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Berufe in der Pflege: anspruchsvoll, vielfältig, dringend gebraucht

05.September 2020

Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie wissen wir, wie wichtig Pflegefachkräfte für unser Land sind und wie sehr sie gebraucht werden. Und der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal steigt: Laut einer kürzlich präsentierten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), in Auftrag gegeben vom Pflegeheimbetreiber SeneCura und dem Gemeindebund, wird die Zahl der hochbetagten Personen ab 85 Jahren bis zum Jahr 2050 um das Zweieinhalb- bis Dreifache steigen, und das in allen Bundesländern.

Beruflicher Neubeginn

Die Nachfrage nach Pflegeangeboten wird also massiv zunehmen. Kein Wunder, dass das Thema Pflege und die dazugehörige Ausbildung für Diskussionen in der Politik sorgen. Verschiedenste Job-Offensiven sind im Gespräch. Um den Pflegenotstand zu lindern, soll verstärkt Personal im Inland mobilisiert werden. Hier bieten sich Branchen an, die von der Corona-Krise am härtesten und längsten betroffen sind, wie etwa der Tourismus.

Österreichs größter privater Pflegeheimbetreiber SeneCura startete beispielsweise erst kürzlich eine Anwerbe-Aktion: Mit dem Slogan: "Pflege als Chance. Starten Sie einen beruflichen Neubeginn" sollen Neu- und Quereinsteiger aus der Gastronomie oder anderen Branchen angesprochen werden (Infos unter senecura.at/pflege-als-chance).

Heiß diskutiert: die Pflegelehre

Auch die Jugend soll für die Pflege mobilisiert werden. Das Wirtschaftsministerium gab zuletzt bekannt, ab 2021 eine Pflegelehre nach Schweizer Vorbild einführen zu wollen. Diese soll die Lücke zwischen Pflichtschule und höherwertiger diplomierter Berufsausbildung schließen und ab 17 – nicht, wie ursprünglich diskutiert, ab 15 Jahren – die praktische Ausbildung in Heimen ermöglichen.

Auch Erwachsenen soll die Pflegelehre offenstehen, so sie nur einen Pflichtschulabschluss haben. Viele Stimmen wurden aber bereits gegen die Einführung der Pflegelehre laut, zum Beispiel seitens ÖGKV (Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband) oder Gewerkschaft vida. Das Problem im Pflegebereich seien die Arbeitsbedingungen, eine weitere Fragmentierung des Ausbildungsangebots für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe schaffe Unsicherheit in der bestehenden Ausbildungslandschaft, heißt es unter anderem seitens der Kritiker.

Offensive in Oberösterreich

Das AMS und das Sozialressort des Landes OÖ werben seit einiger Zeit unter Arbeitsuchenden aktiv für eine Ausbildung im Pflegebereich: Im Juli wurde eine Offensive präsentiert, die das Berufsfeld der Pflege als krisensichere und zukunftsträchtige Beschäftigung herausstreichen soll und im Rahmen derer das AMS Oberösterreich Jobsuchende aller Branchen gezielt über die Chancen im Gesundheits- und Sozialwesen informiert.

Gemeinsam mit der SoNE – Soziales Netzwerk GmbH berät das AMS dabei über die Vorteile eines Pflegeberufs. Mit der Kampagne "Sinnstifter" hat sich die SoNe bereits in den vergangenen Jahren um die Bewerbung von Berufen im Sozial- und Gesundheitsbereich bemüht. Diese wird nun weitergeführt.

44 Ausbildungslehrgänge

Interessierte haben laut AMS alle Chancen, denn nach einem Leistungstest stehen ihnen insgesamt 44 Ausbildungslehrgänge in allen Bereichen der Pflege und Betreuung zur Verfügung. 1300 Personen können kostenlos eine Ausbildung starten. 1,6 Millionen Euro hat das Sozialressort dafür budgetiert. Mit Herbst 2020 starten in Linz, Wels, Ried, Ebensee, Gallneukirchen, Schärding, Steyr und weiteren Standorten die nächsten Kurse. Zusätzlich beginnen drei Ausbildungslehrgänge in der Behindertenarbeit in Oberösterreich. Auf sinnstifter.at finden Interessierte alle Infos zu Ausbildungsmöglichkeiten sowie eine Übersicht der Lehrgänge, Kontaktadressen und mehr.

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