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Johannes Lamparter holte Kombinations-Gold

Von nachrichten.at/apa   04.März 2021

Er ist der zweite Kombi-Einzelweltmeister aus Österreich nach Bernhard Gruber 2015 in Falun. In Oberstdorf hatte der WM-Debütant mit dem Team bereits Bronze erreicht, im Normalschanzenwettkampf war er Siebenter geworden.

Sein Titel ist die vierte Medaille für Österreich im Allgäu, die zweite in Gold nach dem Teamsieg der Skispringerinnen. Im 10-km-Langlauf verteidigte der Juniorenweltmeister seine deutliche Führung nach dem Springen souverän und triumphierte 37,1 Sekunden vor Normalschanzengewinner Riiber. Bronze ging an den Japaner Akito Watabe (+45,8).

"Ich bin so überglücklich. Ich möchte einfach einmal Danke sagen an alle, die mir das ermöglicht haben. Das sind so viele Leute, die da dahinter stehen. Ohne sie wäre das nie möglich gewesen", freute sich Lamparter im ORF-Interview, nachdem er auf den Schultern seiner Teamkollegen im Zielbereich gejubelt hatte.

Der Tiroler ist der zweitjüngste Kombi-Weltmeister der Geschichte. Dass er außerdem der erst zweite ÖSV-Einzelgoldmedaillengewinner nach Gruber ist, sei noch unbegreiflich. "Das wird noch eine Zeit brauchen, dass ist das realisiere. Ich bin einfach unglaublich dankbar."

Der Langlauf sei natürlich unglaublich hart gewesen, er habe aber sein eigenes Rennen laufen können. "Ich habe probiert, das Tempo von Anfang an hochzuhalten", so Lamparter. Er sei sich aber erst ganz am Ende sicher gewesen. "Vorher weiß man gar nicht, ist das wahr oder nicht - unglaublich. Geglaubt habe ich erst auf der Ziellinie. Es war mega, unglaublich."

Der geschlagene Weltcup-Seriensieger Riiber zollte Lamparter Anerkennung und gab an, selbst keinen idealen Tag gehabt zu haben. "Heute war ich bergauf nicht stark genug. Ich habe mich heute nicht großartig gefühlt. Heute war er definitiv der Weltbeste", meinte der Norweger und bezeichnete Lamparter als neuen Maßstab im Springen.

Dessen Teamkameraden Mario Seidl (12.), Lukas Greiderer (13.),und Lukas Klapfer (26.) kamen nicht in Medaillennähe. Eine weitere gute Chance auf Edelmetall hat Lamparter am Samstag gemeinsam mit Greiderer im Teamsprint.

Reaktionen

  • Johannes Lamparter (Weltmeister): "Ich bin so überglücklich. Ich möchte Danke sagen an alle, das sind so viele Leute, die da dahinter stehen. Meine Eltern, gemeinsam mit Patrick (Murnig, Anm.) das ganze Trainerteam. Auch das Serviceteam hat einen Megajob gemacht, ohne sie wäre das nie möglich gewesen. Ich habe einfach von Anfang an probiert, das Tempo sehr hoch zu halten. Wenn man die Zielgerade als Erster reinlaufen darf, weiß man gar nicht, ist das wahr. Geglaubt habe ich es erst, wie ich über die Ziellinie gelaufen bin, weil ich weiß ganz genau, wie schnell das passiert, dass man auf einmal einbricht."
  • Lamparter auf die Frage, ob er es schon realisiert hat? "Noch nicht. Das wird jetzt ein Zeiterl brauchen, dass ich das realisiere. Aber es ist unglaublich."
  • Mario Seidl (12. und Zimmerkollege): "Ich habe gewusst, dass er gut drauf ist. Ich habe gemerkt, dass sein Energielevel stetig höher geworden ist. Mit dem Sprung, den er gezeigt hat, und dem Rennen ist er verdienter Weltmeister. Wie ich ins Ziel gekommen bin und gesehen habe, der Jo hat gewonnen, haben wir uns alle brutal gefreut. Da sieht man wieder, was wir eigentlich für ein geiles Team sind."
  • Seidl zu seiner eigenen Leistung: "Ich bin mit meinem Wettkampf sehr zufrieden. Es ist meine Comeback-Saison, zwölfter Platz, zweitbester Österreicher. Für mich ein Superabschluss auch mit der Teammedaille und auf jeden Fall wieder ein richtig guter Motivationsschub. Heut werden wir es uns schon einmal gutgehen lassen, vielleicht ein Bierchen trinken."
  • Christoph Eugen (ÖSV-Cheftrainer): "Sensationell, mir fehlen echt die Worte, wie er das mit seinen jungen Jahren so souverän schon gemacht hat. Supersprung bei total schwierigen Verhältnissen, und dann noch so einen Lauf, so motiviert, aggressiv, aktiv - hat den anderen nie eine Chance gelassen, und damit ist der verdiente Sieg rausgekommen."
  • Lukas Greiderer (13.): "Brutal, unglaublich. Da wird der Weltmeister. Mit einem gewaltigen Sprung bei diesen Verhältnissen. Wir sind gar nicht mehr gescheit gelaufen, immer geschaut, ob es sich ausgeht. Ich hab jeden Trainer gefragt, ob es sich ausgeht. Ich habe es gar nicht mehr erwarten können, dass ich auch ins Ziel komme, um ihm gratulieren zu können. Für das, dass ich mit jedem dritten Trainer gequatscht habe in der letzten Runde, ist eh ganz gut worden."
  • Lukas Klapfer (26.): "Ich habe mich die ganze letzte Runde durchgefreut, weil ich gewusst habe, dass er Weltmeister ist. Unglaublich der kleine Bua marschiert durch. Von Austria Cup, Alpen Cup, Konticup, Junioren-WM und jetzt Weltmeister im Einzel. Das wird ihm so schnell keiner nachmachen. Er hat genug Talent, genug Grips, dass er sein Talent umsetzen kann und er ist einfache eine coole Sau. Mit 19 Jahren so abgebrüht sein, und bei einer großen Weltmeisterschaft sich einfach nichts scheißen und alle abzocken, das zeigt wahre Größe." Zum eigenen Rennen: "Mein Rennen war relativ schnell gelaufen. Ich hab mich gefreut für ihn. An so Tagen, da gibt es Wichtigeres als meine eigene Leistung heute."
  • Klapfer ordnet Lamparter ein: "Schwer zu sagen. Ich habe immer gesagt, es würde mich freuen, wenn ein Junger kommt und durchmarschiert. Das haben wir die letzten 20 Jahre nicht gehabt. Jetzt ist einmal einer gekommen aus der Schule raus und ist gleich durchmarschiert. So ein Talent wie er jetzt ist, werden wir die nächsten 30 Jahre nicht mehr sehen."

Johannes LAMPARTER (19 Jahre)

  • Geboren: 8. November 2001 in Hall/Tirol
  • Wohnort: Rum/Tirol
  • Verein: Nordic Team Absam
  • Hobbys: Skifahren, Radfahren, Bergsteigen

Größte Erfolge:

  • WM: Gold Großschanze 2021 Oberstdorf, Bronze Team 2021 Oberstdorf, 7. Einzel Normalschanze 2021 Oberstdorf
  • Weltcup: Zweiter 2020 Ruka, Vierter 2020 Ruka und Ramsau
  • Junioren-WM: Gold Einzel 2019, 2021, Silber Einzel 2020, Sprint 2019
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