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Portugiesischer Minister wird Chef der Eurogruppe

Von Monika Graf aus Brüssel   04.Dezember 2017

Der neue Vorsitzende der 19 Euroländer für die nächsten zweieinhalb Jahre ist der portugiesische Finanzminister Mário Centeno. Er folgt dem niederländischen Ex-Finanzminister Jeroen Dijsselbloem nach, dessen Mandat am 13. Jänner abläuft.

Centeno hat sich gestern, Montag, in einer geheimen Abstimmung gegen seine Ressortkollegen Dana Reizniece-Ozola aus Lettland, Peter Kazimir aus der Slowakei und Pierre Gramegna aus Luxemburg durchgesetzt. In der dritten Runde machte Centeno gegen Gramegna das Rennen.

Nach seiner Wahl sagte er in Brüssel, wesentlich sei der Konsens in dem Gremium, "das ist auch etwas, was Jeroen Dijsselbloem als Vermächtnis hinterlassen hat". Jedenfalls müsse die Eurogruppe in den nächsten Jahren viele wichtige Themen bewältigen. Es sei jetzt die einzigartige Zeit, die Volkswirtschaften besser vorzubereiten.

Centeno übernimmt den Posten in einer wirtschaftlich angenehmeren Zeit als sein Vorgänger. Als Dijsselbloem 2012 antrat, war gerade die Zypernkrise ausgebrochen und ein Auseinanderfallen der Währungsunion eine reale Möglichkeit. 2017 wächst die Wirtschaft in allen Eurostaaten, wenn auch begünstigt von der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

Sogar um das größte Sorgenkind der Währungsunion – Griechenland – ist es still geworden. Am Samstag einigte sich Athen mit seinen Geldgebern auf weitere Reform- und Sparmaßnahmen. Athen will sich 2018 wieder eigenständig Kapital beschaffen.

Kopfzerbrechen bereitet Brüssel und den Finanzministern derzeit eher Italien mit anhaltend hoher Staatsverschuldung und vielen faulen Bankkrediten.

Irland will Apple-Milliarden

Die größte Herausforderung für Centeno dürfte werden, die Debatten um Reformen der Währungsunion voranzutreiben und die Eurozone besser gegen künftige Krisen zu wappnen. Die Vorschläge der EU-Kommission dazu kommen diesen Mittwoch.

Eine gute Nachricht gab es gestern im Kampf gegen Steuerflucht: Irland will nach langem Zögern die ausstehenden Steuermilliarden des iPhone-Herstellers Apple doch einfordern, sagte der irische Finanzminister Paschal Donohoe. Man habe eine Einigung mit dem US-Konzern erzielt. Die EU-Kommission hatte in der Sache juristische Schritte gegen Dublin vor dem Europäischen Gerichtshof eingeleitet.

 

Lesen Sie mehr über Mario Centeno in unserer Rubrik "Mensch des Tages".

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26. April 2024