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Der unbekannte "Verbinder" auf dem fruchtbaren Boden der Welser Heide

Von Roland Vielhaber   02.November 2019

MARCHTRENK. Direkt neben der vielbefahrenen Bundesstraße zwischen Marchtrenk und Wels muss ein besonders fruchtbarer Boden für Firmen sein. Industriebetrieb Rübig hat hier in der Welser Heide seinen Sitz. Oder Kunststoff-Spezialist Starlim Sterner. Und gleich in unmittelbarer Nähe, etwas versteckt, stehen das Bürogebäude und die Lagerhalle von Sikla. Ein Unternehmen, das der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, das aber im Vorjahr mit seinen Befestigungslösungen nicht weniger als 131 Millionen Euro konsolidierten Umsatz erzielte und das weltweit 600 Mitarbeiter zählt. Das Motto, das in der Marchtrenker Zentrale überall zu lesen ist: "Wir verbinden".

"Wir waren Ende der 1960er Jahre so ziemlich die erste Firma, die sich an diesem Standort in Marchtrenk niedergelassen hat", sagt Reiner Klauß, der mit seinem Bruder Dieter die Geschäftsführung inne hat. Den Anfang machte ihr Vater Sighart Klauß im Jahr 1967: Der Deutsche gründete in einer Garage in seiner Thüringer Heimat eine Einzelfirma, dabei verfügte er lediglich über zwei einfache Produkte: eine Spitzen- und eine Randrippenrohrschelle. "Heute sind unsere Produkte in jedem Haus, vom Keller bis zum Dachboden", sagt Reiner Klauß.

Der unbekannte "Verbinder" auf dem fruchtbaren Boden der Welser Heide
Dafür steht Sikla: Schellen und Befestigungslösungen.

Und mehr noch: Seit dem Jahr 1980 vertreibt Sikla auch selbstentwickelte Produkte. So werden für den Industrie- und Anlagenbau mittels flexibler Baukastensysteme Befestigungslösungen gesucht. Mit der Erfindung des ersten Schnellmontagesystems (Pressix) habe man, so Reiner Klauß, die Schienenmontage revolutioniert. Außerdem habe man Druckströmungssysteme für die Flachdach-Entwässerung im Angebot. Die Kundenliste ist lang, so stehen laut eigenen Angaben neben klassischen Installateuren etwa XXXLutz oder Rewe auf der Referenzliste. Das Sikla-Geschäftsmodell basiert auf der Vision des Firmengründers: "Geht’s nicht einfacher, schneller, besser oder anders?" So gibt es keine eigene Produktion, man versucht – oft zusammen mit Kunden und Lieferanten – Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Mittels straff organisiertem Direktvertrieb gehen die Produktsysteme über den Vertragshändler zum Kunden.

Die 18. Tochter in Australien

Vor 25 Jahren wurde schließlich Sikla International ins Leben gerufen. 2007 wurde die Zentrale vom Standort in Deutschland nach Marchtrenk (60 Mitarbeiter) verlegt. Insgesamt hat die Holding 18 Töchter. "Die jüngste davon in Perth in Australien, die haben wir heuer eröffnet", sagt Prokuristin Brigitte Schneider. Damit sei man bis auf Asien auf allen Kontinenten vertreten. Aber auch dort wolle man noch Fuß fassen, sagt Reiner Klauß. Als B2B-Betrieb werde man weiter für viele ein unbeschriebenes Blatt bleiben. Allerdings könnte die Firma nach außen hin sichtbarer werden. Sikla hat das Fadewa-Gebäude direkt an der Bundesstraße gekauft. Das Gelände soll künftig natürlich auch genutzt werden – wie, darüber werde noch nachgedacht.

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