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Händler klagen über verzögerte Lieferungen

Von OÖN   24.Juni 2021

Um 6,7 Prozent ist die Wirtschaftsleistung 2020 eingebrochen. Heuer soll das Bruttoinlandsprodukt Prognosen zufolge wieder um 3,9 Prozent wachsen. Die Umfrage im Auftrag des heimischen Handelsverbands unter 136 Mitgliedsbetrieben zeigt, wie stark der Handel unter den zahlreichen Lockdowns gelitten hat.

Die befragten Unternehmer erlitten 2020 laut eigenen Angaben einen Umsatzeinbruch von durchschnittlich 25 Prozent. Für heuer rechnen sie im Schnitt mit einem Umsatzrückgang von vier Prozent. Die geringe Kundenfrequenz führe zu einem Anstieg der Lagerbestände, gleichzeitig gebe es aufgrund von Lieferverzögerungen weniger Neuware, heißt es aus der Branche.

Krise noch nicht überwunden

Trotz einer "wirtschaftlichen Auferstehung" im zweiten Quartal 2020 sieht Handelsverband-Vizepräsident und Unito-Chef Harald Gutschi die Coronakrise noch nicht überwunden. "Der österreichische Handel ist in der größten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs", sagte Gutschi gestern, Mittwoch, bei einem Online-Pressegespräch gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen EY.

Besonders lange Lieferverzögerungen gebe es derzeit bei Elektronik, Bekleidung, Holzmöbeln, Spielwaren und Sportartikeln. Bei Elektronikartikeln macht sich der Chipmangel bemerkbar, bei anderen Produkten stark gestiegene Lieferkosten und höhere Erzeugerpreise in Asien. Der Chef von Unito (u.a. Quelle, Otto, Universal) sieht aufgrund der aktuellen Lieferproblematik einen "enormen Margendruck" für die Händler und keine Möglichkeit, die Preiserhöhungen annähernd an die Kunden weiterzugeben. "Das wird uns das ganze Jahr beschäftigen", so Gutschi.

Politischen Handlungsbedarf sieht der Unito-Chef bei kleinen und mittleren Handelsbetrieben, weil sie es in der unverschuldeten Coronakrise "sehr, sehr schwer" hätten: "Wir brauchen noch eine gezielte Förderung für diese Händler." Man könne den Strukturwandel nicht verhindern, aber verzögern und mit Förderungen eine Anpassung der Betriebe in den kommenden Jahren ermöglichen.

Der Handelsverband drängt unter anderem auf ein Vorziehen der Steuerreform, eine Lohnnebenkostensenkung, die Abschaffung der Mietvertragsgebühr und eine globale Mindeststeuer.

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26. April 2024