Senioren als Stütze für den privaten Konsum
Die Österreicher werden älter: Lag der Anteil der über 60-Jährigen 2018 in Oberösterreich noch bei 366.174 Personen oder 24,7 Prozent der Bevölkerung, werden es 2050 545.293 Personen oder 34,2 Prozent sein: "In der Öffentlichkeit wird das hauptsächlich als Problem gesehen", sagte Josef Pühringer, Ex-Landeshauptmann und Obmann des Seniorenbundes, gestern bei einem Pressegespräch in Linz. Gemeinsam mit Wirtschaftsbund-Obfrau Doris Hummer, Robert Zniva von der FH Salzburg und Sandra Siedl vom Institut für Arbeitsforschung und -politik an der JKU sprach er über die Chancen, die sich durch die demografische Entwicklung ergeben.
Laut Pühringer geht es um ein "realistisches Bild von den Senioren im Jahr 2019": Senioren seien aktiv und würden am gesellschaftlichen Leben teilhaben wollen. Gemäß Zahlen der Statistik Austria würde aktuell ein Drittel aller Ausgaben im privaten Konsum auf die Generation 60 plus entfallen: "Bis 2050 werden es rund 40 Prozent sein."
Die älteren Konsumenten würden sich durch eine gute finanzielle Ausstattung auszeichnen, seien weniger sparsam als ihre Vorgängergeneration, sagte Zniva, Experte für das Konsumverhalten von Senioren. Die Wirtschaft müsse die Senioren noch mehr als neue Zielgruppe entdecken.
Hummer sieht bei der Generation 55 plus großes Potenzial im Kampf gegen den Fachkräftemangel: Laut einer Seniorenbund-Umfrage könnten sich zwei Drittel der 60- bis 75-Jährigen vorstellen, im Alter zumindest Teilzeit zu arbeiten. Dafür müssten sich aber die Bedingungen ändern: Von einer Senkung der Lohnnebenkosten würden Betriebe und ältere Mitarbeiter profitieren.