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Datenschutzbehörde legt "jö-Karte" de facto auf Eis

04.August 2021

 Die Kunden sollen nicht ordentlich über den Einsatz von Profiling-Methoden informiert worden sein. Die Partner von Rewe Österreich hätten die bei Einkäufen hinterlassenen Daten zusammengeführt und ausgewertet, um Kundenpräferenzen zu ermitteln und zielgerichtete Werbemaßnahmen zu setzen.

"Damit ist es auch möglich, konkrete ,Einkaufsmuster‘ einzelner Personen nachzuvollziehen", so die Datenschutzbehörde. Und weiter: "Aufgrund der Ausgestaltung der Einwilligungserklärungen war davon auszugehen, dass Kundinnen und Kunden eine Einwilligung zu Profiling erteilten, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein."

Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig und der Bonus Club wird Berufung gegen die Strafe einlegen. Eine Entscheidung des als überlastet geltenden Bundesverwaltungsgerichts kann aber dauern. Bis dorthin wird bei 2,2 bis 2,3 (von mehr als vier) Millionen jö-Kartenbesitzern das Profiling ausgesetzt. Diese Kunden fallen nun um viele Vorteile um. Sie können zwar weiter Bonuspunkte sammeln und einlösen, es gebe vorerst jedoch keine auf persönlichen Einkaufsdaten basierende Angebote, also teils auch keine der regelmäßigen Prozentermäßigungen, für die die Einlösebons per Post versandt werden, so Mario Rauch von der jö-Club-Chefetage.

Die jö-Bonus Club-Mitglieder hätten das Zuschneiden von Angeboten auf persönliche Vorlieben aktivieren, aber auch deaktivieren können, verteidigt sich der Club. An Dritte verkaufe man keine Daten weiter. Die Strafe von zwei Millionen Euro sei zu hoch. Wie man jetzt die Profiling-Zustimmung datenschutzkonform einholen soll, ist unklar. Die "Unser Ö-Bonus Club GmbH" ist eine 100-Prozent-Tochter der Rewe International DienstleistungsgesmbH mit Sitz Wiener Neudorf.

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