, sonst müsse man sich Alternativen überlegen. Der Neubau würde direkt an das Base Camp angebunden und quasi auf die grüne Wiese gestellt werden.

Kommentar: "So wird das Land wieder attraktiv und belebt", schreibt OÖN-Wirtschaftsredakteurin Ulrike Rubasch

Video: Loxone baut im Mühlviertel groß aus

Auszeit mit Folgen

Die beiden Loxone-Gründer, Thomas Moser und Martin Öller, haben sich seit Jahresbeginn aus der Geschäftsführung zurückgezogen, um mit einem gewissen Abstand die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens voranzutreiben. Herausgekommen ist unter anderem das Neubau-Projekt. "Das Wachstum ist die Triebfeder für die Entscheidung für den Neubau und ein wichtiger Schritt für die Internationalisierung", sagt Keinberger. Er hält es zwar für sehr sportlich, jedoch durchaus für realistisch, den Umsatz "bis zu meiner Pensionierung" (er ist jetzt 54) von zuletzt 76 Millionen auf eine Milliarde Euro zu treiben. Das wäre mehr als eine Verzehnfachung in zehn Jahren. Keinberger weiß, wovon er spricht. Er war 30 Jahre lang für den Kunststoffkonzern Röchling Leripa mit Sitz in Oepping tätig, zuletzt im Vorstand, wo er für zwei Milliarden Euro Umsatz und 10.000 Mitarbeiter verantwortlich zeichnete.

Loxone will über den Heimmarkt Österreich hinaus internationaler werden. Im Herbst wird für den Markt mit dem momentan größten Potenzial, Deutschland, eine zweite Niederlassung mit Schulungszentrum und Showroom in Hannover eröffnet. "Die Internationalisierung soll aber mit dem Herzschlag aus Kollerschlag stattfinden", unterstreicht das Management die Bedeutung der Mühlviertler Zentrale.

Hotel als smarte Attraktion

Das neue Hotel wird in erster Linie für den Eigenbedarf errichtet. Schon jetzt finden hier das ganze Jahr über Schulungen statt. Das soll stark intensiviert werden, weil das Automatisieren von Häusern viel Know-how von Partnern braucht. Andererseits will Loxone aus dem Smart Hotel auch eine Touristenattraktion machen, die aus einem Umkreis von 1000 Kilometern Gäste anzieht. "Das Hotel wird ein Magnet sein und eine wirtschaftliche Relevanz haben."

Zur strategischen Orientierung gehört auch, dass sich Loxone künftig mehr um Business-Kunden denn um Privathaushalte kümmern will. "Wir gehen verstärkt in den Wohnbau, Hotellerie und Gewerbe", kündigt Keinberger an. "Das ist eine Riesenchance."

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05. Mai 2024